Interview: Subway To Sally
By Kissi
Mit dem Namen Subway To Sally verbindet man vieles: Mittelalterliche Klänge gepaart mit fetten Gitarren-Riffs, schweisstreibende Live-Auftritte und intelligente wie lyrisch ästhetische Texte. Für Letzteres zeichnet sich ausschliesslich eine Person verantwortlich, nämlich Michael Boden, den Fans besser bekannt unter dem Namen Bodenski, der bekanntlich Gitarrist und eine der treibenden Kräfte hinter Subway To Sally ist. Auch beim Erschaffen und Veröffentlichen des neuesten Werkes des Septetts, „Bastard“, trug der studierte Germanist mit seinen dichterischen Worten dazu bei, dass den Potsdamern wiederum eine überwältigende Scheibe gelungen ist. Für Metal Factory Grund genug, den Blondschopf vor dem einzigen Schweizer Konzert im Zürcher Palais X-Tra zu treffen. Lest nun also, was Herr Bodenski (Bo) über die neue Scheibe, seine literarischen Vorlieben (inklusive Buchtipps) und seine Schwäche für religiösen Krimskrams zu erzählen weiss.

MF: Hallo Bodenski! Als ich dich vor zwei Jahren auf eurer Tour zu „Nord Nord Ost“ interviewen durfte, erzähltest du, wie schwer ihr euch meistens mit euren Tourstarts tut, da oftmals noch nicht alles so richtig funktionieren will. Wie lief es dieses Mal?

Bo: Oh ja... Wir haben schon das eine oder andere Mal zu Beginn einer Tour Konzerte gespielt, die man als Katastrophen-Shows bezeichnen könnte! Dieses Mal begannen wir in Wien, und für eine erste Show lief es mehr als zufrieden stellend. Als wir die Show dann beendet hatten waren wir ziemlich erleichtert, dass es so gut gelaufen war und dass wir vergleichsweise wenig Fehler infolge von Nervosität und Unsicherheit gemacht hatten. Denn jedes Mal, wenn du mit neuen Songs auf eine Bühne kommst, ist es immer ein ‚ins kalte Wasser Springen’. Dieses Jahr haben wir uns jedoch intensiv vorbereitet, die neuen Songs funktionierten und gingen ziemlich geschmeidig von der Hand, und die Österreicher sind eigentlich immer ein recht einfaches und dankbares Publikum, somit also keine Startschwierigkeiten diesmal.

MF: Gleich als zweite Station dieser Konzertreise durftet ihr einen eher speziellen Auftritt absolvieren, und zwar am 20 Jahre Jubiläums-Festival von eurem Label Nuclear Blast. Wie war die Geburtstagssause?

Bo: Wir sind solche Events natürlich von Open Airs im Sommer gewohnt, aber so zwischen Auftritten der eigenen Tour, wo du ausschliesslich deine Fans hast, ist es schon etwas speziell gewesen. Wir tun uns ja im Allgemeinen auf wirklich grossen Bühnen und Geländen bzw. Hallen eher schwer, da wir uns das nicht wirklich gewohnt sind. Dazu kam natürlich auch noch, dass an diesem Abend eine bunte Mischung aus Bands wie Blind Guardian oder Dimmu Borgir spielte, deren Fans den jeweils anderen Gruppen nicht ganz so viel abgewinnen können.

MF: Gerade mit einem brandneuen Programm, mit vielen neuen Stücken von „Bastard“, wird es doch schwieriger gewesen sein ein solches Publikum mitzureissen.

Bo: Naja, zu Beginn war es schon nicht so einfach, doch wir kriegten sie nach einigen Songs. Wir haben auch in der Schleyerhalle viel neues Material wie z.B. „Die Trommel“ gespielt, und die Leute machten erstaunlich gut mit, was ja eigentlich auch nicht erstaunlich ist; jeder, der die neue Platte gehört hat, weiss ja, dass die Songs ziemlich zugänglich sind und im Grossen und Ganzen auch abgehen, was die Sache natürlich erleichtert. Dabei muss man aber auch sagen, dass wir beim neuen Material eben noch nicht ganz so sicher sind wie bei den altbekannten Nummern.

MF: Wie auf schon auf der Tour 2005 habt ihr die Band Coppelius als Anheizer mitgenommen. Wie kam diese Verbindung zustande?

