Interview: Shakra
By Joey
Das Hin und Her, das Pro und Contra oder ganz einfach die Diskussionen um Shakra, Mark Fox und seinen Nachfolger waren groß, weitläufig, teilweise nicht ganz fair, aber sind ja jetzt zum Glück vorbei. Die Neugierde ist gestillt, die lange erwarteten ersten Shows mit Neuzugang John Prakesh sind Vergangenheit, und die Überraschung hat eingeschlagen wie eine Bombe. Man hat viel erwartet, noch mehr erhofft und noch einmal mehr bekommen, vergangenes Wochenende. Natürlich darf auch bei Metal Factory das Interview mit dem neuen Sänger nicht fehlen. Die Gelegenheit, den Herren vor’s Mikro zu bekommen, hat sich vor dem Konzert der Band in der Mühle Hunziken geboten. Unter den wachsamen Augen von Bandchef Thom Blunier (TB) ist der sympathische Ostschweizer John (JP) mit der Powerstimme mir Rede und Antwort gestanden.

TB: …was, willst du das Interview jetzt auf deinem Feuerzeug aufnehmen?

MF: Tja, das klappt aber ganz gut, ich sag’s dir, Sachen gibt’s…

(mein als Aufnahmegerät für Interviews hervorragend geeigneter Mp3-Player hat tatsächlich etwa die Größe eines Feuerzeugs…)


MF: John, wie hat dir dein gestriges erstes Konzert mit Shakra gefallen?

JP: Ja, gut! Ich mein, es ist klar, was waren das? 600 bis 700 Leute? Es war eine neue Erfahrung für mich! Schön zu sehen, dass so viele Leute Shakra hören kommen. Die Situation hab ich vorher halt nicht gekannt. Es war genial! Das Adrenalin ist gekommen!

MF: Also, dir ist es gut gegangen…

JP: Definitiv!

MF: Erzähl doch mal, wie du auf die Idee gekommen bist, dich bei Shakra zu bewerben.

JP: Das war mein Chef, der mich drauf aufmerksam gemacht hat. Ich bin in der Arbeit gewesen, da hat er erzählt, dass Shakra ein Interview im Radio gegeben haben und gesagt haben, dass sie einen Sänger suchen. Sie hätten schon ein paar Gigs absagen müssen und haben die Situation ein bisschen erklärt. Der Chef hat eben gemeint, das wär doch was für mich. Ich hab dann Shakra halt angeschrieben und hab ihnen ein paar Songs geschickt. Und hab dann auch recht schnell Antwort bekommen von Thom. Dann habe ich sie am Gig im Bierhübeli kennengelernt, und etwa zwei Wochen später bin ich mal ins Studio gegangen, um drei Songs zu singen und zu schauen, ob das auch wirklich klappen würde.

MF: Hast du damit gerechnet, dass sie dich nehmen?

JP: Nein, also nein, das wär jetzt schon überheblich, wenn ich sagen würde „Ja klar!“ Nein, ich hab einfach gedacht, ich kann nichts verlieren, ich mach das jetzt einfach mal. Glücklicherweise haben die dann geantwortet - positiv, fürs erste! Das hat mich natürlich sehr gefreut!

MF: Was hast du vorher schon über die Band gewusst?

JP: Du meinst, ob ich sie gekannt hab? Jaja, auch in der Ostschweiz kennt man Shakra! (lacht)

MF: Wie stellst du dir die Zukunft mit Shakra vor?

JP: Ja also, vom nächsten Album werden wir ganz viele CDs verkaufen, mehr denn je, viele Gigs spielen…

TM: Gold in Amerika!!!

JP: Ja, von Gold in Amerika hatten wir’s heute gerade… Ja, also nach oben sind die Ziele offen, die werden wir sicher nicht begrenzen. Ich glaube, nach oben ist alles möglich! Wir sind alle sehr positiv eingestellt.

MF: Sind schon Songs für ein neues Album in Arbeit?

