Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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HOWLING SYCAMORE - Seven Pathways To
Annihilation (2 LPs) Prosthetic Records
War schon das Debut 'Howling Sycamore' anno
2018 ein absolutes Highlight im
progressiv-technischen-Power-Thrash-Death-Metal, setzt
nun das US-amerikanische Trio mit 'Seven Pathways To
Annihilation' eine weitere, bemerkenswerte Duftmarke.
Klar, diese 7 Tracks sind nicht kreiert worden für
straighte Gehörgänge, diese 7 Tracks sprühen nur so von
verschachtelten Ideen und Kreationen, dieses Songwriting
ist keine einfache Kost und dennoch hat eben genau diese
sehr interessante Mischung mich total in Beschlag
genommen. Weil es gradlinig ist? Nein, weil es eben so
aussergewöhnlich und noch nie dagewesen ist. Auch, denn
es wird wahrlich grosses Kino, absolut auf Top-Niveau
zelebriertes, musikalisches Können geboten, welche
seines Zeichens nur von ganz wenigen Grössen auf diesem
Top-Niveau mitzelebriert werden kann. Nebst blastenden
Elementen, kommen auch fraktale, deathige Elemente
gepaart mit progressiven Power-, Speed- und
Thrash-Elementen zum Zuge. Beinahe bin ich gewagt zu
schreiben, dass es Fusion-Metal in einer neuen Dimension
gibt. Yep, und es gibt's, nämlich in Form von Howling
Sycamore. War das Debut etwas eingängiger, gestehe ich
gerne ein, so ist eben der Zweitling 'Seven Pathways To
Annihilation' noch viel komplexer ausgefallen, noch
tiefer vertrakter als sein Vorgänger.
Jason
McMaster's unvergleichliche Stimmakrobatik gibt
selbstverständlich dem Gesamtsound seinen sehr eigenen
Stempel aufgedrückt, mal im powermetallischen, hohen
Screaming, danach wieder mal in wütendem Zetern und
Mordio geshoutet, knapp an progressiven Growls
vorbeigeschrammt. Hannes Grossmann am virtuosen
Schlagzeug ist ebenfalls ein weiterer Garant für dieses
musikalische Meisterwerk und er ziert seine
dargebrachten Patterns - speziell auf seinen
Soloveröffentlichungen - munter weiter in neue
Dimensionen. Davide Tiso's Gitarrenhandwerk ist
ebenfalls meisterlich, sowohl in den riffigen,
deathigen, als auch cleanen Parts und speziell in den
solodesken Ausflügen, welche neue Höhenflüge in
shreddigen Dimensionen aufzeichnet und eröffnet. Das
Artwork hat ebenfalls die Fortsetzung vom Vorgängeralbum
übernommen, nathlos. Die Produktion ist tatsächlich noch
einen Tick feiner ausgefallen als beim Vorgänger.
Abschliessend darf und kann getrost geschrieben werden,
dass Howling Sycamore neuen Horizonten und Dimensionen
in allen Belangen, speziell im musikalischen
Betätigungsfeld, eingegangen sind und geöffnet haben.
Ja, es ist schwere Kost. Ja, es ist geniale Mucke. Ja,
es braucht sehr viel Zeit und Musse, um diese zwei
abgelieferten Meisterwerke von Howling Sycamore,
speziell natürlich das neue Album 'Seven Pathways To
Annihilation', zu verstehen und geniessen zu können. Ist
es einmal geschehen, dann wird es zur ewigen Sucht. Yep,
die einzige Sucht, die ewig gut tun wird.
Leopold
Punkte:
9.9 von 10
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MAJESTICA – Above the Sky (2 LPs)
Nuclear Blast/Warner An alle Power
Metal-Fans da draussen – diese Scheibe ist was für euch!
Die zuvor unter Reinxeed laufende Band kehrt mit einem
neuen Namen Majestica und dem Meisterwerk «Above the
Sky» zurück. Der Sänger und Gitarrist dieser Truppe ist
uns wohl bekannt – Tommy Johansson, Gitarrist von
Sabaton. In seiner Band kann er nicht nur sein Können an
der Gitarre, sondern auch am Mikrophon beweisen und ohne
Witz, was für eine Stimme! Das Album ist energiereich,
liefert eingängige und fesselnde Melodien und reisst den
Hörer in seinen Bann. Ihre Kompositionen wirken glorios,
heroisch und episch (typisch…), was mir normalerweise
mit der Zeit verleidet – jedoch bei «Above the Sky» ist
dies nicht der Fall. Die Lieder sind hoch komplex, es
wird mit diversen symphonischen Einlagen gearbeitet, die
Hauptstimme wechselt immer wieder und die Songs
entwickeln sich im Verlauf prächtig. Die Scheibe beginnt
dem gleichnamigen Track «Above the Sky», welches meiner
Meinung nach ein absoluter Hit ist. Schnell wird klar,
dass Majestica nicht an Energie spart – ratternde
Gitarren, kurze Geigeneinlagen, ergreifender Gesang und
ein packender Refrain stellen das Album vor. Im Verlauf
des Albums nimmt diese Energie nicht ab. Es gibt keine
Ballade, was nicht heisst, dass keine Abwechslung
vorhanden ist. Alle zehn Songs fahren unter die Haut,
ohne im Gesamtwerk monoton zu wirken. Der vierte Song
«Mötley True» ist mit acht Minuten der längste Song und
überrascht mit Orgelklängen, welche im Verlauf durch das
treibende Schlagzeug und die ratternden Gitarren
aufgebaut werden und eine tolle Vorlage für das
fesselnde Lied liefern. Das Motiv wird von orchestralen
Einflüssen weitergesponnen und eröffnet ein heroisches,
teils doch eher schweres, virtuoses Meisterwerk in sich.
Durch das ganze Werk sind fantastische Gitarrensoli zu
hören, welche überzeugen und den Liedern den letzten
Touch geben. Um nochmals auf Tommy Johansson
zurückzukommen – ich bin von seinem Gesang überwältigt.
Seine Stimme ist stark, er liefert einen hohen
Tonumfang, mit dem er super spielen kann und er singt
nicht zu viel im hohen Dragonforce-Stil. Während des
Hörens sind mir Ähnlichkeiten zu Twilight Force,
Stratovarius und teils Halloween aufgefallen. Trotzdem
liefert Majestica seinen eigenen Stil, der von jedem
gehört werden muss, der melodiöse, powerreiche und
schnelle Musik mag. Sina
Punkte:
9.7 von 10
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DEATH ANGEL – Humanicide (2 LPs) Nuclear
Blast/Warner Was für ein Intro, was für ein Riff,
was für ein Bollwerk! Alleine der Opener, sprich der
Titeltrack, zeigt schon mal wohin die Reise mit dem
neuen Todesengel-Werk geht. Klar dürfen hier die
Tempowechsel, wie auch die leicht angepisste Stimme von
Mark Osegueda nicht fehlen. Die Gitarrenarbeit von Rob
Cavestany und Ted Aguilar scheinen einmal mehr nicht von
dieser Welt zu sein und der trockene, grundsolide
Rhythmus von Damien Sisson (Bass) und Will Carroll
(Drums) hat nichts von seiner Durchschlagskraft
verloren. Ein neues DA-Opus hat es trotzdem immer sehr
schwer, weil es einen genialen Vorgänger gibt. Trotzdem
schafft es der Bay Area-Fünfer immer wieder, die Fans zu
begeistern und bietet hier mit dem akustisch beginnenden
«Aggressor» einen feinen Quervergleich zum wohl immer
noch besten Death Angel-Werk «Act III». Eine Hymne vor
dem Herrn ist «I Came For Blood», die mit dem Refrain
ein richtiger Killer geworden ist. Für Abwechslung sorgt
das im Midtempo gehaltene «Immortal Behatet», das mit
Metallica- und Flotsam And Jetsam-liken Akustik-Parts
aufhorchen lässt. «Alive And Screaming» ist eine
Abrissbirne vor dem Herrn (was für ein göttlicher
Solopart), während «Ghost Of Me» mit punkigen Elementen
und typisch britischen, metallischen Parts auf sich
aufmerksam macht. Das absolute Highlight ist für mich
«Revelation Song», das in dieser Art sicher auch seinen
Platz auf «Act III» gefunden hätte, aber durch seine
Machart bestens auf «Humanicide» passt. Speziell der
Chorus-Part überzeugt. Ebenso genial ist «Of Rats And
Man», das mit gedrosseltem Tempo dem Album nochmals eine
neue Farbnuance verleiht. Ob nun diese Scheibe die beste
von Death Angel geworden ist? Sagt man dies nicht von
jeder Scheibe dieser Truppe? Sicher ist «Humanicide» ein
Album geworden das sich sehen und hören lassen kann und
von der ersten bis zur letzten Sekunde begeistert und
verzaubert. Tinu
Punkte:
9.5 von 10
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THE HOLLYWOOD VAMPIRES - Rise (CD) Ear
Music/Phonag Records Long Live Rock n' Roll!
Vier Jahre nach der Gründung der Supergroup und der
Veröffentlichung des ersten, selbstbetitelten Albums
sind die Vampire aus Hollywood zurück und liefern satten
Sound – in Hollywood-Manier, aber ohne
Hollywood-Bullshit! Das Trio bestehend aus den Legenden
Alice Cooper, Joe Perry und Johnny Depp gründete im Jahr
2015 die Band zu Ehren des Rocks und das Debüt
präsentierte starke Cover, etwa Led Zeppelin's „Whole
Lotta Love“ oder den bombenstarken Mashup der Alice
Cooper-Hymne „School's Out“ und des Pink
Floyd-Klassikers „Another Brick In The Wall (Part II)“.
Auf dem Debüt fanden wir nur drei Originalsongs.
Umgekehrt auf dem zweiten Silberling; diese Scheibe
beinhaltet nur drei Coversongs, der Rest sind
Eigenkompositionen. Wie auch schon auf dem ersten Album,
ziehen die drei Künstler den Hut vor den gefallenen
Rockn’n’Roll-Brüdern.
Besonders auffällig ist
das Cover von David Bowie’s „Heroes“, gänsehauterregend
dargeboten von Jack Sparrow-Darsteller Johnny Depp.
Letztes Jahr in der Samsung Hall, daran kann ich mich
erinnern als sei es gestern gewesen, ist die Athmosphäre
beinahe explodiert und bei manchen flossen die Tränen.
Auch ich wurde etwas emotional. Umso mehr freue ich
mich, dass diese Interpretation nun auch in
Studioqualität erhältlich ist und ich nicht mehr
Handyvideos auf YouTube gucken muss, wenn ich den Moment
wiedererleben möchte. Weiter finden sich auf der Scheibe
Interpretationen von Johnny Thunder‘s „You Can’t Put
Your Arms Around A Memory“ (gesungen von Joe Perry) und
„People Who Died“ der Jim Caroll Band. Auch Gäste dürfen
natürlich nicht fehlen! Im Song „Welcome to Bushwackers“
bekommen wir die Stimmen von Jeff Beck und John Waters
zu hören. Es ist also schon auf den ersten Blick
ersichtlich, dass diese Scheibe sehr vielseitig ist.
Knapp eine Stunde lang spielen die Herren und entführen
den Hörer gekonnt in die Welt des rauen, anregenden
(Hard) Rock. Von der ersten bis zur letzten Sekunde
empfinde ich das Album als extrem ansprechend. Bereits
der Auftakt gelang grandios: die Singleauskopplung
„Who’s Laughing Now“ mach Lust auf mehr, die weiteren
Tracks befriedigen die zurecht hohen Erwartungen an das
Album mit links. Was ich damals ein Wenig befürchtete,
bewahrheitete sich zum Glück nicht, nämlich dass sie bis
zum Ende eine Coverband bleiben. Die Eigenkompositionen
erfreuen mich enorm, denn diese bieten eine mindestens
genauso starke Qualität wie die zum Covern gewählten
Songs und das das Gesamtbild überzeugt auf allen Ebenen.
Viel dazu sagen kann man aber irgendwie nicht. Für alle
Fans des (Hard) Rock ist dieses Album absolut zu
empfehlen. Mona
Punkte:
9.5 von 10
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FRETERNIA - The Gathering (Digipak)
ROAR! Rock of Angels Records Wenn ich den
Begriff Power Metal höre, gehen meine Gedanken immer
zuerst nach Schweden. Ob zurecht, da lässt sich darüber
streiten - wie über alles, eigentlich. Aber eines muss
man den Mittelskandinaviern halt einfach lassen: (Power)
Metal haben sie drauf! Einen weiteren, soliden Beleg für
diese Tatsache liefert auch die leider relativ
unbekannte Gruppierung Freternia aus Borås. Damals
während dem Aufstieg des Power Metal gegründet und mit
nur zwei Studioalben auf dem Konto, melden sie sich nach
17 Jahren Pause mit dem dritten Longplayer zurück und
beweisen, dass es die Ausnahmen sind, die Regel
bestätigen. Ja, es ist leider Tatsache, dass lange
Wartezeiten zwischen Albem ein schlechtes Omen sind.
