Für Euch exklusiv bei Metal Factory! Das Tourtagebuch von Shakra und
Maxxwell. Zwei gestandene Schweizer Hard Rock-Bands sind gerade auf Tour
und während dieser Zeit werden sie durch Deutschland, die Schweiz sowie
Spanien, Frankreich und Holland touren. Was da so abgeht, könnt Ihr
nun hier täglich neu nachlesen.
Mittwoch, 19. Oktober 2011
Das Abenteuer kann beginnen. Um 19.00 Uhr werden zuerst die
MAXXWELL-Barden in Dagmersellen aufgeladen, um kurz vor 21.00 Uhr in
Jegenstorf die SHAKRA-Jungs zu begrüssen, das gesamte Equipment in den
Hänger zu laden und die Kojen zu beziehen. Gemütlich schippern wir
danach Richtung Essen, trinken ein paar Bierchen und gehen früh ins
Bett. Man will ja sein Pulver nicht bereits vor der ersten Show
verschiessen.
Donnerstag, 20. Oktober 2011 (Turock Essen)
Überpünktlich wie die lieben Schweizer halt mal sind, erreichen wir
schon zur Mittagszeit das Turock. Coole Rock n’ Roll-Location, wo
Volbeat eine ihrer ersten Shows gespielt haben. Schon heute fällt die
super Atmosphäre untereinander auf – hier wollen einfach 15 Leute eine
gute Tour spielen, Spass haben und die Sache tun, die uns vereint.
Herzblutmusik mit ordentlich Pfeffer unter die Leute bringen. Das
anwesende Publikum scheint aus eben diesem Grund gekommen zu sein und
feiert das Package dementsprechend begeistert ab. Anschliessend muss
natürlich schon wieder der ganze Krempel zusammengepackt werden und
weiter geht es nach Hamburg. Das eine oder andere Pils wird auch noch
weggeputzt und ein gewisser Mischerkönig wird morgens um fünf in der
„Lounge“ gefunden. „Two and a half men“ scheint doch nicht wirklich wach
zu halten...
Freitag, 21. Oktober 2011 (Markthalle Hamburg)
Aber hallo! Auch heute sind wir wieder zu früh. Und das satte sechs
Stunden!!! Nun denn, die einen machen wieder einmal Hamburg unsicher,
die anderen sitzen in Kneipen rum und wieder andere bleiben einfach im
Bus hängen. Und dann gibt es noch diejenigen, die stundenlang nach 'ner Currywurst suchen und doch nicht fündig werden. Die Markthalle ist ja
wirklich eine sehr kultige Location, die es schon sehr lange gibt. Das
Catering ist gut,
die Crew nett und auch wenn wir nicht wirklich in der effektiven
Markthalle, sondern gleich eine Wand weiter im Club spielen, haben alle
Beteiligten ordentlich Spass. Viel mehr Leute passen nicht mehr rein, es
ist saumässig heiss und auch Hamburg scheint Spass zu haben am
„Schweizer Folkloreabend“... ;-) Der Bus fährt erst morgens um zehn los,
deshalb wird über den weiteren Verlauf des Abends hier gleich mal das
Mäntelchen des Schweigens gelegt...
Samstag, 22. Oktober 2011 (K17 Berlin)
Hui, Aufstehen ging auch schon leichter, denn wenn der Bus schon
steht soll man doch auch amtlich feiern. Das haben wir getan und
das eine oder andere Panadol musste leider dran glauben. Berlin
ist immer wieder eine Konzertreise wert. Coole Leute am Band,
begeistertes Publikum und mit Sven begrüsst uns ein
Veranstalter, der auch das Rockcafé Halford betreibt. Natürlich
hat der Name seinen Grund, denn der liebe Sven gleicht Mr. Judas
Priest aufs Haar (oder eben nicht aufs Haar… ;-). Der Club liegt
im ersten Stock und der Aufzug……… ist natürlich kaputt. Also den
ganzen Krempel die Treppe hochtragen. Damit wäre auch schon mal
der Fitnessteil erledigt. Auch heute geht das Publikum steil und
feiert die CH-Connection nach allen Regeln der Kunst ab. Einige
bekannte Gesichter von vorherigen Konzerten dürfen auch begrüsst
werden, was natürlich noch viel mehr Spass macht. Gleich nach
dem Konzert findet jedoch eine Party statt, weshalb in aller
Eile das ganze Material wieder runter malocht werden muss und
zum Abhängen nicht wirklich viel Zeit bleibt. Schade, aber wir
müssen ja sowieso bereits um 2.00 Uhr weiter nach Ingoldstadt.
Was im Bus noch abging erzählen wir euch dann morgen. Aloha from
Berlin, wir kommen gerne wieder.