Bo: Das ist eine sehr familiäre Geschichte. Seit Jahren haben wir alle von der Band eine freundschaftliche Beziehung zu B. Deutung, dem Cellisten von The Inchtabokatables, der uns auf beiden Teilen der Nackt-Tour begleitete, und B. Deutung hat Coppelius produziert. Frau Schmitt, unsere anmutige Violinistin, kannte die Jungs als einzige schon, bevor sie mit uns auf Tour kamen, wobei ich, ohne das alles zu wissen oder an eine Kollaboration zu denken, schon einmal einen Gig von ihnen gesehen hatte. Damals war ich aber schon ziemlich begeistert vom Look der Band und der wirklich überhaupt nicht vergleichbaren Show. Als dann die Frage kam, ob sie den Support werden sollten, da hab ich gleich zugestimmt, weil solche Sachen extrem selten zu finden sind und sie halt garantiert für Stimmung sorgen.

MF: Wie würdest du den speziellen Sound der Band beschreiben?

Bo: Vielleicht Klarinetten-Punk? Ich hab keine Ahnung... Das ist ja so ne Mischung aus Klassik, Kammermusik und Rock. Dabei ist das Faszinierende an Coppelius ja nicht nur, dass sie ausschliesslich Klarinetten, ein Cello und einen Kontrabass verwenden, sondern auch das Theaterhafte an der Band und wie sie das alles permanent durchziehen. Wie sie zum Beispiel nach der Show immer noch im Bühnen-Outfit und weiss geschminkt an den Merchandise-Stand gehen und Autogramme geben, immer schwülstig sprechen und dabei eine kleine Phantasie-Welt aufbauen, das macht einfach Spass. Ich bin fest überzeugt, dass die Jungs noch richtig Erfolg haben werden damit.

MF: Kommen wir zum obligatorischen Punkt, eure neue Scheibe „Bastard“. Versuche bitte, ein kurzes Portrait der Platte zu geben.

Bo: Hmm... Vielleicht sollte ich mit dem Titel beginnen, der ja nicht von ungefähr kommt. „Bastard“ ist ne Platte, die eine Mutter und viele Väter hat, weil die Band bei dieser Veröffentlichung mehr als sonst an einem Strang gezogen hat und sich alle stark eingebracht haben. Ich würde „Bastard“ als äusserst demokratische Platte bezeichnen, bei welcher wir alle Stärken und verschiedenen Seiten von Subway To Sally, die wir über die Jahre hinweg ausgelotet haben, auf unkomplizierte Art und Weise vereint haben. Dabei ist eben ne Platte rausgekommen, bei welcher der Fokus voll und ganz auf die einzelnen Songs an sich gerichtet ist. Vielleicht fehlt mir hier ein wenig der Abstand, die Scheibe zu beschreiben, da ich natürlich Tag und Nacht mit dem „Bastard“ verbracht habe und immer noch voll in diesem schöpferischen Prozess drin bin, obwohl ja eigentlich schon länger alles fertig ist.

MF: Trotzdem: Hast du jetzt schon einige Makel entdeckt, die du gerne verändert haben würdest?

Bo: Ich bin sowieso nie völlig zufrieden mit dem, was ich gemacht habe. Momentan fallen mir dazu aber hauptsächlich ganz kryptische, technische Dinge ein, die das Aufnehmen oder den Sound der Platte betreffen. Da denkt man halt schnell: „Wenn wir das früher gewusst hätten, hätten wir es anders machen können.“ Einem Konsumenten wird das aber sowieso nicht auffallen. Wir haben die Scheibe zum Beispiel dreimal mastern lassen, aber das sind so Dinge, die eher ins Interne fallen und letztlich dann draussen niemanden interessieren und auch nicht interessieren sollen.

MF: Glaubst du, dass gerade der Umstand, dass bei „Bastard“ vermehrt die ganze Band zum Zuge kam, massgeblich zum Erfolg und der Qualität der Scheibe beigetragen haben?