Nicht so jedoch im Fall von Freternia. Die lange Pause
liess die Herren keinesfalls in der Quaität einbüssen
und sie schaffen einen gekonnten Spagat zwischen alten
und bewährten Elementen und einem Hauch Neuheit. In 64
Minuten Spielzeit wird die volle Wirkung entfaltet.
Besonders erfreulich für meine Ohren: auf das Power
Metal-typische, meist zu hohe Pitchen der Stimme wurde
verzichtet. Der dritte Silberling dieser viel zu
unbekannten Gruppe bietet genau das, was sich ein jeder
Power Metal-Anhänger wünscht: präzise Riffs, gekonnten
Einsatz der Keys und eine traumhafte Stimme, alles
verschmolzen in Perfektion. Die verträumten Melodien
entführen mich von Anfang an und die Rückkehr zur
Realität fühlt sich merkwürdig an. Fein, fein! Es gibt
für mich absolut gar nichts auszusetzen. Ein weiterer,
klarer Fall für die Favoritenliste und auch die
CD-Sammlung auf meinem überlasteten Regal.
Kaufempfehlung für jeden - auch ohne vorheriges
Reinhören! Mona
Punkte:
9.5 von 10
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FLUB - Flub (LP) The Artisan Era
Oha, da wird ja sehr progressiver und
technischer Death Metal geboten, von dem Vierer aus dem
US-kalifornischen Sacramento. So zusammengewürfelt
dieses Projekt entstanden ist, so zusammengewürfelt ist
das Songwriting ausgefallen. 7 Tracks, die auf sehr
hohem spielerischen Können und gesamtmusikalischem
Wissen basierend gereift sind, lassen Fans eben besagtem
Genre das Herz verdammt höher schlagen. Da werden teils
xylophonisch angehauchte Elemente kombiniert mit
klassischen Elementen. Ja, klar, auch jazzig-fusionierte
Klänge säumen den Weg der dargebotenen Songs. Dadurch
ist 'Flub' ein sehr variantenreiches und beinahe
exotisches Album geworden, jedoch ohne dabei den
berühmten 'roten Faden' zu verlieren. Auch die
Songlängen sind bombastisch, was eben dieses Reisen
durch diese atmosphärischen Elementen es erleichtert, ja
erleichtert, denn die Songstrukturen sind einerseits
sehr 'gnädig' mit uns, den Zuhörern beider Geschlechter,
verfahren, andererseits lässt es eben ein zum 'Träumen'.
Häh, was hat der den hier reingepfiffen? Gar nichts,
kann und darf ich euch schreiben, sondern ich höre
intensiv diesen Songs zu und lasse mich nun mal vom
Dargebotenen begeistern, denn auch dies ist hohe Kunst.
Eloy Montes' Saitenkunst gehört für mich zu einem der
abgefahrensten, goilsten und interessantesten
Darbietungen in gesamten Metalgenre, sowohl im
solodesken als auch im riffigen Bereiche. Matthew Mudd's
tiefe Zuneigung zum Instrument lässt ebenfalls keine
Zweifel am filigranen Wirken am Tieftöner aufkommen.
Auch Jared Klein's Drumming ist etwas vom Allerfeinsten,
stets auf der Suche - und am Finden - von neuen
vertrakteren Patterns. Yo, und Michael Alvarez' growlt
sowas von tief und stakkato-mässig rauf und runter,
einfach nur wow! Ebenfalls eine perfekte Produktion und
ein sehr mystisches Artwork lassen die Musik für sich
sprechen. Ja, ein weiteres Meisterwerk im gesamten
Metalbereich. Leopold
Punkte:
9.5 von 10
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SOTO – Origami (LP & CD) InsideOut
Music „Göttliche Stimme trifft auf
mittelmässiges Songwriting“ – das gilt leider bei den
Eigenkompositionen sehr vieler Alben des amerikanischen
Goldkelchens Jeff Scott Soto. Diesmal ist es aber zum
Glück anders. Auf Origami ist beides Top – der Gesang
und die Lieder. Der grosse Queen-Fan hat mir einst in
einem Interview gesagt, dass er die Briten aufgrund
ihrer grossen Stilvielfalt bewundert. Endlich ahmt der
Amerikaner seine Vorbilder nach. Denn auf Origami klingt
zwar nichts nach Queen, aber nach dem Willen
stilistische Scheuklappen nieder zu reissen. Verzichten
tut er zwar auf Pop, Rap und Klassik-Elemente. Dafür
bedient er treibenden Heavy Metal, Hard Rock und AOR.
Von Zeit zu Zeit arbeitet er sogar Elemente aus der
Elektronischen und aus der Progressiven Musik ein.
Letztere könnte auf die Tourerfahrung mit Sons Of Apollo
basieren. Und wenn bei „AfterGlow“ gar Bläser
auftauchten, ist das so, weil es schlicht passt. Jeff
Scott Soto wirkt hier befreit. Mit Origami ist ihm
schlicht das beste Solo-Album seit langem gelungen.
Eines, das endlich wieder einmal nicht nur ein paar
einzelne tolle Lieder beinhaltet, sondern über die ganze
Länge überzeugt. Denn so müsste es eigentlich sein:
Tolle Stimme trifft auf überragendes Songwriting.
Roger W.
Punkte:
9.4 von 10
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GAAHLS WYRD – Gastir – Ghosts Invited (Red
Vinyl LP) Season of Mist/Irascible
„Gaahls Wyrd“, eine längst nicht mehr unbekannte Band
aus Norwegen, legen wieder los. Und ja, für diejenigen,
die die vier Jungs doch nicht kennen, Ex-„Gorgoroth“
Frontmann „Gaahl“ ist auch hier dabei, korrekt erkannt.
Aber hören wir mal auf, immer alles auf die Frontmänner
zu reduzieren. „Gaahls Wyrd“ beschreibt sein neustes
Werk als expressiver, extremer, esoterischer Metal. Na
das klingt mal vielversprechend! Leise Töne leiten in
den ersten Song „Ek Erilar“ ein, bis dann Instrumentals
und Vocals gleichzeitig miteinander einsteigen. Der
Fokus ist ganz klar auf den rauen Flüstergesang gelegt,
jedoch würde der nicht halb so gut wirken, wären da
nicht die aufwändigen Instrumentals im Hintergrund.
Gegen Ende flaut das Ganze wieder ab, bis es dann ruhig
endet. Der zweite Song „From the Spear“ ist dagegen
definitiv lebhafter, hier wird das Können von Lust
Kilman an der Gitarre, Eld am Bass und Spektre am
Schlagzeug in den Vordergrund gestellt und der Gesang
steht eher an zweiter Stelle, was in meinen Augen aber
ein echt geiler Unterschied zum vorherigen Song ist.
„Ghosts Invited“ ist ein buchstäblich perfekter Song auf
diesem Album. Er besteht in ausgeglichenen Teilen aus
schnellen Riffs, Clean Gesang und düsteren Breaks, in
welchen Gaahl mit seinem berüchtigten Sprechgesang
punktet. Echt geil! Kommen wir zu meinem persönlichen
Favoriten: „Carving the Voices“. Der Titel im Kontext
mit Frontmann Gaahl erinnert möglicherweise einige Leser
an ein Lied seiner früheren Band „Gorgoroth“, jedoch
merkt man schon in den ersten Takten, das bloss der
Titel diese Ähnlichkeit aufweist. Melodiöse
Gitarrenriffs und langsame Parts der Drumms leiten in
den Song ein, bis dann der klare Gesang einsetzt. Diese
Mischung aus melodiösen und ruhigen, schon beinahe
hypnotisierend wirkenden Teilen sorgt für Gänsehaut.
Dafür, dass „Gastir – Ghosts Invited“ eigentlich das
erste Album der Band ist, ist es eine meisterliche
Leistung. Natürlich darf man nicht vergessen, dass
sämtliche Mitglieder schon Erfahrung durch vergangene
Bands haben aber trotzdem, wow!! Ein echt tolles,
gekonnt gespieltes Werk! Zoé
Punkte:
9.3 von 10
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FIRESPAWN - Abominate (LP & CD) Century
Media/Sony Wow, mit 11 Tracks wird vom
schwedischen Fünfer aus Stockholm eine gehörige Portion
thrashiger Death Metal geboten. Die musikalische
Weiterentwicklung auf 'Abominate' ist vollends zu hören,
denn es wird filigran und etwas technischer die
firespawnsche Ideologie auf musikalischer Art und Weise
dargebracht. Klar, gibt's immer noch das gehörige
Growling von L.G. Petrov, welches beinahe schon melodiös
erhallt. Gibt's melodiöses Growling? Yep, auf
'Abominate' wird's zelebriert. Nun, auch die
shredderischen Fähigkeiten der beiden Saitenhexer
Fredrik Folkare und Victor Brandt haben auf dem neuesten
Werk sehr dominant und progressiv fortschreitend Fahrt
aufgenommen. Das Drumming ist bekannt solide und die
Patterns werden hierbei einem nur so um die Ohren
geprügelt, dass es zu einem wahren Shrapnelfreudenfeuer
entfacht wird. Ja, ja, der Matte Modin setzt gekonnt und
bewusst sein musikalisches Talent - wie freilich auch
die anderen Mitstreiter - bei Firespawn ein und um.
Interessant ist auch der Tieftöner von A. Impaler, da
dieser sich ebenfalls gegen die zwei anderen
Saiteninstrumente absetzt und dezent seine Note setzt,
nicht unterwürfig, nein, sondern markant dezent.
Widerspruch? Nein, denn jetzt gibt's nur noch eines:
Reinziehen, denn diese Mucke wird sowohl bei gestandenen
Thrashern wie auch Deathern beider Geschlechter ein
fettes, fieses Grinsen und auch ein wohlwollendes Nicken
hervorrufen. Nebst einem hervorragenden Artwork ist auch
die Produktion hervorragend. Die Songs? Alle im
nackenbrecherischen Hypertempo, gepaart mit
Midtempoparts, jedoch wird das Blastmonster ebenfalls
oft aus dem Tiefschlaf geweckt. Ein wahrlich
hervorragendes - und für mich diesmal - ein sehr
überraschendes Meisterwerk. Leopold
Punkte:
9.3 von 10
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MYRATH – Shehili (CD) Ear Music/Phonag
Was für ein Schritt nach vorne! Klang bereits der
Vorgänger Legacy ziemlich gut, wagen sich nun die
Tunesier Myrath endgültig in die Selbstständigkeit. Auf
ihrem fünften Album haben sie ihr eigenes Profil
nochmals geschärft und sich trotzdem keine Grenzen
gesetzt. Den Musikstil von Myrath könnte man als
Melodic-Progressiv-Arabic-Folk-Power-Metal bezeichnen.
Es mischen sich klare Tendenzen von Symphony X mit
gewissen Jorn-Anleihen und dem speziellen arabischen
Flair. Das ganze klingt dermassen überzeugend, dass man
nur noch bangen und gratulieren kann. Hier vermischen
sich musikalischer Anspruch mit Melodie und Härte zu
einer ganz eigene Atmosphäre. Das Niveau ist derart
hoch, dass nur noch Stauen übrig bleibt. Myrath
kapitulieren sich mit Shehili in den Metal Olymp.
Anspieltyps sind „Lost Your Soul“, „Dance“, das
mystische „Lili Twil“, das epische „No Holding Back“ und
das „Darkness Arise“. Letzteres wandelt mit seiner
Hammond Orgel sogar auf den Pfaden von Deep Purple. Aber
eigentlich ist das ganze Album Spitzenklasse. Wer es
hört, fühlt sich in die alten Abenteuerfilme zurück
versetzt. Die Luft riecht plötzlich würzig und die
Frauen erscheinen plötzlich geheimnisvoll mit leichten
Stoffen verschleiert. Myrath haben ihre ganz eigene
musikalische Nische geschaffen und zeigen, wie moderner
authentischer Heavy Metal funktionieren kann. Hier
werden verschiedene Kulturen geschickt zu etwas Neuem
vermischt. Wer Prog- und Melodic-Metal mag, wird dieses
Album lieben. Roger W.
