Interview: Battalion
By Roger W.
Ein kleines Scheibchen namens „The Fight For Metal“ hat diesen Herbst bei uns in der True-Metal-Fraktion für Aufsehen gesorgt. Ihr Urheber ist Battalion, eine Truppe, die einige wohl noch unter dem Namen Corpus Delicti kennen. Nachdem ich die Jungs bereits im Taktlos Metal auf Radio Kanal K und Rockstation begrüssen durfte, wurde ich von unserem Roxx gebeten, noch ein Interview für Metal Factory zu führen. Unseres Chefs Wunsch ist mir natürlich Befehl. Und so flatterte auch bald ein Fragebogen in die Mailbox des Battalion-Sängers und Leadgitarristen Silvan, welchen er mir umgehend zurücksendete. Erfahrt also mehr über das Album eurer Wünsche und über die Geschichte der Band.

MF: Ihr bezeichnet euren Stil selber als „klassischen Heavy Metal mit Einflüssen aus gar nichts“. Wenn ich mir eure Scheibe anhöre, bekomme ich wirklich das Gefühl, als wäre bei euch die Zeit stehen geblieben. Wie seid ihr auf diese Art von Musik gekommen? Welche Bands haben euch besonders beeinflusst?

Silvan: Wir sind von der Vergangenheit in die Gegenwart gereist. Unser Songmaterial haben wir von bekannten 80er Bands wie Metallica, Judas Priest und Iron Maiden gestohlen.

MF: Wie ist daraus die Band Battalion entstanden?

Silvan: Anstatt nur rumzuhängen sassen Silvan und Sämi in der Schule wegen der Musik zusammen und kreierten erste Songs, daraus wurde immer mehr...

MF: Ihr habt früher mal versucht, Hip Hop mit Heavy Metal zu mischen. Wieso habt ihr damit aufgehört?

Silvan: Es wurde mit der Zeit immer mehr Interesse im Heavy Metal gefunden. Emotionales konnte besser umgesetzt werden. Auch die Mischung der beiden Musikstile war nicht wirklich originell!

MF: Gewisse Leute kennen euch noch unter dem Namen Corpus Delicti. Wieso habt ihr jetzt mit dem neuen Album den Namen geändert?

Silvan: Der Name war scheisse, das Logo ebenfalls. Dieser Name passte nicht zu unserem Sound, es gibt den Leuten ein Image einer Gothic Band und dieses Bild musste schnellstmöglich begraben werden. This is Heavy Metal, Mann...

MF: Welchen Einfluss hat dabei der Plattenvertrag mit Quam Libet Records gespielt?

Silvan: Keinen.

MF: Jetzt ist euer Name Battalion, welcher von Saxon beeinflusst worden ist. Wie genau?

Silvan: Wir haben dieses Wort aus einem Song rausgehört. Mann, das klingt stark, das bleibt hängen, dachten wir. Eine Bedeutung hat es nicht, es soll den Leuten im Kopf haften bleiben!

MF: Zum Album: Als ich euer CD Cover zum ersten Mal sah, musste ich schmunzeln, denn mehr Metal geht nicht. Wieso habt ihr gerade dieses Cover genommen?

Silvan: Dieses Cover ist der ultimative Blickfang. Wenn wir mit unserem Namen nicht auffallen, dann mit diesem Cover. Wenn du das übersiehst, bist du blind oder tot... hehe

MF: Euch verbindet mit Saxon nicht nur der klassische Heavy Metal, sondern auch euer Cover, welches Ursprünglich für Saxons Metalhead-Album gezeichnet wurde. Wie seid ihr an dieses von Saxon abgelehnte Cover rangekommen?

Silvan: Arschlecken, arschlecken, arschlecken... hahaha... Nein im Ernst, du glaubst nicht, wie weit man mit fragen kommt, die meisten hemmen sich, doch wie du siehst, hats geklappt.

MF: In welchem Zeitrahmen ist das neue Album entstanden? Welchen Einfluss hatte dabei der Ausstieg eures Bassisten Roland Isken?

Silvan: Entstanden ist es im Jahre 2005 und 2006. Roland hatte keinen Einfluss.

MF: Wenn ich die Titel und die Liedtexte von „The Fight For Metal“ anhöre, sind da zum Teil sehr klischeehafte Teile drin. Wie gross schätzt ihr die Gefahr, dass euch die Hörer dadurch nicht ernst nehmen?

Silvan: Ist uns scheissegal wenn es Leute gibt, die uns deswegen nicht ernst nehmen.

MF: Was ist der tiefere Sinn von „Headbangers“?

Silvan: Wenn du einen tieferen Sinn erkennt hast, gib uns Bescheid, wir haben da nichts entdeckt! (haha)

MF: Mit „Stalingrad“ behandelt ihr eine Schlacht im 2. Weltkrieg. Solche Dramen gibt es in der neueren Geschichte viele. Wieso habt ihr gerade Stalingrad ausgesucht?

Silvan: Wir haben uns von Dokumentationen beeinflussen lassen, in welchen alte Leute zu sehen sind, welche dieses Drama miterlebt haben. Es war beeindruckend. Da kam die ganze Idee von einem Song...

MF: Im Mittelteil von Stalingrad hört man einen Sprecher ein paar Sätze aufsagen. Wer ist dafür verantwortlich?

Silvan: Wir schrieben diesen Teil und wollten einen Theatersprecher engagieren. Mit Jean-Rudolf Stoll trafen wir auf die perfekte Besetzung. Wir schauten diesen Teil im Detail mit ihm an, er brachte seine Einflüsse mit und dann nahmen wir es auf.

MF: Mit Corpus Delicti wart ihr auf dem Heavy Metal Nation-Sampler, mittlerweile seid ihr bei Quam Libet Records unter Vertrag. Was hat euch das bisher gebracht?

Silvan: Gute Verkaufsmöglichkeit. Gute Beratung übers Musik-Business und Werbung, Werbung, Werbung...

MF: Und wohin können Quam Libet Records euch bringen?

Silvan: Wissen wir nicht, aber wir wollen mal nackt und eingeölt mit Manowar im Playboy abgebildet sein. "Joey, we love you!!!!"

MF: Was hat sich bisher ergeben?

Silvan: CD-Verkauf, Bekanntheit im Underground und last but not least, sexy Radio- und Fragebogeninterviews mit Master Wetli ;-)

MF: Ihr dankt im Booklet vielen Schweizer Bands. Wie wichtig ist euch der Kontakt zu diesen?

Silvan: Sehr wichtig, diese Bands haben uns erste Auftritte verschafft. Es besteht ein gegenseitiger Support in der Szene, welchen wir sehr schätzen...

MF: Ihr habt einen Song, der „Gods Of Metal“ heisst. Liegen da auch eure Zukunftsziele?

Silvan: Zukunftsziele sind schon anders zu betiteln, z.B. unser Basser Dejan will mal UBS-Konzern-Chef werden, hahahaha...

MF: Gibt es etwas, das ihr unseren Lesern unbedingt noch auf den Weg
mitgeben wollt?


Silvan: Kauft unsere CD's! Kommt an unsere Konzerte! Geht auf www.battalion.ch! and keep it true!!!






Battalion meets Metal Factory:
(v.l.n.r) Sämi Riederer, Roger W. (MF),
Cyril und Silvan Etzensperger >>>>