Bo: Den ganzen Entstehungsprozess und die Vorgeschichte davon würde ich als viel direkter und intensiver bezeichnen, obwohl oder gerade weil wir uns dafür mehr Zeit liessen. Das sind eigentlich Dinge, die wir gar nicht so forciert und überblickt haben. Als Vorbereitung für die Akustik-Tour haben wir uns wirklich mit den unverstärkten Instrumenten in einen Kreis gesetzt und versucht, zusammen Musik zu machen, so wie man eigentlich anfängt als Band. Durch diese völlig andere Variante des Musizierens, die es bei uns seit Jahrzehnten nicht mehr gab, da verzerrte Gitarren usw. schon ziemlichen Krach machen, haben wir wieder gelernt, detaillierter auf einander zu hören. Ich kann das gar nicht wirklich erklären, aber wenn ich nun zum Beispiel akustische Gitarre spiele, dann mach ich da ja meistens Teppich und Begleitung, aber jetzt hab ich das Gefühl, dass jeder Ton, den ich da spiele, irgendwie wichtig ist, und das ist ja auch so. Wir haben viel Zeit damit verbracht, so miteinander zu spielen, auch auf der Akustik-Tour, und das hat was von dem Feeling zurück gebracht, welches wir in den Anfangstagen von Subway To Sally verspürt hatten. Im Gegensatz zu den letzten Paar Scheiben, welche oftmals jeder für sich im stillen Kämmerlein oder am Rechner erarbeitete, sind wir alle mehrmals zusammen auf einen Landgasthof gefahren, haben uns dort eingerichtet und gemeinsam an neuen Stücken komponiert und gearbeitet. Diese neue Art, Songs zu schreiben, könnte für uns auch wirklich richtungsweisend werden, da alles irgendwie lockerer von der Hand gegangen ist.

MF: Hat sich dabei auch für dich als Texte-Schreiber etwas verändert?

Bo: Auch die Texte wurden dabei immer wieder angepasst und oftmals auch ziemlich weitgehend umgeschrieben, was ja früher nicht der Fall war. Vorher hab ich ja die Texte alleine geschrieben, und dann wurden die so übernommen. Bei „Bastard“ kriegte auch das verstärkt einen Prozess-Charakter, wo der Rhythmus wieder und wieder angepasst wurde usw. Dabei konnten wir auch viel mehr als sonst ausprobieren und umarrangieren, was alles Dinge sind, die sich sicherlich nicht negativ auf das Endprodukt ausgewirkt haben. An sich ist das Texten eine einsame Sache, da sitzt man halt alleine vor dem Computer oder einem Schreibblock und erfindet. Was aber noch gar nicht erwähnt wurde, ist, dass Frau Schmitt zum Beispiel zu den beiden Songs, die sie mitkomponiert hat, schon eigene Ideen im Kopf hatte, die von mir dann übernommen wurden. Das ist für mich selbst eine spannende Abwechslung zu meinem gewohnten Schreiben, da ich dann an einem Thema arbeiten kann, über welches ich mir im Vornherein noch keine grossen Gedanken gemacht habe. An dieser Stelle muss ich aber auch unseren neuen Schlagzeuger Simon-Michael erwähnen, der ja nach den Aufnahmen zu „Nord Nord Ost“ zu uns stiess und zu diesen Songs nichts mehr beitragen konnte. In den letzten zwei Jahren hat er sich aber voll und ganz in die Band integriert und er kann nicht nur trommeln, was er ausgezeichnet macht, sondern hat auch ein Songwriter-Talent, welches er auf „Bastard“ nun auch einbringen konnte.

MF: Subway To Sally gibt es ja schon eine ganze Weile, und „Bastard“ ist euer nunmehr neuntes Album. Wie geht man mit dem Druck um, immer wieder Songs schreiben zu müssen, die zumindest das Niveau der Vorgänger halten, am besten noch übertreffen sollten?

Bo: Es wird sicher nicht leichter, Songs zu schreiben, gerade wenn man sich nicht selber kopieren will. Es ist ein riesiges Glück, dass es uns bis jetzt immer gelungen ist, die Fans, die Kritiker und natürlich auch uns selbst mit der eigenen Arbeit zufrieden zu stellen. Es wird nicht einfacher, aber ich bin auch der Ansicht, dass ein geschulter Druck dem kreativen Schaffen sehr dienlich sein kann. Daneben haben wir mit unserem Musikstil, der ja in viele Richtungen offen ist, auch die Chance, viel zu experimentieren. Klar, wir können und wollen jetzt kein Blues oder Reggae spielen, aber wir haben trotzdem viele Möglichkeiten, neue Elemente in unseren Sound einzubringen, verschiedene Varianten zu erarbeiten und uns dann zu entscheiden. Wenn ich an Bands vom Nuclear Blast-Festival denke, Kataklysm oder auch Dimmu Borgir, dann sind die eben eingeschränkter in ihrem Spektrum, während wir viel mehr abwechseln und ausprobieren können.