Punkte:
9.3 von 10
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NITROGODS – Rebel Dayz (Clear Vinyl LP)
Massacre Records/Musikvertrieb Die einzig
wahren Nachfolger von Motörhead nennen sich Nitrogods
und stammen aus Deutschland. Wer weiss, dass Gitarrist
Henny einst mal bei Thunderhead spielte, weiss wie
authentisch und ehrlich seine damalige Truppe rockte.
Das vierte Album von Nitrogods macht genau dort weiter,
wo sein Vorgänger «Roadkill BBQ» endete. Schnörkeloser
Heavy-Rock, der auch mal eine Spur Rockabilly, Punk oder
Rock’n Roll verarbeitet. Das furz trockene
Schlagzeugspiel von Klaus Sperling (ehemals Primal Fear,
Freedom Call) gibt einmal mehr den Groove vor, auf dem
sich der singende Bassist Claus «Oimel» Larcher mit
seinem Viersaiter austoben kann. Dazu gesellt sich das
unglaubliche Gitarrenspiel von Henny Wolter, der nicht
nur tolle Rhythmusparts aus den Saiten knallt, sondern
auch mit perfekt ergänzenden Solo-Streichen aufmerksam
macht. Suchte die Truppe auf dem Debütalbum noch nach
ihrem eigenen Sound, ist dieser zumindest seit «Rats &
Rumours» gefunden. Neue Songs wie der Mitbrüller «We’ll
Bring The House Down», das flotte «415 DV», das
Motörhead lastige «Get Lost», der schwerfällige
Titelsong, das rock’n rollige und mit einem feinen
County-Zitat versehene «Blind As A Stone», das frisch in
die Fresse gehende mit Slide-Gitarre versehene «Walk The
Track», das mit einem Western Flair versehene «The Haze
And Endless Drift Through The Void» und «Go Fast» das
pure Country-Musik ist, beweisen, dass sich die Truppe
selber keine Grenzen setzen und genau die Mucke spielt,
die sie wollen. «Rebel Dayz» ist ein Album geworden, das
mit viel Spass in den Backen vorgetragen wird und dem
Bewusstsein, dass wenn euch die Musik nicht gefallen
sollte, ihr mit dem gestreckten Finger der Jungs rechnen
müsst. Tinu
Punkte:
9.3 von 10
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KRYPTS - Cadaver Circulation Dark Descent Records
Richtig ranzig geilen Death Metal bietet die
finnische Band Krypts auf "Cadaver Circulation", dem
dritten Album dieser Band. "Sinking Transient Waters"
zeigt von Anfang an, welch geniale Band Krypts sind!
Diese Band kann voll abgehen, um sich dann knöcheltief
im Doom-Sumpf zu suhlen! Wie ein Panzer überrollen
Krypts alles und jeden, der ihnen in die Quere kommt.
Unheilvoll und direkt aus der Gruft bahnt sich "The Reek
Of Loss" seinen Weg ins Gehör. Je gemütlicher Krypts zu
Werke gehen, desto brachialer die Wirkung. Meisterhaft
in allen Belangen! "Echoes Emanate Forms" lässt die
Sonne sich augenblicklich verfinstern, und so wird der
Dunkelheit gehuldigt. Schleppend zieht sich "Mycelium"
durch die finsteren Katakomben, aber nur so lange, bis
ein Dammbruch eine Sintflut von harschem Death Metal
über uns ausschüttet. "Vanishing" stampft durch
hüfthohen Morast und steigert sich in der Intensität,
mit zunehmender Spielzeit, gekonnt. Leider steht mit
"Circling The Between" schon der letzte Song dieses
grossartigen Albums an. Es folgt nochmals eine
Machtdemonstration von Krypts und sie zeigen nochmals
all ihre Stärken. Dieses Album verdient die
Auszeichnung: Spitzenklasse und ist für mich, bis
jetztigen Zeitpunkt, das Death Metal-Album des Jahres
2019!! Roolf
Punkte:
9.3 von 10
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PANZERFAUST - The Suns of Perdition, Chapter I: War,
Horrid War (LP) Eisenwald Panzerfaust, eine
vierköpfige Black Metal Band aus Kanada, stehen wohl
nicht auf grosses Vorspiel sondern mögen es hart, kurz
und knackig. Ihr neustes Werk besteht aus fünf Songs und
sie hauen von Anfang an direkt auf die Fresse. „The Day
After 'Trinity'“ beginnt mit lautem Gebrüll, hämmernden
Drumms und rauschenden Riffs, so zieht es sich auch
durch das ganze Lied hindurch mit konstanter Brutalität
und ohne Erbarmen. Der zweite Song hört auf den Namen
„Stalingrad, Massengrab“: Ja, so wie der Titel klingt
auch der Song. Man hört Flugzeuggeräusche hinaus und
eine Männerstimme die à la 2. Weltkriegsdoku
„Stalingrad, Massengrab“ sagt. Auch hier setzen die
Kanadier, wie schon zuvor, auf rohe Brutalität, leichte
Melodien im Hintergrund und noch mehr Brutalität.
„Crimes Against Humanity“ ist hingegen ein reines
Instrumental, welches verhältnismässig sehr ruhig ist.
Man hört bloss leise Gitarrenklänge und verzweifelte
Stimmen vermutlicher Soldaten. Und schon sind wir beim
zweitletzten Song. „The Decapitator's Prayer“, nun auch
hier bleiben sich Panzerfaust treu, ein willkommener
Aufbau nach dem vorherigen, ruhigen Song. Last but not
least; „The Men of No Man's Land“, der komplette Exot
des Albums mit seinen dreizehn Minuten Spiellänge. Hier
wird es noch düsterer, krächzender Gesang und langsame
Riffs leiten in den Song hinein und so bleibt es dann
auch bis kurz nach der Mitte des Songs, bis dann ein
eher gruselig gestimmtes „Stille Nacht“ beginnt. Was
zur..? Nach dieser Horror-Weihnachtsstimmung kommt dann
wieder die Brutalität zum Vorschein, welche zum Schluss
des Liedes in leisen Tönen verklingt. De
Geschichtsunterricht ist wieder aufgefrischt nach diesem
Album, das ist schon mal klar. Auch sonst ist es ein
echt geiles Werk abeeeer dieses verdammte Weihnachtslied
irritiert. Es gibt zwar einen geilen Effekt aber auf
eine andere Art stört es wieder. Trotzdem ein absolut
fetziges Album, welches reinhaut. Zoé
Punkte:
9.2 von 10
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COMBICHRIST - One Fire (Digipak) Out of
Line Records Elektronischer Metalgenuss à la
finesse wird uns vom norwegisch-amerikanischen
Musikprojekt um Andy LaPlegua geboten. Vorneweg: Nicht
jedermanns Sache! Dieses Album vermischt den harten
Indstrial mit Dubstep und dem sogenannten Aggrotech. Was
viele Elitisten mit grosser Wahrscheinlichkeit unter
Naserümpfen als Lärm oder Techno abtun werden, ist für
meine Ohren eine verdammt gut gelungene Mischung
verschiedenster Elemente, verschmolzen zu einem genialen
Ganzen, welches sich in keine Schublade stecken lässt.
Das Album hat mit 52 Minuten Länge eine recht
durchschnittliche Spielzeit, aber für mich fühlt sich
nach deutlich weniger an, denn der Sound schafft es,
mich sehr gekonnt zu entführen. Die Klangästhetik
erinnert mich stark an die Matrix-Trilogie. Was sich
zunächst als Elektromucke präsentiert beinhaltet aber
die Stärke des Industrial Metal, weshalb zumindest mir
keiner sagen kann, es sei kein "echter Metal". Das
Hauptpublikum wird sich meiner Meinung nach aber dennoch
mehrheitlich in den Gothic-Gruppierungen und unter
Anhängern des Dark Wave finden. Thematisch bewegt sich
das Album, ähnlich wie die Vorgänger, teils in so
"simplen", menschlichen Themen wie Sex und Gewalt, aber
teils wird auch die Gesellschaft unter die Lupe
genommen, was die Menschheit so anstellt. Dies wird auch
klar, wenn man den gesprochenen Passagen lauscht. Auch
eine gewisse Melancholie darf nicht fehlen. Alles in
Allem scheint sich LaPlegua und seine Entourage mit
kritischen Themen befasst zu haben, wichtigen Themen,
aber auch so scheint es mir, wenn ich mich auf die Texte
fokussiere, will er den Leuten Mut machen, gegen das zu
kämpfen, was nicht in Ordnung ist. Starke Messages sind
also inklusive und beeinflussen meine persönliche
Albumbewertung gegen Oben. Viel zum Album sagen kann ich
aber leider dennoch nicht, man muss es hören, um zu
verstehen. Für mich ist One Fire ganz klar einer der
Spitzenkandidaten der Jahresfavoriten. Da der Sound aber
sehr elektronisch ist, rate ich trotzdem zum Reinhören
vor dem Kauf! Mona
Punkte:
9.1 von 10
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AXEL RUDI PELL - XXX Anniversary
Live (3 LPs & 2 CDs) Steamhammer/Musikvertrieb
30 Jahre Axel Rudi Pell. Kann mich noch gut erinnert an
das erste Album "Wild Obsession", mit Charlie Huhn am
Micro. Hab das Teil rauf und runtergehört, unzählige
Male. Und der einzige der neben Axel natürlich heute
noch mit zockt ist Basser Volker Krawczak. Viele starke
Alben später prägt natürlich Johnny Gioeli das Line Up
der Deutschen. Ehrlich gesagt könnte ich mir ARP ohne
Johnny heute nicht mehr vorstellen. Der Typ ist einfach
grandios, egal, ob das jetzt seine Stimme ist oder seine
berühmte wilde Show, der Mann scheint endlose Energie in
sich zu haben. Zurück zu diesem speziellen Album. Gut,
die Wahl der beiden ersten Songs. Mit "The Wild And The
Young" und "Wildest Dreams" gibt man gleich Vollgas. Die
Songauswahl ist auch im Gesamten ok und mit "The Line"
hat man auch einen nicht so oft gespielten Hammersong im
Repertoire. Natürlich dürfen Klassiker wie "Fool Fool",
"The Masquerade Ball", "Carousel", "Rock The Nation" und
"Warrior" nicht fehlen. Man merkt der Band die
Spielfreund bei jedem Song an. Dies hier ist ein
eingespieltes Team, das Ganze klingt kompakt, alles in
einem Guss. Herrlich sowas zu hören. In "Mystica" darf
dann Bobby Rondinelli das obligate Drum-Solo spielen.
Bobby ist sicher ein toller Rockdrummer, aber immer noch
vermisst man halt Mike Terrana an den Kesseln und seine
einmaligen Soli, einfach legendär. Auch noch sehr stark
"Oceans Of Time", grandios gespielt. Ich finde, diese
Band feiert ihr Jubiläum hier mit einem würdigen Album.
Man mag Axel oder man hasst ihn. aber eines kann man ihm
nicht absprechen: Axel liefert seit 30 Jahren nur starke
Alben ab und füllt seit Jahren die kleineren Hallen bis
2000 Leute. Er hat eine klasse Band mit hervorragenden
Musikern, er hat sehr treue Fans und einen der geilsten
Rockröhren am Mikro. Alles andere ist Geschmackssache.
Gratuliere zum Jubiläum, Jungs. Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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TANZWUT – Seemannsgarn (2 LPs) AFM
Records/Musikvertrieb Die Mittelalterrocker von
Tanzwut nehmen den Hörer mit auf einen Ausflug in eine
typische Hafenkneipe. Wo sich «Galgenvögel» treffen wird
munter «Seemannsgarn» gesponnen und alte Freunde rufen
sich zu: «Gib mir noch ein Glas»: Damit hätten wir auch
gleich die Anspieltipps des neuen Silberlings abgehakt!