Sonntag, 23. Oktober 2011 (Paradox Ingolstadt)
Auf geht’s nach Ingoldstadt. Die einen sind amtlich verkatert,
die anderen fit wie ein Turnschuh. Was abging? Eigentlich nicht
wirklich viel. Kebab vom Türken mit „viel scharf“ und die eine
oder andere Gerstenkaltschale. Das Paradox in Ingoldstadt ist
für Shakra so was wie eine Homebase, bereits zum dritten Mal
wird dort Halt gemacht. Freude herrscht wie immer beim Ein- und
Ausladen, auch hier hat es eine super Treppe, die hinunter in
den
Konzertraum führt. Ist ja nicht so, dass Verstärker und
Gitarrenboxen schwer wären… Das zahlreiche Publikum freut sich
über den Schweizer Reigen und feiert beide Truppen amtlich ab.
Da sind die zahlreichen Pannen eigentlich nur Nebensache, aber
werden dennoch erwähnt. Die Lichtanlage kackt während beiden
Gigs ab, beim Sicherung reindrehen werden die Stromkabel der
Verstärker „zweckentfremdet“ was einen Gitarrenausfall zur Folge
hat, das Mischpult legt beim Gesangskanal eine spontane Pause
ein (was jedoch durch einen freundschaftlichen „Klapps“ schnell
behoben ist) und die Gitarrengurte lösen sich in ihre
Einzelteile auf. Die Temperaturen zum Schluss sind tropisch und
das Kondenswasser tropft tatsächlich von der Diele und den
Wänden. Am Ende des Tages herrscht aber Zufriedenheit was bei
vielen Bieren auch gefeiert wird. Ein namentlich nicht genannter
Maxxwell-Gitarrist legt um vier Uhr morgens ein lockeres
Powernapping ein, was natürlich gleich zu Dekorationszwecken
ausgenutzt wird. Morgens um halb acht wird er dann von seinen
„Qualen“ erlöst und ins Bettchen geschickt…
Montag, 24. Oktober 2011 (Base Bar Lausanne)
Als wir erwachen sind wir bereits auf einer Raststätte kurz vor
Lausanne. Sehr zu empfehlen übrigens, sehr nettes Personal und
gemütliche Atmosphäre (und das auf einer Raststätte. Wenn wir
nur wüssten wo sie war, sehen halt trotzdem alle gleich aus). In
Lausanne erwartet uns die Base Bar, eine sehr coole Location
direkt gegenüber von „Les Docks“. Das Personal ist überaus
freundlich und total zuvorkommend und lässt den gesamten
Tourtross glauben, dass wir gleich das Wembley spielen werden.
Das Nachtessen ist „outstanding“, es gibt riesige
Fleischspiesse, Burger und Gemüse vom Grill. So sind denn die
Ranzen auch ordentlich gefüllt als es auf die Bühne geht. Das
anwesende Volk begrüsst beide Acts mit viel Wohlwollen und die
Stimmung ist auch heute sehr gut. Es ist schon geil, wenn das
Publikum die Songs mitsingt, die Nackenmuskulatur trainiert und
einen guten Rockabend geniesst. Lausanne, wir kommen gerne
wieder. Merci beaucoup pour tout et a+, c’était géniale. Morgens
um halb zwei geht es dann los Richtung Spanien. Da wir morgen
einen Day-Off einlegen, werden wir gleich nach Barcelona
durchfahren und den Dienstag in der wunderschönen Katalanenstadt
verbringen. Das eine oder andere Foto wird es bestimmt geben,
unsere weiteren Taten folgen schon bald.
Dienstag, 25. Oktober 2011 (Day-Off in Lloret de Mar)
Wir erwachen – in Lloret de Mar… eine kurzfristige Planänderung
hat uns in diese Ballermannstadt am Meer gebracht. So weit, so
gut, uns soll’s recht sein. Die Ortschaft ist schnell erkundet
und deshalb werden bereits um zwei die ersten Biere bestellt.
Maxxwell machen ihrem Namen alle Ehre und ordern kübelweise
Sangria. Shakra gehen es da etwas ruhiger an, die Erfahrung des
Alters zahlt sich eben doch aus. Abends um sieben treffen wir
uns dann alle in einer Pizzeria zum gemeinsamen Nachtessen. Die
einen sind schon ordentlich angeschickert, die anderen nehmen es
eher ruhig. Der anschliessende Gang in eine nahe liegende Bar
endet für einige wenige sehr fatal. Erinnerung weg, Hirn weg,
dafür ein paar sehr unterhaltsame Fotos und Handyaufnahmen…
zwischen 23.00 und 03.00 trudeln alle ein und danach wird der
Schlaf der Gerechten geschlafen.