MF: Bei eurer neuen Art von Komponieren entstand sicherlich auch einiges an Ausschuss-Material, das auf der Scheibe keinen Platz mehr fand. Dürfen sich die Fans auf einige B-Sides und Bonustracks freuen?

Bo: Ne! Was wir wegschmeissen und nicht verwenden, das bleibt im Eimer, da der Grund, warum es nicht auf der Platte ist, ganz klar der ist, dass wir es nicht für gut genug befunden haben. Es gibt aber noch einen weiteren Song, der auch fixfertig aufgenommen ist und der auch in irgendeiner Form Anfang nächsten Jahres veröffentlicht werden wird. Wir haben da drei, vier Pläne, was im nächsten Frühjahr passieren soll.

MF: Kann man diese Pläne ein wenig genauer erläutern?

Bo: Nein, da kann ich leider noch nicht wirklich was herausrücken. Ich kann aber sagen, dass es was mit einer Fernsehsendung zu tun haben wird.

MF: 2005 hast du mit „Inniglich“ dein erstes Buch veröffentlicht, in welchem viele bekannte Texte von STS-Songs, zum Teil in alternativer Form, und auch andere, eigenständige Texte und Gedichte zu finden sind. Hast du schon Pläne für eine Fortsetzung?

Bo: Ich würde das gerne noch einmal machen. Aber wenn man sich die Jahreszahlen betrachtet, die bei jedem Text stehen, dann sieht man, dass „Inniglich“ Material aus 10 Jahren enthält, das von mir gefiltert wurde. So kann man auch sehen, wie sich mein Schreiben in diesem Zeitraum verändert hat. Es war auf jeden Fall eine wunderbare Erfahrung, einmal ganz alleine für etwas verantwortlich zu sein. Ein Sänger macht halt ein Solo-Album, ein Texter ein Buch. Mit jedem neuen Projekt, das man in Angriff nimmt, macht man so viele neue Erfahrungen, und es war einfach verdammt spannend für mich, zu sehen, wie viel es in der Buchbranche zu entscheiden gibt. Papiersorten, Schriften, Coverlayout, Formate etc., das ist eine ganz andere Welt als das Musikbusiness, aber ebenso aufregend. Aber wenn ich jetzt also noch einmal 10 Jahre brauche, bis ich das Gefühl habe, genug beisammen zu haben, dann dauert das noch ein Weilchen. Ich würde es gerne noch einmal machen, aber es ist halt auch eine Zeitfrage, und dieses Jahr neigt sich schon wieder dem Ende zu, kaum dass es angefangen hat.

MF: Du hast für die Veröffentlichung des Buches deinen eigenen Verlag, den „Michael Boden“-Verlag, gegründet. War das alleine dafür gedacht, oder hast du damit die Absicht, dir ein zweites Standbein neben Subway To Sally zuzulegen?

Bo: Haha... Sich gerade einen Verlag als Nebenverdienst auszusuchen wäre eine schlechte Idee beim heutigen, maroden Büchermarkt. Wenn ich aber an etwas gerate, dass mich in literarischer Hinsicht fesselt, dann könnte ich mir gut vorstellen, damit etwas zu machen. In erster Linie war es aber einfach so, dass es die praktikabelste Variante war. Ich hab mich zwar erkundigt ob einige Verlage Interesse daran hätten, aber das ist wie bei jungen Bands, die sich einen Plattenvertrag angeln wollen, das ist nicht mehr so einfach, und gerade, wenn du, wie ich, Gedichte schreibst, da ist der Markt wirklich nicht gigantisch.

MF: Kannst du als Ex-Germanist und Literatur-Student ein paar Lese-Tipps für literarische Subway To Sally-Fans geben?