Tatsächlich bin ich aufrichtig begeistert und positiv
überrascht von Tanzwut’s neustem Streich. Während ich
die Stimme von Sänger Teufel bisher immer recht
gewöhnungsbedürftig fand, gefällt er mir in der Rolle
des knorrigen Seebärs sehr gut. Tanzwut kombiniert
harten Deutschrock mit dem Charme und den Instrumenten
von mittelalterlichen Spielleuten – ein Konzept das
wunderbar aufgeht. Die Playlist ist abwechslungsreich
gestaltet und reicht von Balladen («Ich bin der
Nachtwind») bis hin zu Mitgröhl-Hymnen à la «Die Letzte
Schlacht» oder auch «Schwarzes Gold». Ein weiteres
Highlight ist das Lied «Francois Villon»: Der Dichter
trifft in den Gassen von Paris auf den Teufel. Was
diesen Track so aufregend macht ist die spezielle
Instrumentierung: Cister, Nyckelharpa und Bandoneon
kommen hier zum Einsatz. Auch ein Gastauftritt ist mit
von der Partie: Von «Gib mir noch ein Glas» gibt es zum
Schluss nämlich noch eine zweite Version mit Sänger
Torben von der Band Kärbholz. Das Trinklied ist eine
Hymne auf gute alte Freunde und auf die eingeschworene
Gesellschaft der Kneipenkumpanen. Fazit: Ich war bisher
kein grosser Fan von Tanzwut, doch dieses Album ist ein
echtes Highlight und wird wohl zum Dauerbrenner auf
meiner Playlist werden! Es sind viele Perlen mit dabei,
die durch spannende Lyrics und aufregende
Instrumentierung begeistern. Aufnahmequalität und
Abmischung sind durchs Band satt und knackig – richtig
schön umgesetzt… Patricia H.
Punkte:
9.0 von 10
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WARRIOR SOUL – Rock'N'Roll Disease Livewire/ Cargo
Records UK Nach dem letztjährigen „Back On The
Lash“ steht Kory Clarke mit seiner Formation Warrior
Soul bereits mit dem Nachfolger „Rock'N'Roll Disease“
auf der Matte. Der gute Kory begann bereits 1987 die
Rock Welt aufzumischen. Fast schon tragisch und kaum
verständlich, dass es für den ganz grossen Wurf nie
gereicht hat. Doch in Insiderkreisen ist die Truppe ein
nicht mehr wegzudenkender, konstanter Wert. Wirklich
neues gibt es bei Mr. Clarke (glücklicherweise) aber
nicht. Nach wie vor begeistert der New Yorker mit seiner
ultradreckigen Stimme mit dem Charisma einer Kreissäge.
Aber auch seine Backingband überzeugt durch fette
Gitarren und deftige Rhythmen. Auch in Bezug auf die
Songs lässt der Berufsrebell nichts anbrennen.
Eingängige Strukturen und Refrains die sich in den
Gehörwindungen festsetzen wurden mit jeder Menge
messerscharfen Hooks ergänzt. Es resultieren Perlen wie
der Titeltrack, „Off My Face“ oder „Rock On“.
Eigentliche Ausfälle: Fehlanzeige. Kory hat aber auch
wieder wie gehabt seiner Fuck You Attitüde in seinen
Texten Ausdruck verliehen. Für Sozial- und
Gesellschaftskritische Worte ist und bleibt er berühmt
und berüchtigt. Warrior Soul ist definitiv eine der
energetischsten, authentischsten und gefährlichsten
Bands des hier und jetzt. Nur schon das kultige Cover
allein wäre schon Grund genug die Scheibe zu ordern.
Chris C.
Punkte:
9.0 von 10
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GLOWING SHELTER – Odyssey (Digipak) Eigenvertrieb
Alternative Rock gehört grundsätzlich nicht zu meinen
persönlichen Stil-Präferenzen, und dennoch schreibe ich in diesem
Fall eine CD-Rezi?! Tja Folks, manchmal muss man eben über seinen
eigenen Schatten springen und erhält nur so die Chance etwas Neues
oder gar Altes wieder zu entdecken, das einem sonst verwehrt geblieben
wäre! Im Fall des Schweizer Quartetts Glowing Shelter aus dem Berner
Oberland, sprich der Region Interlaken/Brienz, gelangte zuerst mal
über Facebook eine persönliche Anfrage an mich. Nach dem Einverleiben
der Infos zur Band, die aus Sandro Kläusler (v/g), Michael Schaller (g),
Lukas Brunner (b) und Daniel Schöni (d) besteht, brauchte es
ergänzend schon noch einen akustischen Appetizer dazu. Was mir da
dann an die Lauscher drang, reichte locker aus, um mein Interesse
zu wecken. So erhielt ich kurze Zeit später eine unerwartet wertige
Promo-Box, die nebst dem Digipak der CD auch einen USB-Stick mit
den wav-Files des Albums, Fotos sowie Infos zu Glowing Shelter
enthielt. Hiermit holte sich die Truppe bereits die ersten Pluspunkte
ab, denn sowas ist in den heutigen Zeiten praktisch nicht bis überhaupt
nicht mehr anzutreffen. Davon beflügelt wollte ich nun umgehend wissen,
was das full lenght Debüt mit dem Titel «Odyssey» zu bieten hat. Der
Opener «Revolution» überrascht dann gleich mal mit ordentlicher Härte,
die mich zunächst an Maxxwell (weniger) oder Felskinn (mehr) erinnern
lässt. Auch «Where I Belong» haut nach getragenem Beginn in die
gleiche Kerbe und erstaunt durch die Kompaktheit bei keinen drei
Minuten Spielzeit.
Was ebenfalls auffällt, ist die hammermässige
wie variable Gesangsstimme von Sandro, die dem Ganzen dessen Stempel
spürbar aufdrückt und sich durch das ganze Album hindurch zieht. Je
länger ich den überdies fetten Gitarren-Riffs zuhöre, muss ich meine
Ansichten zum Thema «Alternative Rock» in Zukunft wohl etwas
differenzierter angehen. Auch «Bullets» bratzt sehr gefällig aus
den Speakern und macht mächtig Spass. Glowing Shelter wissen definitiv,
wie man richtig gute Songs schreibt und lassen mich immer mehr an eine
andere Band denken, die längst aus der Wahrnehmung der Szene und ihren
einstigen Fans verschwunden ist: Puddle Of Mudd! Während die Amis einen
für damals typisch oberfetten wie grungigen Sound spazieren fuhren,
gehen Glowing Shelter etwas dezenter ans Werk. So können sich die
wirklich bemerkenswerten Vocals von Frontmann Sandro Kläusler voll
entfalten. Wer bei «Much Stronger» keine Gänsehaut davon kriegt, ist
wohl definitiv im falschen Film. Und in diesem Stil geht es munter
weiter auf «Odyssey», wo mich zum Beispiel «Fear Has Gone», «Beast»
oder «Understand» ebenso voll umhauen! Das hört sich eher nach Heavy
denn Alternative Rock an und ist nichts als schweinegeil. Dass nach
all dem Gebretter mit «Glass Not Empty» schliesslich noch eine
fluffige Akustik-Ballade als krönender Abschluss folgt, setzt
«Odyssey» die verdiente Krone auf. Spätestens beim Einsetzen des
gefühlt zu kurzen E-Guitar Solos sieht man Slash und die Gunners
im Wembley Stadion vor sich. Eine überraschend starke Scheibe,
die live garantiert noch zusätzlichen Drive erzeugt, den die
sonst tadellose Produktion ein kleines bisschen in Richtung
Puddle Of Mudd vermissen lässt, aber das ist letztlich
unerheblich, da es songtechnisch keine Ausfälle zu beklagen
gibt! Chapeau, meine Herren.
Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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SCHANDMAUL – Artus (2 LPs & Digital Copy)
Universal Music Etwas länger als schon früher
dauert es, bis das neue Schandmaul-Album richtig zündet.
Gibt man den zwölf Liedern aber mehrere Chancen,
offenbart sich allmählich ein stimmiges Werk mit
ausschliesslich tollen Songs. Besonders Eindrücklich ist
das traurige „Kapitän“, aber auch der Zweiteiler „Die
Tafelrunde“ und „Der Gral“ sorgen für ganz besondere
Atmosphäre. Eher lustige Lieder gibt es mit „Der
Meisterdieb“ und „Der Froschkönig“. Ein grosses Plus
sind wieder einmal die Texte, die weder kitschig noch
übertrieben wirken. Dass Schandmaul aber auch ohne
Gesang überzeugen, beweisen sie mit dem Instrumental
„Chevalier“. Schön auch, dass die Deutschen auf diesem
Album nicht mit zu vielen Liedern übertreiben, sondern
sich auf das Wesentliche konzentrieren. Alles andere
wäre beim Gesamtkatalog von zehn Alben auch
unvernünftig. Artus wird es Schandmaul nicht einfacher
machen, die Lieder für ihre Konzerte auszusuchen. Und
das ist gut so, und sollte eigentlich der Anspruch jeder
Band an ihre aktuellen Werke sein. Roger W.
Punkte:
8.9 von 10
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SAINT VITUS - Saint Vitus (Gatefold LP)
Season Of Mist/Irascible Die heiligen Saint Vitus
bringen, nach langer Wartezeit von sieben Jahren, mit
einem neuen und zugleich altbekannten Sänger wieder
einmal traditionellen Doom in die heimischen Stuben. Ob
Scott Reagers, aktueller Sänger, oder Scott "Wino"
Weinrich, ehemaliger Sänger und Doominstitution, der
passendere Sänger für Saint Vitus ist, ist reine
Geschmackssache. "Remains" suhlt sich schon mal
ausgiebig im Doom-Sumpf und kommt herrlich retro aus den
Boxen. Start schon mal geglückt! Sehr besinnlich startet
"A Prelude" und wartet mit einem bluesigen Touch auf.
Den Doom-Hammer lässt "Bloodshed" über unseren Köpfen
kreisen und hat ein gewisse Ähnlichkeit zu Danzig, aber
in deren besten Tagen, wohlgemerkt! Entfesselt stürmt
"12 Years In The Tomb" nach vorne und hat mehr mit
NWOBHM als mit Doom zu tun! Dieser Song sprengt das enge
Doom-Korsett gekonnt! Erwähnenswert ist auch die Orgie
der verzerrten Gitarren! "Wormhole" wird mit Bass und
geilem Riff angestimmt und nachher folgt ein ganz
starkes Stück traditioneller Doom! Eine gemütliche
Doom-Angelegenheit stellt "Hour Glass" dar und die
flirrenden und verzerrten Gitarren sind einfach
meisterhaft! "City Park" lässt die Grillen zirpen und
ist leider kein bisschen mehr als eine komische
Soundcollage! Das sind vier verschwendete Minuten, die
man viel besser hätte nützen können! Dafür entschädigt
"Last Breath" mit Zeitlupen-Doom der Güteklasse 1A! In
diesem Song zeigen Saint Vitus nochmals ihre Stärken und
man merkt, dass Saint Vitus den Doom schon seit Urzeiten
verinnerlicht haben. Sogar einen Ausflug in die Gefilde
des Hardcores wird mit "Useless" geboten, auch wenn der
Spuk sehr schnell wieder vorüber ist! Ein richtig geiles
Doom-Meisterwerk, das da Saint Vitus aus dem Ärmel
geschüttelt haben! Roolf
Punkte:
8.9 von 10
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CHALICE - Silver Cloak (EP Vinyl) High Roller
Records Okkulter Retro-Rock aus Finnland? Das tu
ich mir sehr gerne an! Etwa zwei Jahre nach ihrer Demo
melden sich die Finnen mit einer kurzen, aber massiv
überzeugenden EP zurück. Nur 13 Minuten lang werden
unsere Ohren beglückt, doch diese 13 Minunten schaffen
es auf meine Favoritenliste. Die EP macht Lust auf mehr
und die Zeit vergeht wie im Fluge. Heavy Riffs
vermischen sich mit teils sanften Melodien in gekonnter
Weise, der experimentell wirkende Sound ist gelungen!
Die Athmosphäre bleibt in der kurzen Zeit konstant
mysteriös, wenn auch die einzelnen Lieder sich etwas
voneinander unterscheiden und die Stimmung sich somit
leicht verändert. Konstant belibt aber glücklicherweise
auch die gute Dosis Melancholie. Schon in den ersten
Sekunden bin ich überzeugt, der Wiederhol-Button wird
mehrfach gebraucht. Drei Songs, ein längerer, ein
kürzerer und ein instrumentaler Song in perfekter
Harmonie miteinander. Ich fühle mich von der erste4n
Sekunde an mitgerissen. Vergleichen kann ich die
Atmpsphäre zu keiner anderen Musik, höchstens
oberflächlich. Man muss es nur hören, um zu fühlen. Ich
bin bin nun definitiv ein Fan und werde die Gruppe
verfolgen. Mona
Punkte:
keine Wertung
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JORDSJO - Nattfiolen (CD) Karisma Records
Multiinstrumentalist Hakon Oftung und seine Band kommen
hier mit ihrem 2. Album "Nattfiolen" aus dem Wald. Die
Norweger aus Oslo klingen, als würden sie direkt aus den
70ern in die Gegenwart gebeamt. Aber die Songs sind neu
2019 geschrieben. Viel Yes findet man in ihren Songs,
nur dass hier auf Norwegisch gesungen wird. Mal klingen
die Songs dramatisch, dann wieder locker, wir halt Prog
in den 70ern war. aber auch sehr locker und verspielt.