JP: Ja, wir sind gerade dran, das anzugehen. Thom (Blunier) und Thömu (Muster) sind schon fleißig am Schreiben. Ich jetzt erstmal noch nicht, ich ja war gerade damit beschäftigt, die bestehenden Songs zu lernen. Aber ja, in den nächsten Tagen geht das los, dass ich die Songs mal beschnuppern und ausprobieren kann.

MF: Wunderbar, da sind wir gespannt!

JP: Ja, das bin ich auch, definitiv!

MF: Was hast du eigentlich vor Shakra gemacht?

JP: Musikalisch? Da hatte ich eine eigene Band, 10 oder 11 Jahre lang, und die quasi geleitet und versucht, nach vorne zu bringen. Wir sind eigentlich auch recht weit gekommen, aber halt immer nur in der Ostschweiz. Wir haben viele verschiedene Contests gemacht, vom Prix Valo bis zum Freddy Mercury Live Music Award, den wir auch gewonnen haben. Wir sind dann halt irgendwo an einem Punkt angelangt, wo wir nicht mehr weitergekommen sind. Das war auch ein Grund, warum einfach irgendwas nicht mehr gestimmt hat in der Konstellation, unter den Mitgliedern selber. Ich hatte nur Prakesh, die andern hatten alle noch andere Bands. Das war auch einer der Gründe, wieso ich gesagt hab, ich glaub ich muss jetzt auch mal etwas anderes machen, so kann das nicht weitergehen. Ich bin auch sehr froh drum, dass es bei meiner Band jetzt eigentlich aufgehört hat, damit ich auch wirklich Zeit hab und frei bin für Shakra.

MF: Also die Band gibt’s jetzt nicht mehr.

JP: Nein, es ist zwar an und für sich nur auf Eis gelegt, aber eigentlich ist sie tot. Definitiv. Ich mein, es liegt ja an mir, das weiterzumachen, und das hab ich definitiv nicht vor.

MF: Wo siehst du deine Einflüsse, welche Bands hörst du privat so?

JP: Ja, Alter Bridge, Linkin’ Park, Creed, so das Amerikanische. The Used find ich auch ganz gut. Das Nu Rock Ding find ich cool. Aber ich bin da nicht festgefahren, ich hör halt einfach momentan den Style.

TB: Das war noch interessant, da hast du mir ja mal einen Mix gegeben, eine CD, die wir dann im Auto gehört haben, da war wirklich alles von Bon Jovi über altes Van Halen bis zu neuen Bands drauf. Das war ein Mix, der hat dir die Schuhe ausgezogen! Diese Bandbreite, die da drauf war.

MF: Zum Abschluss, damit auch mal jemand anderer als Chris Von Rohr was zum DRS3-Voting sagen darf, was sagt ihr zu eurem Sieg? (Anm. d. Verf.: Shakra haben das „Neue Popgeschichten“-Voting in der Kategorie Hard Rock knapp vor Krokus gewonnen.)

JP: Wir sind glücklich!

TB: Tja, wir haben halt einfach eine Nacht ohne unsere Frauen gehabt… Das können wir in unserem Alter verkraften. Sie müssen ja die Nacht noch genießen, weil das Leben ja sofort vorbei sein kann! (Anm. d. Verf.: CvR hat in einem Interview behauptet, Shakra würden ihre Frauen eine Nacht lang vor dem PC fesseln, Krokus nähmen sie halt noch mit ins Bett…)
Es war definitiv eine Überraschung! Wenn man die Verkäufe, die Popularität vergleichst von Gotthard, Shakra, Krokus, müssten wir ganz klar dritte sein, schon klar. Aber wir haben einfach die besten Fans, die uns geholfen haben. Aber das sollte ja eigentlich Krokus auch haben, die hatten doch die genau gleichen Möglichkeiten wie wir…

MF: in schönes Schlusswort, und eine gute Voraussetzung für einen Start in eine erfolgreiche, neue Ära Shakra, in der nach oben alles offen ist. Danke euch fürs Interview!