Livereview: Excentric
25. Juli 2008, Rock am Bärg, Büsserach (BL)
By Miriam R.
Büsserach, ein kleines Dorf in der Nähe von Laufen, hatte doch tatsächlich wieder ein zwei-tägiges Open-Air Festival auf die Beine gestellt. Neben Bands wie QL, LiveWire oder Stefanie Heinzmann wurde auf den Flyern auch mit Excentric geworben. Für mich Grund genug mich am Freitag auf den Weg ins Nirgendwo zu machen... Nach dem die Band Megora das Open-Air eröffnet hatte, betraten auch schon die Jungs von Excentric die Bühne. Leider war dies bereits um 18.00 Uhr an einem Freitag Abend, so kann man sich unschwer vorstellen, dass der Auftritt vor einem ziemlich kleinen Publikum statt fand. Excentric liess sich von diesen etwas undankbaren Bedingungen jedoch nicht beeinflussen, und zeigten, dass sie sich nicht zu unrecht als Metalband bezeichnen.

Kaum auf der Bühne legten sie also auch schon mit ihrem Song "Awake" los. Mit Sicht auf das etwas müde wirkende Publikum war dieser Titel wohl ziemlich passend gewählt Also liessen sie die Gitarren krachten, das Schlagzeug ertönte und Sänger Pivi legte sich von Anfang an ins Zeugs. Nach dem sie ihren Opener beendet hatten, stellte Pivi die Band mit den Worten „Wir sind Stefanie Heinzman“ vor. In betracht auf seine etwas längeren Haare und das fehlende Banner hinter der Bühne, welches normalerweise auf den Namen der Band aufmerksam macht, bestand durchaus die Möglichkeit, dass der eine oder andere Anwesende diese Aussage glaubte.... Mit der selben Wucht wie bereits beim ersten Song, starteten nun die Jungs den zweiten und es nahm mich immer mehr wunder, ob Sie dieses Niveau bis zum Schluss auch durchhalten, spiegelte sich doch bereits nach ihrem zweiten Song die Anstrengung auf ihren Gesichtern. Es sollte vielleicht noch erwähnt werden, dass das Thermometer immer noch knappe 30 Grad anzeigete und die Bühne ebenso gut hätte als Solarium durchgehen können. Nach dem sie nun wohl wortwörtlich warmgespielt waren, forderte Pivi die etwas träge Publikumsmasse auf, sich vom Festzelt bis zuf Bühne zu bewegen. Recht hatte er! Nur leider fanden diese Worte bei dem Publikum keinen Anklang und so blieben ich und ein paar Reporter doch immer noch relativ einsam vor der Bühne.

Und dennoch spürte man, dass es Excentric langsam aber sicher gelang das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Und so ertappte ich bei dem Songs „Save Me“ doch zwei oder drei mit QL-T-Shirts bekleidete dabei, wie sie sich von ihren Plätzen erhoben und im Takt mitwippten. Beim Song 4PM bekam ich sogar Gesellschaft von zwei langhaarigen Herren, welche es sogar mit Headbanging versuchten und Excentric beinahe in den Himmel lobten. Als ich mich einmal kurz umdrehte, um das ganze Publikum zu betrachten, fiel ich beinahe über ein etwa acht Jahre altes Mädchen, welches ziemlich geschockt und voller Unglauben zuerst die eben erwähnten Herren neben mir betrachtete, und sich schliesslich beinahe fluchtartig von der Bühne fortbewegte. Ein kleiner Beweis dafür, dass die Musik doch nicht jedermanns Geschmack ist... Und dennoch ist der Nachwuchs gesichert, denn neben mir konnte ich auch Kinder beobachten, welche begeistert zu den Jungs auf der Bühne hinaufschauten und gegen Ende der Songs sogar die Refrains mitsangen. Gerne hätte ich den Eltern zu diesen Kinder gratuliert. Für eventuell anwesende Excentric-Fans gab es gegen Ende des Auftritts ein besonderer Leckerbissen, so spielten die vier Jungs zum ersten Mal live die beiden Songs „Silverburst“ und „No Way Out“, welche hoffentlich auf ihrer nächsten CD zu finden sein werden. Und wie leider so oft, gehen die schönen Zeiten viel zu schnell vorbei. Und so kam mir diese knappe ¾ Stunde eher wie zwei Minuten vor. Auf jeden Fall hatte sich der Besuch dieses Konzert gelohnt, und vielleicht sollte an dieser Stelle noch erwähnt werden, dass die Jungs das Niveau während des ganzen Konzertes halten konnten und sich nach dem Konzert so ihr durchaus verdientes Bier gönnen konnten.

1.Awake, 2. All Alone, 3. Still Standing, 4. Save Me, 5. Bossa Nova, 6. Under The Bridge, 7. 4PM, 8. Silverburst, 9. Whisky in the Jar, 10. Parasite, 11. No Way Out