Mal nach Jethro Tull, oder dann wieder nach Procol
Harum, auch Parallelen zu Wobbler und eben die immer
wieder zitierten Yes. Alles in einem Song zusammen
findet man in der knapp 8-Minuten-Nummer "Solens
Sirkulaere Sang", eine tolle Prog-Nummer.
"Septemberbal", ein kurzes Instrumental, könnte glatt
auf einem Blackmores Night-Album zu finden sein. Im
Gegensatz zu den Sound-Verwandten Ruphus klingen die
Chöre etwas dezenter, aber durchaus nicht weniger
spannend. Die Keys erinnern zeitweise an ältere Omega.
Oder hört euch mal "Til Vären" an, einfach nur geil,
diese total verspielte Nummer. wie hier die
verschiedenen Instrumente miteinander spielen und in
einer Einheit verschmelzen, traumhaft schön. Genau so
liebt doch der Proggie das. Einfach klasse, wie
authentisch die Herren aus Oslo den 70er Prog in die
Gegenwart transportieren, einfach herrlich, diesen
Spielereien zu lauschen. Crazy Beat
Punkte:
8.9 von 10
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RUPHUS - Ranshart (Re-Release LP)
Karisma Records Zwischen 1970 und 1981 gab es
diese Norwegische Prog Rock-Band, die laut eigenen
Angaben mehr Bandmitglieder hatten als ein Football
Team. Galten als norwegische Antwort zu Yes und
entwickelten eine Musikalische Bandbreite von
Anfänglichem Prog Rock bis zu einer Jazz Rock-Combo. Im
Rahmen deren Wiederveröffentlichung ist "Ranshart" nun
das zweite Werk der Proggies. Auch hier gibts wieder
wunderschöne Prog Rock-Songs mit viel Melodie und tollen
Chören zu hören. Wie zu dieser Zeit üblich fielen die
Alben sehr kurz aus. auch "Ranshart" wird mir 30 Minuten
kurz gehalten, aber dafür hören wir hier höchste
Prog-Qualität. Die einzelnen Tracks sind total
verspielt, mit den typisch trockenen, heisst ohne
Effekte, gespielten Drums, immer wieder auftauchende
Keys und Gitarren-Soli, Duelle und eben dazu die starken
Gesänge und Chöre. Die klassischen 70er-Prog-Songs eben.
So wie das 8 Minuten lange "Picture Of A Day", einfach
nur traumhaft schön. Auch das ebenso lange "Back Side"
lädt zum Träumen und Abheben ein mit den wunderschönen
Gesängen. Es passt einfach alles zusammen. Man kann
nicht genau sagen, wieso das alles so locker klingt und
in einem Guss daherkommt. Vielleicht hat man damals
einfach drauflos gespielt, hatte mehr Zeit in den
Studios, oder mehr Drogen. Keine Ahnung, aber es klingt
hier definitiv alles extrem easy. Und so ist auch das
Zweite Werk der Norweger von 1974 eine wunderbare Prog
Rock-Perle, sehr hörenswert. Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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UNITED PROGRESSIVE FRATERNITY - Planetary Overload
Part: 1 Loss GEP Mark Trueak von Unitopia und
Steve Unruh sind die Stripenzieher von UPF. Die beiden
nehmen den Zuhörer mit auf eine grosse Reise durch den
Prog Rock. Mit vielen Gästen, unter anderem mit dabei
Steve Hackett, Hasse Froberg, Nick Magnus und viele
mehr. Das Thema bei "Planetary Overload" ist die
Erderwärmung bzw. der Klimawandel. Das Ganze wurde
unterstützt von Umweltaktivisten und Dokumentarfilmern,
deren Stimmen auch in die einzelnen Songs eingebaut
wurden. Songs wie das wunderschöne "Cruel Times" nehmen
einen sofort gefangen, dies ist eine herrliche Nummer,
die in der Mitte ins Jazzige abdriftet mit einem klasse
Klavierpart und schönem Chor. Auch das etwas rockige
"Stop Time", eine coole Prog Rock-Nummer, die an Spock's
Beard erinnert, gefällt sofort. In die selbe Kerbe
schlägt "Mercenaries", auch hier starke Chöre und Musik,
die auch an Kansas erinnert, mag wohl auch an der Geige
liegen. Dem entgegen steht die ruhige Nummer mit
wundervoll gespielter Akustikgitarre und starkem Gesang.
Ein Highlight sicher das sieben Minuten lange "Forgive
Me My Son". Mit Klängen aus dem mittleren Osten
verzaubert der Song die Zuhörer, ein wahrlich
tiefgreifendes Stück, das dich einfach wegträgt und
fesselt, unglaublich spannend. Das Herzstück aber ist
definitiv das 19 Minuten lange "Seeds For Life". Sehr
spannender Aufbau, oft wirkt der Song etwas bedrohlich,
dann wider rockig mit fliegenden Gitarrensoli. Ich würde
dies als Prog Rock auf sehr hohem Niveau beschreiben.
Fesselnd, nachdenklich und durchgehend sehr interessant.
Auch wenn man nicht weiss, wer genau hier alles
mitspielt, klingt dieses wunderbare Stück Musik kompakt,
durchdacht und ist jedem Proggie sehr zu empfehlen.
Crazy Beat
Punkte:
8.8 von 10
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THE RODS - Brotherhood Of Metal (2 LPs)
Steamhammer/Musikvertrieb Die karrieremässige
Ausgangslage war für die Amerikaner in den 80ern
durchaus gegeben, und dies in erster Linie durch ihre
starke Mucke. Der Umstand, dass Bandgründer, Gitarrist
und Leadsänger David Feinstein der Cousin von Ronnie
James Dio (R.I.P.) ist und mit ihm zusammen auf dem
selbstbetitelten Debüt von Elf (1972) zu hören ist,
hätte The Rods zu der Zeit beflügeln, respektive weiter
bringen können, als dies dann effektiv eingetreten ist.
Leider muss man sagen, denn mit dem vierten Album «Let
Them Eat Metal» hatte man 1984 einen echten Brecher am
Start. Nur zwei Jahre später ging der Ofen aus und die
Band verschwand aus der Szene. Satte zwanzig Jahre
später wurde der Anker wieder eingezogen und die
Fregatte stach erneut in See. Die Reise auf der Suche
nach einer musikalischen Zukunft fand ihren Hafen erst
weitere fünf Jahre später. Mit dem Album «Vengeance»
meldete sich das Trio in der Ur-Besetzung zurück und
ging damit auch auf Tour. Diese führte The Rods im Juni
2011, zusammen mit Anvil und Dio Disciples, mitunter
auch nach Luzern in die Schüür. Seither wurde die
Wahrnehmung dieser Top-Band leider erneut deutlich
reduziert. Da meine Wenigkeit das Sweden Rock 2014 aus
beruflichen Gründen knicken musste, wurde die bisher
letzte Möglichkeit verpasst, die Truppe nochmals live
erleben zu können. Doch nun wird die Bandgeschichte
erfreulicherweise weiter geführt, und die Waffe dazu ist
natürlich brandneues Material, das unter dem
verheissungsvollen Titel «Brotherhood Of Metal» in die
nächste Schlacht zieht!
Das weckt natürlich
Erwartungen, und die werden mit dem Titeltrack (07:28
Minuten lang!) als Opener gleich ziemlich episch
eröffnet. Nach einleitenden Pianoklängen galoppieren die
drei Metal-Reiter umgehend raus ins Schlachtfeld und
hinterlassen gleich mal einen ordentlichen Fleck an
verbrannter Erde. Mit spürbarem Pathos von Manowar, aber
längst nicht so peinlich, erzeugt der Refrain "We are
the brotherhood of Metal" nichts als ein breites Grinsen
auf dem Gesicht eines jeden Metallers. Gesungen von Kai
Hansen, könnte man sich den Song glatt auch von Gamma
Ray vorstellen. Der geile Midtempo-Rocker «Everbody's
Rockin'» lässt darauf, mit dezenten Orgelklängen
untersetzt, das Grinsen in meinem Gesicht weiter
anhalten. Astral Doors hätten anschliessend «Smoke On
The Horizon» locker auch einem ihrer besseren Alben
unterbringen können, und «Louder Than Loud» (welch
geiler Titel!) rockt mit wunderbar bollerndem Bass von
Garry Bordonaro ebenso wie Hölle, eine echte
Abrissbirne! Doch es kommt es noch besser, denn auch
«Tyrant King» tritt einen ordentlich in den Arsch,
während «Party All Night» mit funkendem Bass-Spiel wohl
nicht jedem gefällt, mir aber schon. Doch die Rettung
naht ohnehin keine drei Minuten später mit «Tonight We
Ride», wo erstmals ein sparsamer Synthie auftaucht.
«1982» als harter Heavy Rocker erzählt über die Lyrics
mitunter die Geschichte vom Album «Wild Dogs». Einzig
«Hell On Earth» fällt etwas ab, aber der Rest ist
einfach klasse, und wer schon den Vorgänger «Vengeance»
mochte, macht hier ebenso nichts falsch. Rockslave
Punkte: 8.8 von 10
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RENDEZVOUS POINT - Universal Chaos (LP) Long
Branch Records/Musikvertrieb Das Norwegische
Quartett meldet sich hier vier Jahre nach ihrem Debüt
"Solar Storm" zurück mit ihrem zweiten Werk "Universal
Chaos". Der Sound treibend, rau, oft hart mit starken
Drums und über allem die kräftige klare Stimme von
Shouter Geirmund Hansen. Oft brauchen die Prog-Songs
etwas Zeit, um sich zu entfalten. Daran hat auch das
anspruchsvolle Gitarrenspiel Schuld. Echt starke Riffs
die Petter Hallaraker hier loslässt. Der Sound klingt
mächtig und breit. Ganz gut zu hören beim Titeltrack.
Was mir gefällt, ist, dass die Band darauf achtet, dass
der Gesang immer melodiös bleibt. Also die Stimme steht
immer im Mittelpunkt der Songs, auch wenn die
Instrumente oft wilde Orgien feiern. Und genau das macht
es aus, so bleibt die Musik der Norweger stets spannend,
ohne sich in Gefrickel zu verlieren. Anspruchsvoll auch
das etwas an Dream Theater erinnernde "The Fall",
jedenfalls, was die Instrumentierung betrifft. Auch
klasse ist "Resurrection", Hammer Songaufbau, stark, was
Hansen hier am Micro abliefert, gepaart mit tollen
Chören. "Universal Chaos" setzt die musikalische Reise
seines Vorgängers konsequent fort. Wem also das Debüt
schon gefallen hat, wird dieses Album lieben.
Crazy Beat
Punkte: 8.8 von 10
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KAT - Without Looking Back (CD) Pure Steel
Records/Musikvertrieb Beim Bandnamen KAT bin ich
zunächst mal zusammengezuckt. Mutete man mir allen
Ernstes zu, mich eingehend mit einem neuen Output der
trashigen, klassisch geschulten Hyperspeed-Gitarristin
mir Hang zu BDSM und Grössenwahn zu beschäftigen? Die
Antwort lautete dann glücklicherweise „Nein“, denn bei
KAT (ohne den äusserst bescheidenen Zusatz „The Great“)
handelt es sich um eine der wohl dienstältesten
Metaltruppen aus Polen, deren Anfänge bis ins ferne Jahr
1979 zurückreichen. Und gemäss dem Motto „Wenn einer
eine Reise tut, dann kann er was erzählen“ könnte auch
die Band rund um das einzig verbliebene Urmitglied Piotr
Luczyk an der Gitarre die eigene musikalische Vita nach
40 Jahren Revue passieren lassen und uns einen
eigenartigen Mix aus allen Genres hinknallen, die sie
jemals bedient hat (da war angeblich alles dabei, vom
typischen NWOBHM Sound über Speed – und erste Welle
Black Metal bis hin zu finsteren Balladen und Thrash
Metal). Stattdessen macht die Truppe getreu dem Titel
das einzig richtige und veröffentlicht ein Album, das
mit catchy Riffs, mehr als genug Melodie und wirklich
interessanten, originellen Songstrukturen ein Lehrstück
in Sachen modernem Heavy Metal darstellt. Das Lustige
ist dabei, dass ich anfangs meine liebe Mühe mit dem
Rundling hatte, da wollte einfach ums Verrecken nichts
in meinem Schädel hängen bleiben. Erst beim sage und
schreibe fünften Durchlauf hat es dann plötzlich „Klick“
gemacht, und ich war Feuer und Flamme für die Scheibe,
womit „Without Looking Back“ ein Paradebeispiel dafür
ist, wie ein Grower funktioniert. Songlängen, welche von
04:33 bis zu 08:42 Minuten reichen, setzen voraus, dass
die Band schlüssig komponieren kann, ohne dabei der
Versuchung nachzugeben, möglichst viele und völlig
zusammenhangslose Teile in die Tracks zu packen (in
genau diese Falle sind heilige Kühe wie Mercyful Fate
oder Iron Maiden mehr als einmal getappt). Die Songs auf
„Without Looking Back“ überzeugen dadurch, dass sie zwar
durchaus durch latent progressive Vielschichtigkeit
brillieren, dabei aber den Zuhörer nicht überfordern
sondern unterhalten. Für die nötige Härte sorgen dabei
immer wieder eingeworfene Thrash Metal – Versatzstücke
und die Reibeisenstimme von Neuzugang am Mikro Qbek
Weigel, der klingt wie Mister Lordi himself mit etwas
mehr Melodie auf den Stimmbändern. Nach vier Dekaden
nochmal eine Scheibe dieses Formats hinzubekommen nötigt
mir all meinen Respekt ab, wer das Ding verpasst, ist
echt selber schuld. Anspieltipps: Das thrashige „Flying
Fire“, das Epic-Monster „Wild“, das mit herrlich
knurrender Hammondorgel versetzte „Let There Be Fire“
oder die völlig unerwartet in einem regelrechten Thrash
Metal-Inferno endende Ballade „The Promised Land“.