Bo: Als erstes kommt mir Jonathan Franzen in den Sinn, von dem kann man wirklich alles lesen. „Korrekturen“ von ihm ist zum Beispiel ein aussergewöhnlich schönes Buch! Weiter hab ich dieses Jahr alles von Tom Wolfe gelesen, was an sich nicht so viel ist. Er ist für mich einer der grössten Roman-Schreiber Amerikas der letzten Jahre, und immer sehr unterhaltsam. Der weltgrösste Fan bin ich aber von T. C. Boyle, obwohl er leider immer schlechter wird. Dafür sind seine alten Sachen ganz grosse Weltliteratur. Mein Lieblingsbuch überhaupt, und für mich und auch zu empfehlen als Einstieg, nennt sich „Wassermusik“. Wenn man das mag, dann kann man eigentlich alles von ihm lesen, und ich habe in meinem Leben erst wenige Leute gefunden, die ihn nicht mögen oder keinen Zugang zu ihm finden können. Ja und dann... bin ich, unvorbereitet wie ich hier sitze, auch schon überfragt.

MF: Das reicht aber auch schon völlig, da haben Subway-Fans sicherlich genug zu lesen über die Weihnachtsferien. Auf eurer neu gestalteten Homepage kann man sich Steckbriefe von euch anschauen, und da nennst du als dein grösstes Laster Rosenkreuze. Kannst du das etwas erklären?

Bo: Ich sammle schon seit Jahren, wenn wir auf Reisen sind, religiösen, christlichen Krimskrams aus aller Welt. Das hat vielleicht damit zu tun, dass ich aus einem rein atheistischen Elternhaus komme und so vielleicht versuche, Defizite aus meiner Kindheit auszufüllen, hahaha... Nicht dass ich jetzt ein religiöser Mensch wäre, aber diese Dinge, Rosenkreuze oder auch Kruzifixe und Heiligenanhänger etc., wirken eine starke Faszination auf mich aus, derer ich mich nicht entziehen kann. Ich gehe in den Ferien auch immer gerne Kirchen, Klöster und Kathedralen anschauen und nehme dann gerne als Andenken von diesen Orten solche Devotionalien mit nach Hause. Als weitere Fundgrube dieser Sammelobjekte kommen Floh- und Trödelmärkte hinzu, auf welchen ich mich auch nicht beherrschen kann, wenn ich irgendwo einen Rosenkranz sehe, was dazu führt, dass ich zu Hause schon eine betrachtliche Menge solcher Gegenstände aufbewahre, ohne wirklich zu wissen, für was ich die eigentlich habe.

MF: Kommen wir zum Ende des Gesprächs: Wie sehen die Pläne von Subway To Sally fürs nächste Jahr aus, ohne dabei etwas über das ominöse TV-Projekt zu verraten?

Bo: Darüber darf ich leider wirklich noch nichts erzählen, tut mir leid. Wir haben aber vor, gar keine richtige Pause einzulegen, um den Schub, in welchem wir jetzt sind, mitnehmen zu können. Also wollen wir so früh wie möglich wieder an neuen Songs zu arbeiten beginnen, weil wir gemerkt haben, dass der entscheidende Punkt für Qualität ist, dass man genug Zeit zur Verfügung hat. Das wäre vielleicht auch noch ein Punkt, den ich an der neuen Scheibe kritisieren würde: Dass wir, wie immer eigentlich, wieder unter enormem Zeitdruck gestanden haben, was auch heisst, dass man manche Dinge auch wegen der fehlenden Zeit nicht voll und ganz vollenden oder weiterverfolgen konnte. Ein grosser Traum wäre es eben schon, dass wir einfach einmal Songs schreiben können, ohne dass der gebuchte Studio-Termin wie ein Damokles-Schwert über dem Arbeiten hängt. Gerade weil wir so viele Leute sind, die jetzt alle an der Scheibe mitwirken werden und wir immer sehr viel Zeit ins Arrangieren der Songs stecken wollen, ist genug Zeit sehr hilfreich. Es ist ja nicht nur eine Geige, die auf einem Album zu hören ist, sondern immer mehrere Spuren, genau gleich bei den Gitarren, den Orchestrierungen und natürlich den Gesängen. Ein grosser Traum wäre auch wirklich mal, ein Doppelalbum zu veröffentlichen! Unser nächstes Album wird ja dann auch das 10. sein, ein richtiges Jubiläum, und da schwirren natürlich einige Ideen in unseren Köpfen herum.

MF: Letzte Frage: Wo werden Subway To Sally in 10 Jahren stehen?

Bo: Auf der Bühne... hoffentlich!

MF: Schönes Schlusswort... Ich bedanke mich für das Gespräch, Bodenski!

Bo: Ich danke dir.