Livereview: Gamma Ray - Sonata Artica - Vanishing Point
25. Oktober 2001   Z7 Pratteln
By Fränzy B.

Die Durststrecke war lang, umso grösser war die Freude, endlich wieder mal im Z7 zu sein. Um 20.15 starteten die Australier von Vanishing Point ihr halbstündiges Set mit ihrem eingänglichen Prog - Metal. Und dafür ernteten sie sicherlich mehr, als nur Achtungsapplaus. Das Stage - Acting lebte, der Sänger erinnerte aus der Entfernung vom Auftreten her ein wenig an Damond Jiniya, der neue Sänger von Savatage.

Letztes Jahr begeisterten sie schon die ausverkaufte Halle im Vorprogramm von Stratovarius und Rhapsody: Sonata Arctica, die junge (Durchschnittsalter ca. 21 - 22 Jahre) Band aus Finnland. Oftmals nur als Epigonen von Stratovarius abgetan, haben sie dennoch ihren eigenen Stil entwickelt. Jedenfalls ist das ganze superspeedig. Die sympathischen Jungs düsten gleich los mit Songs ihrer neuen CD "Silence", zwischendurch gab's aber auch Material ihres sensationellen Debuts "Ecliptica". An der Publikumsreaktion gemessen, war letzteres sogar besser bekannt, als die neuen Sachen. Besonders der rotbraunhaarige Gitarrist Jani ist ein regelrechter Wirbelwind auf der Bühne, sprüht nur so vor Spielfreude. Und Sänger Tony, der leider ein paar kleinere Schnitzer lieferte, entpuppte sich als Komödiant. Nach guten 45 Min. endete das Speed-Feuerwerk mit dem neuen Knaller "Wolf and Raven". Verdientermassen wurden sie abgefeiert.

Die Nackenmuskeln konnten sich über eine halbe Stunde kurz erholen, um dann wieder umso mehr gefordert zu werden: Um 22.30 h legten die Headliner Gamma Ray los! Ihr neuestes Werk um die Geheimorganisation der Illuminati stand im Mittelpunkt der mitreissenden Show, aber auch älteres Material kam nicht zu kurz. Besonders erwähnenswert ist das galaktische Hintergrundbild, sprich: das Cover von "No World Order". Die Mannen um den charismatischen Frontman Kai Hansen (seine Bronchitis übersang er glattweg) liessen eine Geschwindigkeitsgranate nach der anderen auf die begeisterte Menge los. Erholungspausen gab es kaum. Bis zum Höhepunkt des Abends: die ca. 20minütige Version von "Somewhere out in Space" mit ausgedehntem Gitarrenpart, bevor dann das Maskottchen der Band in Persona (!) (erinnert doch auf sympathische Art irgendwie an unseren lieben alten Freund Eddie) Kai Hansen von der Bühne wies und die Rolle des Sing - Along - Dirigenten übernahm. Toller Effekt! Die Fans sangen natürlich aus vollem Halse mit! Schliesslich wagte sich die Band, zuerst versteckt hinter Trockeneis, langsam wieder auf die Bühne, um den Song ganz, ganz sachte zu Ende zu bringen. Nach einer kaum wahrnehmbaren Minipause erschienen die sympathischen Deutschen nochmals für die Zugaben, die sie genau um Mitternacht beendeten. Dass die Metalheads, die übrigens äusserst zahlreich nach Pratteln pilgerten, begeistert waren, versteht sich von selbst!