Mirko B.
Punkte: 8.8 von 10
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HATE - Auric Gates Of Veles (LP) Metal
Blade/Sony Brutaler, zählflüssiger, schneller,
blastender Black Metal schleift uns 'Auric Gates Of
Veles' in unsere Gehörgänge und setzt sich sogleich
fest. 8 Songs heftigster, schwärzester und blastender
Black zelebrieren des polnischen Duos aus Warschau,
welche sich auch als Vierer in gewissen Momenten uns
zeigen. Nun, Hate sind in den Grundelementen ein Duo,
scharen jedoch zusätzlich noch zwei weitere Mitstreiter
dazu, sofern benötigt. Gecheckt? Nun gut, kommen wir zum
Eingemachten. Das Grundgerüst von Hate sind ATF Sinner
(Gesang, Gitarren) und Pavulon (Drums), dazu gesellen
sich dann noch Tiermes (Bass) und Domin (Gitarren), ergo
aus zwei mach' vier. Voilà! Dies alles ändert jedoch an
der blackadesken Gangart auf 'Auric Gates Of Veles'
nichts, denn diese verfolgt man konsequent durch alle 8
Tracks gnadenlos. Es ist sehr interessant gestalteter
Black Metal, der doch die Grenzen und Weiten des
allseits und üblichen Black sprengt, denn es wird
gewaltig auf das Gaspedal gedrückt und meist geblastet,
was jedoch die Songstrukturen stets wieder einfordern.
Nebst stetigem, majestätischen, blackadesken Geriffe im
bombastischen Stile, wird hierbei auch kräftig und
melodiös soliert. Die Growls sind eher im deathigen
Bereich anzusiedeln, als im eher kreischenden Growl des
Black-Metal-Genres, was wiederum ein weiteres
Erkennungsmerkmal von Hate darstellt. Der Tieftönersatz
ist im Grundelement schwer verankert und ist den Songs
treu dienlich. Die Produktion lässt ebenfalls keine
Zweifel aufkommen, auch das Artwork spricht und spiegelt
klar die Marschrichtung wieder dar. Ein wahrer, leicht
deathig angehauchter, Black Metal-Knaller. Scheisse,
wird ein teurer Monat, hellyeah. Leopold
Punkte: 8.7 von 10
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D-A-D - A Prayer For The Loud (Limited Edition,
Orange Vinyl, LP) AFM Records/AFM
Records/Musikvertrieb Als Def Leppard nach ihrem
Platin-Wunderwerk «Hysteria» (1987) ganze fünf Jahre
benötigten, um den Nachfolger «Adrenalize» vorzulegen,
wurde dieser Umstand jahrelang zigfach als Vergleich
heran gezogen, wenn andere Bands ähnlich lange
brauchten, um ihre jeweils neuen Alben raus zu hauen.
Soweit so gut oder eben nicht, weil man bei so einem
Break auf einmal ziemlich schnell weg vom Fenster sein
kann. Die dänischen Vorzeige-Rocker D-A-D toppten dies
nun im Umfeld ihrer zwölften Studio-Langrille jedoch
locker und legten gleich noch drei Jahre oben drauf. Das
war gemäss eigenen Angaben auch die Zeit, die in die
Studio-Arbeit investiert wurde, um etwas Hochwertiges zu
erschaffen. Das hört man umgehend, wenn man sich die
insgesamt elf neuen Songs zu Gemüte führt. Dabei
besannen sich Jesper (v/g) und Jacob Binzer (g/bv), Stig
Pedersen (b) sowie Laust Sonne (d) wieder den Tugenden
ihrer Frühzeit und überliessen nichts dem Zufall. Gemäss
dem Credo "weniger ist mehr" rocken D-A-D auf «A Prayer
For The Loud», wie sie es seit den frühen Zeiten mit «No
Fuel Left For The Pilgrims» (1989) und «Riskin’ It All»
(1991) nicht mehr getan haben. Der auf Ami getrimmte
Gitarrensound vom Vorwerk «Dic.Nii.Lan.Daft.Erd.Ark»
(2011) ist einer dennoch ziemlich pfundigen, jedoch
erdigeren Produktion gewichen. Auf diesem gelegten
Teppich rocken die Dänen, wie beim Titeltrack, kräftig
nach vorne los und lassen die kompositorische Sorgfalt
eindeutig erkennen. Die Leadvocals von Jesper dringen
dabei voll durch und lassen etwas getragenere Nummern
wie «The Sky Is Made Of Blues» besonders erstrahlen.
Höhepunkt dessen ist die fluffige Akustik-Ballade «A
Drug For The Heart», die sicher Einzug in die neue
Setliste finden wird. Gleiches wird wohl auch das
schmissige «Musical Chairs» ereilen, das man sich
überdies glatt in der Version von Motörhead vorstellen
kann. Fans der "alten" D-A-D können bei «A Prayer For
The Loud» blind zugreifen, und zwar am besten im
spielzeitoptimierten LP-Format. Rockslave
Punkte: 8.7 von 10
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FORLET SIRES - Holy Eigenvertrieb
Interessantes aus heimischen Gefilden, genau genommen
aus Winterthur, bieten Forlet Sires mit ihrem Drittwerk
"Holy". Den Einstieg in die Klangwelt von "Holy" macht
"Carnage And Candor", und geboten wird feinster und
atmosphärischer Epic/Black Metal. Träumerische
Klanglandschaften treffen auf garstiges Gekeife, und das
passt in diesem Falle ausgezeichnet zusammen. Schade
nur, dass sich der Song, zum Ende hin, ein wenig in die
Länge zieht. "Where Nothing Shall Thrive" kommt brachial
daher, aber unter der harten Kruste befindet sich eine
epische Melodie. Mir gefallen Forlet Sires
ausgezeichnet, wenn sie sich der grenzenlosen Raserei
hingeben. Harsch und aufbrausend, aber im stetigen
Wechsel mit langsamen Passagen, so geht es mit "Dead
Skin" weiter. Dieser Song ist nicht mehr so brachial,
sondern hat eine starke Post/Black Metal-Seite und geht
in eine experimentelle Richtung. An Ideenreichtum
mangelt es Forlet Sires auf keinen Fall. Monumental und
episch wird mit "We Roam This World Alone" die
Doom-Karte gespielt, und auch in diesem
Geschwindigkeitsbereich, machen Forlet Sires eine
ausgezeichnete Figur! Traumhaft schöne Melodien machen
diesen Song zu einem weiteren Highlight. Mit diesem
Album hinterlassen Forlet Sires einen bleibenden und
ganz starken Eindruck! Roolf
Punkte: 8.7 von 10
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BONFIRE – Live On Holy Ground
Wacken 2018 (LP) Pride & Joy Music
Bonfire live in Wacken auf einem Tonträger, das gab es
schon 2013, damals aber noch in einer völlig anderen
Bandkonstellation. Das bedeutet, und da wiederhole ich
mich, dass die Deutschen auch ein anderes Gesicht
bekommen haben. Speziell durch Shouter Alexx Stahl der
namensgerecht eher metallisch shoutet, denn rockig
singt. Muss nichts schlechtes sein, kann für einige aber
gewöhnungsbedürftig bleiben. Musikalisch lässt die
Truppe um Bandleader Hans Ziller (g) aber nichts
anbrennen und eröffnet den Reigen mit «Ready 4
Reaction». Die zehn Live-Tracks stammen alle aus der
Lessmann-Zeit und erst die vier Bonustracks zeigen dass
es auch eine Zeit mit Mister Stahl im Studio gab. Klar,
die Truppe beschränkt sich in Wacken auf ihre
erfolgreichste Zeit, aber ein Track wie «Praying 4 A
Miracle» (hier als Radio-Edit zu hören) passt bestens zu
den Evergreens und hätte durchaus auch auf der
Wacken-Bühne gespielt werden dürfen. Bei den Live-Tracks
ist es speziell Frank Pané der wieder einmal aufhorchen
lässt (Einleitung zu «Don’t Touch The Light») und mit
Songs wie «Never Mind», «SDI», «American Nights»,
«Sweets Obsession», «Champion» und der Ballade «Give It
A Try» kann man kaum was falsch machen. Ein tolles
Live-Werk. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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MEMORIAM - Requiem For Mankind (Picture Disc)
Nuclear Blast/Warner Oha, da kommt ja eine
gewaltige Death-Metal-Welle von der Insel auf's
europäische Festland geschwappt, in Form von 'Requiem
For Mankind' von Memoriam, dem Vierer aus Northampton,
United Kingdom. 10 Tracks, welche wiederum den Ursprung
im eher thrashig-deathigen Bereich zu ergründen ist.
Sagt euch Bolt Thrower und Benediction noch was? Well,
dann werdet ihr an Memoriam eure wahre Freunde finden.
Weshalb? Nun, Karl Willetts am Gesang (Ex-Bolt Thrower),
Frank Healy (Ex-Benediction), Andy Whale (Ex-Bolt
Thrower) und Scott Fairfax (Ex-Benediction
Live-Gitarrist) bilden Memoriam und lösen mit 'Requiem
For Mankind' diese berühmten Attribute dieser britischen
Urgesteine im modernen Death Metal aus. Nein, sie lösen
sie nicht nur erneut aus, denn sie lassen diese
Maschinerie erneut laut aufheulen und stricken weiter an
diesem speziellen Soundteppich. Treibende
Double-Bass-Drums, nicht mehr so schwerfällig wie zu
Zeiten ihres Debuts, wummdernde, klare Bassläufe,
riffendes und heftige Akkordgewitter mit
leicht-melodiösen Lines und feinen, singenden Soli sowie
ein eher shoutiges Growling, welches einfach bestens zum
Gesamtsound auf 'Requiem For Mankind' passt und auch die
Produktion an vergangene Zeiten nahtlos anknüpft und
weiterspinnt in die heutige Moderne. Das Coverartwork
passt sich dem Geschehenen ebenfalls an, und wenn man
sich an die Artworks aller Bolt Thrower-Alben erinnern
kann, dann findet es auf 'Requiem For Mankind' deren
nahtlose Fortsetzung. Genug gelabert, reingezogen gehört
sich dieses ebenfalls formidable Teil. Wie erwähnt, es
wird ein verdammt teuerer Monat. Leopold
Punkte: 8.6 von 10
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SKELATOR - Cyber Metal (CD) Gates Of Hell
Records Beim Anfang des eröffnenden “Cyber
Samurai” musste ich erst mal lachen, erinnerte mich die
Melodie doch unweigerlich an das originale Titelthema
der deutschen Krimiserie “Ein Fall für zwei” aus den
Achtzigern. Keine Ahnung, ob die Serie auch in den USA
gelaufen ist, aber irgendwoher müssen die fünf Herren
von der US – Westküste die Inspiration ja hergehabt
haben. Ansonsten gibt es auf „Cyber Metal“, dem fünften
Output der US Speed / Epic / Power-Metaller, nichts zu
lachen. Etwas über 20 Jahre im Geschäft hört man den
Kerlen handwerklich und kompositorisch nun mal deutlich
an. Gleich zu Beginn befürchtete ich zwar reichlich
angesüssten Power Metal europäischer Prägung, doch diese
Befürchtung verflog mit zunehmender Spielzeit sehr
schnell. Dass sich Heulboje Jason Conde-Houston
stimmlich in der Kategorie Kiske / Deris / Cans
befindet, lässt sich zwar nicht von der Hand weisen,
aber er hat im gleichen Masse seine Halford / Tate / La
Torre und Rivera – Momente (musikalisch ist man eh nicht
weit von Helstar entfernt), welche in Kombination mit
dem exquisiten Songwriting immer wieder für angenehme
Überraschungen sorgen. Natürlich bewegt man sich
thematisch auf reichlich käsigem Terrain, (Laser-)
Schwerter, Krieger, Hammer - es wird halt der übliche
Fantasy-Kram abgehandelt, aber das darf in diesem Genre
durchaus so sein. Was hier primär zählt, das ist die
musikalische Darbietung, und die bietet abgesehen von
kleinen Details (z.B. vereinzelt auftretende, recht
vorhersehbare Akkordfolgen, die man in einem langen
Metallerleben schon 1000mal gehört hat) kaum
Angriffsfläche, und spieltechnisch sind die Jungs
sowieso über jeden Zweifel erhaben. In seiner Gesamtheit
ist „Cyber Metal“ eine spannende, sehr
abwechslungsreiche Angelegenheit, die auch nach dem
x-ten Durchlauf immer wieder neue Details enthüllt. Für
Fans von rifflastigem, flottem US – Metal mit allem Drum
und Dran (Sirenengesang, Killerriffs, pfeilschnelle,
melodische Soli, gnadenlose Highspeed-Drums) ein klarer
Pflichtkauf. Mirko B.