Mittwoch, 26. Oktober 2011 (Mephisto Barcelona)
Barçelona, wir kommen. Frühmorgens um halb elf trudeln wir schon
in der schönen Katalanenstadt ein. Die verbleibenden vier
Stunden bis zum Get In verbringen die einen auf der Rambla, die
anderen bleiben im Bus liegen, sitzen und beschäftigen sich mit
anderen Dingen. Mephisto, der Club in dem heute Halt gemacht
wird ist ein richtig runtergerockter Schuppen, der aber trotzdem
einen eigenen Charme versprüht. Cateringmässig meinen es die
Veranstalter sehr gut und bestellen zum Nachtessen elf
Riesenpizzas. Gebläht wird alles niedergemäht und beide Bands
werden begeistert abgefeiert. Dass es den Spaniern nicht so gut
geht wird nach dem Konzert jedoch anhand der Merchverkäufe
ersichtlich. Wenige T-Shirts und CDs wechseln den Besitzer… nun
denn, da kann man nichts machen und weiter geht es nach Madrid.
Donnerstag, 27. Oktober 2011 (Caracol Madrid)
Die Hiobsbotschaft von heute ist sicherlich, dass
Maxxwell-Sänger Nobi mit übler Grippe und praktisch nicht
vorhandener Stimme erwacht und die Show nicht spielen kann.
Kurzerhand wird das Set umgekrempelt und Rhythmusgitarrist Cyril
übernimmt den Leadgesang. Stilecht mit Notenständer, denn für
die gesamten Texte hat es nicht gereicht. Der Schweizer Ozzy
erledigt seine Sache ordentlich und Shakra räumen danach nach
allen Regeln der Kunst ab. Auch hier sind die Merchverkäufe eher
spärlich und so wird schon schnell eingeladen und nach Toulouse
gereist. Ist eine ziemlich lange Strecke….
Freitag, 28. Oktober 2011 /Cntre d.Animation Toulouse)
Auch heute ist leider keine Besserung in Sicht, weshalb wiederum
Interimssänger Ozzy das Mikro übernimmt. Die Veranstalter in
Toulouse sind ein herzensguter Verein von umtriebigen und
unglaublich zuvorkommenden Leuten. Das Catering und die
Behandlung, die sie uns servieren ist wahrlich herausragend.
Auch Leute hat es ordentlich weshalb auch dieser Abend als mehr
als gelungen bezeichnet werden kann. Vollgefressen und mit viel
gutem Gefühl verlassen wir die südfranzösische Stadt und machen
uns auf in den Norden. Merci beaucoup Toulouse, c’était vraiment
éxtraordinaire. A+
Samstag, 29. Oktober 2011
Weiter geht es bei unseren französischen Freunden. Diesmal ist
es ein Festival, bei welchem gestoppt wird. Das „Rockalies“ in
Saint Martin de Fontenay gibt es schon einige Jahre und so
erstaunt es ein wenig, dass die Organisation sagen wir mal
„ziemlich chaotisch“ ist. Vor allem die Soundcheckplanung.
MAXXWELL müssen über die Klinge springen und spielen nicht. Die
Jungens nutzen diesen Umstand und erkunden die einzige Kneipe
des Orts… Die Betreuung vor Ort ist aber sehr herzlich und man
nimmt sich sehr viel Zeit für die anwesenden Bands. Shakra
feuern ihre Hits aus allen Rohren und der Merchandisestand wird
teilweise regelrecht überrannt. Freude herrscht, auch in
Frankreich gibt es weitere 50 Shakra-T-Shirt-Träger. Der Bus
kann dann morgens um vier losfahren, da die Einfahrt bis dahin
blockiert ist… French parking halt, hmpf. Nächster und letzter
Halt – Kerkrade Holland.
Sonntag, 30. Oktober 2011
Rock Temple heisst die heutige Location und der Name hält was er
verspricht. Ein kultiger Schuppen mit viel Nähe zum Publikum,
amtlichem PA und sehr netter Betreuung. Nobi von MAXXWELL ist
wieder halbwegs auf den Beinen und singt sich die Seele aus dem
Leib, die Band steht in nichts nach und auch Shakra beweisen
einmal mehr, dass die CH-Connection läuft wie eine gut geölte
Maschine. Anschliessend steht das übliche „Tourabschlusstrinken“
an, welches im Bus, welcher Richtung Schweiz fährt, munter
weiter durchgezogen wird. Einige erleben noch die ersten
Sonnenstrahlen, andere liegen bereits in trunkenem Schlaf. Eine
coole Tour, mit viel schönen und einprägsamen Erlebnissen, viel
Spass, viel verputzten Alkoholika und begeisterten Fans ist zu
Ende. Rock n‘ Roll will never die! So sei es, so war es und so
wird es wohl auch immer sein. Cheeerrrrzzz
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