Punkte: 8.6 von 10
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WHITESNAKE - Flesh & Blood (2 LPs) Frontiers
Music/Musikvertrieb Erhofft hatten es sich die
Fans der weissen Schlange natürlich schon eine ganze
Weile, sprich ein neues Studioalbum nach «Forevermore»
von 2011. Bis es nun heuer wirklich soweit war, wurde
unter anderem die Huldigung des purple'schen
Vergangenheit von David Coverdale eingeschoben und
letztes Jahr liess man zusätzlich noch ein Akustik-Album
folgen. Soweit, respektive mit ein paar Abstrichen,
alles in Ordnung, aber eine neue Studio-Scheibe?! Das
Problem waren vordergründig nicht wirklich die Songs,
sondern eher die sichtlich angeschlagene Gesangsstimme
von Mr. Coverdale. Wie Starchild Paul Stanley von KISS
müht sich der Whitesnake-Frontmann vor allem live ab und
ist, im Vergleich zu Kollege Glenn Hughes, schon eine
ganze Weile limitiert. Nichtsdestotrotz notieren wir für
das Jahr 2019 eine brandneue Studioscheibe, die mitunter
das Platten-Debüt des aktuellen Gitarren-Duos Reb Beach
und Joel Hoekstra an den Start bringt. Letzterer hat ja
vor fünf Jahren Doug Aldrich ersetzt, der nun mit The
Dead Daisies und Revolution Saints genug am Hut hat.
«Shut Up And Kiss Me» wurde als erster Song, respektive
Video ab dem Neuwerk «Flesh & Blood» in die Frontiers
Promo-Mühle befördert und liess mit seinem ansteckenden
Groove echt aufhorchen. Als weitere Sound-Appetizer
folgten «Trouble Is Your Middle Name» und «Hey You (You
Make Me Rock)», die auf jeden Fall Lust auf mehr
machten. Dass dieses Gefühl freilich nicht bei allen
Rock-Fans ausgelöst wird, liegt in der Natur Sache und
wurde in den Sozialen Medien entsprechend heiss
diskutiert. Ich selber wollte jedoch erst etwas dazu
beitragen, wenn das ganze Album vorliegt.
Ein
kerniges wie schleppendes Riff lässt den idealen Album-
wie möglicherweise Live-Opener «Good To See You Again»
gleich mit der Tür und Flair der 80er ins Haus fallen!
«Gonna Be Alright» ist ebenso Whitesnake in Reinkultur
und setzt Master Coverdale ordentlich in Szene. Dann ist
die Reihe an «Shut Up & Kiss Me», wo ordentlicher Groove
mit einem einprägenden wie melodiösen Refrain
ausgestattet ist und spätestens ab jetzt die tollen
Gitarren-Soli aus dem Hause Beach/Hoekstra nicht nur
hier glänzen. Überhaupt sind es die beiden 6-Stringer,
die «Flesh & Blood» mit ihrem agilen Spiel spürbar
prägen und permanent für Schub nach vorne sorgen. Das
Gleiche gilt natürlich für die Abteilung Balladen, die
mit «When I Think of You (Color Me Blue)» in bewährter
Manier eingeläutet werden. Der Titeltrack rockt dann
wieder und bleibt sich nichts schuldig. Nicht nur hier
sorgen die passenden Backing-Vocals für zusätzliche
Fülle. «Well I Never» besticht derweil mit Vibes der
Glanzzeiten und gehört zu meinen Favoriten. Coverdale's
Gesang hört sich weitgehend ganz passabel an, aber vor
allem im Studio wurde sicher alles getan, damit es
möglichst gut heraus kommt. Live lässt es sich
bekanntlich auch tricksen, aber das ist eine andere
Geschichte. Die insgesamt dreizehn Songs der regulären
Ausgabe befinden sich kompositorisch nicht alle auf
Augenhöhe, aber ein echter Stinker befindet sich meiner
bescheidenen Meinung nach nicht darunter. Ganz stark
ist, wie bereits erwähnt, was vor allem Reb und Joel auf
«Flesh & Blood» abliefern, und wenn es einen Kritikpunkt
gibt, dann liegt der klar beim Mix, der vor allem im
Bereich der Hi-Hat und Cymbals, die auf Kosten der
Transparenz des Sounds ziemlich zurück gebunden wurden.
Sonst aber Daumen nach oben und mal sehen, wie die
anstehenden Live-Shows abschneiden werden.
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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VULTURE - Ghastly Waves & Battered Graves (LP)
Metal Blade/Sony Das Nordrhein-Westfalen –
Sturmkommando bleibt sich nach dem Achtungserfolg des
Debüts „The Guillotine“ (2017) treu ohne sich dabei zu
sehr zu wiederholen. War der erste Longplayer im
Endeffekt eine ausgedehnte Version der im Jahr davor in
Eigenregie veröffentlichten EP „Victim To The Blade“,
hatte sich die Truppe für den Nachfolger bereits andere
Ziele gesteckt. Mehr Abwechslung durch mehr Melodie und
streckenweise weniger Speed hiess die Devise. Mission
erfüllt meine Herren, denn die Neuerungen werden auf
„Ghastly Waves & Battered Graves“ äusserst gezielt und
sparsam eingesetzt, so dass der traditionelle US – Speed
Metal dadurch nicht verwässert – sondern ganz im
Gegenteil wesentlich aufgewertet wird. Die musikalischen
Paten – Exodus mit Paul Baloff (RIP), Exciter (auch
optisch, die Hand im benieteten Lederhandschuh mit dem
Klappmesser, das ständig auf irgendwas einsticht oder es
aufschlitzt, darf natürlich nicht fehlen), Agent Steel,
Destruction und Konsorten – schimmern jederzeit durch,
ohne die Band ihrer eigenen Identität zu berauben. Dafür
sorgen die eben genannten Einsprengsel, die dem
technisch hochwertigen und so schon sehr
abwechslungsreichen Highspeed – Metal des Quintetts das
gewisse Etwas verleihen. Dafür dass das Ganze dann doch
nicht zu sehr nach technischem Thrash Metal heutiger
Prägung klingt, sorgt Frontsirene L. Steeler, der mit
seinem Sprechgesang und den häufig eingesetzten High
Pitch-Schreien, alles versetzt mit viel Hall und etwas
Delay, wie eine Mischung aus Paul Baloff, John Cyriis
und Schmier rüberkommt. Zuerst ein gutes Debüt und jetzt
ein sackstarker Nachfolger, auf dem kein einziger Song
auch nur ansatzweise schwächelt, Metaller, was willst du
mehr? Wer auf traditionellen Leder und Nieten – Metal in
der Schnittmenge zwischen Speed und Thrash steht, der
völlig rumpelfrei durch messerscharfe Riffs und tödlich
präzisem Geballer brilliert, kommt um diese Scheibe
nicht herum. Mirko B.
Punkte: 8.5 von 10
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BLOORRED HOURGLASS – Godsend (Marbled Vinyl &
Digital Copy) Out Of Line Music Die Finnen
gehen mit „Godsend“ in die vierte Runde und ich muss
zugeben, die Jungs sind bei mir erst vor ein paar
Monaten mehr per Zufall auf dem Radar aufgetaucht, doch
ich war schon sehr begeistert von den Vorgängern „Heal“
und „Where Oceans Burn“. Mit „Godsend“ gehen die Herren
ihren Weg konsequent weiter, den man als Mischung aus
Melodic Death- und Groove Metal beschreiben kann.
„Godsend“ ist schlicht ein Freudenkelch an Melodien und
fräst sich schon vom ersten Moment gnadenlos in die
Gehirnwindungen ein, wobei ich erst die Befürchtung
hatte, dass sich bei mehreren Durchläufen „Godsend“
rasch abnutzt. Doch obwohl ich die Scheibe locker ein
Dutzend man anhörte trat viel mehr das Gegenteil ein,
ich konnte mich schlicht kaum mehr daran satt hören, was
durchaus für die Qualität von „Godsend“ spricht.
Natürlich muss man nüchtern zugeben, Bloodred Hourglass
(BRHG) erfinden weder das Rad neu, noch liefern sie
komplexe Songstrukturen ab und ich vermisse auch etwas
einen längeren Song wie „Requiem Of Our Last Days“ oder
„Memento Mori“ die auf den Vorgängern zu finden waren,
doch die neuen Songs reissen derart mit, dass ich über
diese Aspekte locker hinweg sehen kann. Ja es ist ein
kleines „Hit-Feuerwerk„ was die Finnen hier abliefern,
den jeder der Songs knallt rein und ist bestens geeignet
um alte Knochen wieder in Bewegung zu versetzen. Ich
muss hier nicht mal zwingend einzelne Songs als Tipp
raus picken, denn die Qualität reisst zu keinem
Zeitpunkt ab und Ausfälle gibt es auf „Godsend“ schlicht
keine. Wer auf gnadenlose Härte oder voll düstere
Atmosphären abfährt, der wird jedoch mit dem Werk kaum
glücklich, da wie bereits erwähnt die Melodien klar im
Zentrum stehen. Wer jedoch Bands wie Kalmah, Children Of
Bodom, Eternal Tears Of Sorrow oder MyGrain mag, der
sollte sich unbedingt mit Bloodred Hourglass
auseinandersetzen und sich „Godsend“ schlicht gönnen.
R.K.
Punkte: 8.5 von 10
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VADER - Thy Messenger (EP)
(CD) Nuclear Blast/Warner
Das polnische Urgestein
Vader aus Olsztyn mit einer neuen 5-Track-EP namens 'Thy
Messenger', welche einschlägt wie ein höllisch-goiles
Gewitter. Death Metal in reinster Form. Da zelebrieren
uns die vier Herren namens Peter (Guitars, Vocals),
Spider (Guitars), Hal (Bass) und James (Drums) einfach
kongenialen Death Metal alter Schule in die Moderne
transponiert. Da wird herrlich soliert und arpeggiert,
böse gedeathed, gerifft und auch gethrashed. Da wird
auch herrlich gebasst und formidabel gedrumt und
gepattert, gepaart mit exzellenten, verständlichen
Shouts und leichten Growls, ganz bös. Wenn die kommende
full-length Scheibe all' das beinhaltet, was auf dieser
EP namens 'Thy Messenger' zelebriert wird, dann wird das
eine verdammt heisse und goile Scheibe und möge diese
wohl möglich sehr, sehr schnell kommen. Straighter,
kongenialer Death Metal, welcher zeitlos erscheint,
heftig und thrashend deathig zugleich. Die Produktion
ist einfach eine Soundwall, die auf dich zureitet,
gepaart mit einem sehr gelungenen Coverartwork, welches
ebenfalls für die Ahnengalerie wohlwollend konzipiert
gestaltet worden ist. Nebst einer gewaltig gelungenen
Neuaufnahme von 'Litany' und dem Judas Priest-Cover
'Steeler', welches ebenfalls sehr gelungen ist, macht
'Thy Messenger' einfach Spass und vor allem Lust auf
mehr, viel mehr. Der Schreiberling lechzt nun nach mehr
und ist begeistert von 'Thy Messenger', da diese EP
nicht nur Death-Metal-Freaks anspricht, sondern auch
Metallerinnen und Metaller jedes Coleurs. Also, ran an
die Bouletten und vaderisiert euch mal kräftig.
Inoffiziell - wie offiziell - wäre 'Thy Messenger' eine
gnadenlose 9.5 Punkte-Wertung meinerseits. Yep, diese
Message ist wohl angekommen. Leopold
Punkte:
keine Wertung
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ABRAHMA - In Time For The Last Rays Of Light
(CD) Small Stone Records Die Franzleute sind
ja gerne dafür bekannt, guten, aber nicht
alltagstauglichen Rock und Metal zu fabrizieren (Alcest
beispielsweise). Da stehen die Jungs von Abrahma in
Nichts nach - ihr Gemisch aus Doom, Stoner, Dark,
Progressive und auch ursprünglichem Gothic ist
keineswegs fast food. Da werden gerne in einem einzigen
Track so viele verschiedene Richtungen eingebunden, da
erstellen andere Bands komplette Alben daraus! Irgendwie
schimmern da solche Namen wie Triptykon, Cathedral,
Candlemass, Paradise Lost zu "Gothic"-Zeiten oder auch
Memory Driven durch. Macht die Sache nicht einfacher,
aber man kann sich denken, dass man hierbei genauer
hinhören muss, wenn mann die Details entdecken will.
Lohnt sich! Toby S.
Punkte: 8.5 von 10
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LICE – Woe Betide You (CD) Season of
Mist/Irascible Ein reines Instrumental begrüsst
die Hörer des neusten Albums von Lice. Der Song trägt
den Namen „Beyond Eternal Recurrence“ und ist
erstaunlich ruhig aufgebaut, dafür dass die dreiköpfige
Band einem Untergenre des Black Metal angehört, genauer
genommen: Avantgarde Black Metal. Auch „Layers of Dirt“
verhält sich ebenso untypisch, diesmal jedoch verfeinert
von den krächzenden Vocals des Sängers. Kurz nach der
Hälfte des Songs scheinen die Musiker sich nun
aufgewärmt zu haben und die Atmosphäre wird düsterer,
der Gesang verzweifelter und das Gesamtpaket verändert
sich immer mehr zu dem Produkt, das man von Lice
erwartet. „Towards Realitiy“ beginnt wieder leise,
zunächst ohne jegliche Vocals oder Instrumentals, bloss
mit einem leisen Ticken im Hintergrund. Allmählich
entwickelt sich jenes jedoch zu einer leisen Melodie
welche sich begleitet von dem verzweifelten Sprechgesang
aufbaut und sich in eine melodiöse Brutalität umwandelt.
Im Gegensatz zu den vorherigen Songs beginnt „Level
Below“ schon beinahe rabiat. Schreigesang und reissende
Gitarrenriffs leiten direkt in den Song ein und hauen
den Hörer erstmal vom Hocker. Das Ganze wird dann aber
im Verlaufe des Songs etwas wieder etwas simpler. Nun,
wie fasse ich dieses Werk am besten zusammen… „Woe
Betide You“ hat eine erstaunliche Palette an
verschiedenen Stilen, mal ruhig, mal brutaler und selten
hört man sogar etwas Rock N Roll Einflüsse heraus. Die
Musiker haben ihre Instrumente definitiv im Griff und
zeigen das auch. Jedoch werde ich trotzdem nicht ganz so
warm mit diesem Album. Aber Geschmäcker sind ja
bekanntlich verschieden :-) Deshalb empfehle ich:
unbedingt reinhören, bevor ihr es abstempelt! Zoé
Punkte: 8.5 von 10
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KILLER - Screamgunn (LP) Genco Pura Records
Ob man ihn und seine Band mag/mochte oder nicht, steht
hier nicht zur Debatte, aber was das Solothurner Rock
Ur-Gestein Crown Kocher (g), mittlerweile im Rentenalter
angekommen, als Band namens Killer mit «Screamgunn»
abliefert, verdient höchsten Respekt. All die Höhen und
vor allem auch Tiefen, die auf dem Weg dahin nun
beiseite gelegt werden können, haben einen ganz langen
Atem abverlangt. Manch einer wird ihn in den letzten
Jahren belächelt bis gar mit Spott und Häme bedacht
haben, aber das Jahr 2019 könnte, trotz dem tragischen
wie plötzlichen Tod von Duco Aeschbach (R.I.P), seines
Buddies wie langjährigen Bandkumpels von Kaktus, eines
der besten werden! Das fing bei der kürzlichen
CD-Release Party für «Screamgunn» schon mal überraschend
gut an, als 38 Jahre (!!!) nach dem Release des
legendären Debüt-Albums «Ladykiller» eine offizielle
goldene Schallplatte für 25'000 verkaufte Einheiten
während des Sets überreicht wurde. Bis auf Leadsänger
Markus Brönnimann waren alle Ur-Members, sprich Many
Maurer (g), Beat Kofmehl (b) sowie Ali Allemann (d)
zugegen und freuten sich, zusammen mit Crown, wie die
Honigkuchenpferde über diese Ehre. Die unmittelbar
anstehende Zukunft von Killer besteht nebst dem Rentner
in der Gefängniskluft jedoch aus Peter Berger (g/v),
Mirko Buccio (b/v), Roberto Antonucci (d) und Patrick
"Paddy" Strobel (v). Letzterer ist denn auch der
Schlüssel zum Ganzen, sprich der Mann, der die
Bemühungen des voran gegangenen wie erfreulicherweise
erfolgreichen "Crown-", sprich Crowd-Fundings zu einem
niet- und nagelfesten Resultat geführt hat.
Die
vor allem livehaftigen Qualitäten seines Vorgängers Andy
Lickford sollen dabei nicht geschmälert werden, aber mit
Paddy wurde offensichtlich, wenn auch einige Jahre zu
spät, das richtige Puzzle-Stück gefunden, was den Motor
wohl noch ein letztes Mal richtig zum Laufen bringen
kann! Live hat er es bereits eindrucksvoll unter Beweis
gestellt und dabei gleich alle zwölf Songs des neuen
Album eindrucksvoll performt. Obwohl Killer bei
metal-archives.com unter dem Stil "Heavy Metal" geführt
werden, bietet «Screamgunn» erdigen wie zeitgemäss
produzierten Hardrock, der von der Basis her
unverkennbare Roots von AC/DC im Killer-Gewand auffährt.
Das ist bestimmt nichts Neues, aber hier wird der
urtypische "Schweizer Rock-Vibe" erzeugt, der Krokus
berühmt und die Steve Whitney Band, die Black Angels,
Sideburn sowie Blackburn zu ihrer Zeit zu Lokalhelden
gemacht hat. Letztere existieren schon eine Weile nicht
mehr und Krokus gehen bald in Rente. Bleiben nebst den
aktiven Sideburn nur noch die Black Angels übrig, die
just diesen Monat auch mit einer neuen Scheibe daher
kommen. «Screamgunn» bietet elf straighte Rocker und
eine Ballade, die dem verstorbenen Freund Duco gewidmet
ist. Je mehr man sich die neuen Songs anhört, stechen in
erster Linie Paddy's prägnante Vocals sowie einige fein
ausgearbeitete Licks und Soli des Axt-Gespanns
Kocher/Berger hervor. Müsste ich Favoriten benennen,
gehören sicher der Opener «Dr. Screamgunn», «Kings Of
Rock» und «Love Handles» dazu. Das Comeback ist
definitiv geglückt, und das mag man Crown und seiner
neuen Mannschaft aufrichtig gönnen! Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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VALBORG - Urknall
(Re-Release, 7 CD Boxset)) Prophecy Productions
Nun, mit 'Urknall'
re-releasen die deutsche Industrial-Metal-Institution
Valborg ihre bisherigen Longplayer, will schreiben, ihr
gesamtes Werk. Dies beinhaltet die Scheiben
'Glorification Of Pain (2009), 'Crown Of Sorrow' (2010),
'Barbarian' (2011), 'Nekrodepression' (2012), 'Romantik'
(2015) und 'Endstrand' (2017). Finde ich persönlich eine
gelungene Idee, obwohl dabei stets immer ein fades,
kommerzielles Gefühl aufkommen mag. Darf gesagt werden,
ich finde es immer noch ein gelungenes Release von
'Urknall', denn wie oft wäre ich froh gewesen, wenn man
auf älteren Metal steht, dass sich die Bands einen Ruck
geben und die 'alten' Scheiben nochmals releasen? Ja,
sehr oft, wäre ich da froh gewesen und wäre es immer
noch, verdammt nochmals. Danke, Valborg, für diesen
immensen Re-Release! Freunde des Industrial-Metals mit
doomigen und deathigen Anleihen, Fans von Kraftwerk,
Ministry, Laibach oder Rammstein, werden hierbei wohl
ihren Gefallen finden. Auch am Cover-Artwork werden wohl
die meisten Fans Gefallen finden, einfach, jedoch sehr
wirkungsvoll. Die Produktion stimmt ebenfalls, in
gewohnter Valborg-Manier. Eine sehr gelungene Box namens
'Urknall', treffend für den Sound von Valborg. Für Fans
und ebenfalls für Fans, die Fans werden wollen,
selbstredend von Valborg, natürlich. Eine vinyliges
Kraft- ... äh ... Wunderwerk. Valborg zelebriert den
Urknall auf ihre eigene Weise, und dies wohl bemerkt in
sehr eindrücklicher und gelungener Machenschaft. Yep,
diese Maschine namens Valborg ist sehr gut geölt und
steigt kraftvoll in weitere Dimensionen valborgschen
Schaffens vor. Leopold
Punkte:
keine Wertung
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NUCLEUS - Entity (CD) Unspeakable Axe
Records Yep, was kommt da auf uns zu?
Science-Fiction-Death-Metal? Yep, tatsächlich, da werden
die lyrischen Qualitäten tatsächlich muskalisch auch
umgesetzt. Der Vierer aus Chicago, Illinois, U.S.A.,
zelebriert einen recht abstrakten, technischen und
vielseitigen Death Metal. Sci-Fi-Death-Metal? Irgendwie
passt diese recht ungewohnte Bezeichnung für Nucleus und
deren Erguss namens 'Entity', gepaart mit 8 Tracks.
Well, leicht technisch-progressive Songstrukturen sind
auszumachen, obwohl das meiste Material recht straight
daherkommt. Aber genau das sind die Momente, die eben
eine Band auszeichnet und andersartig macht, als das
bereits bisher Veröffentlichte im Metal-Sektor. Daher
erstaunt es nicht, sofern die Bands des Musikalischen
mächtig sind, dass eben besagte Combos dann rausstechen,
aus der Masse, da mit vielen Soundelementen, ja gar
anderen Stilrichtungen, experimentiert wird, weil eben
diese Bands es musikalisch draufhaben, dies so zu
handhaben. Ja, Nucleus ist da nicht anders, als eben
besagte Konsorten. Klar, es kochen alle mit Wasser, egal
wie gut oder eben durchschnittlich sie alle sein mögen
oder eben nicht sein mögen, so ist 'Entity' recht
komplex und ausgefallen gestaltet und geworden. Dave
Muntean bedient den Quetschbalken und die Vocals, wie
sein Kumpane Dan Ozcanli, und diese beiden harmonieren
bestens miteinander. Die abwechselnden Growls, welche
recht verständlich daherkommen, also nicht im extremen
Bereiche zu suchen bzw. zu finden sind, teils gar eher
im thrashigen Extremshouting. Auch die Riffmonster an
Akkorden harmonieren bestens miteinander, abwechselnde
Soliattacken, jedoch stets immer straightes,
moshend-deathiges Riffgewitter produzierend, sich stets
perfekt ergänzend. Ryan Reynolds am Bass steht den
beiden Klampfmeistern in nichts nach und wummernd
bestens harmonierend zu dem fett-distortionierten
Gitarrensound. Pat O'Hara's Drumming ist mal blastend,
mal schön thrashig double-bassend gestaltet, jedoch
immer mit dem Hang zum Vorhertreiben, zum vorwärtigen
Marschieren. Da kommt auch das geniale Artwork zur
rechten Zeit, ein für die Ahnengalerie perfekt
gestaltetes Cover. Die Produktion kommt wie eine Wand
daher, etwas dumpf, jedoch klar alles heraushörend.
Ebenfalls eine Klassealbum, welches auch wiederum eine
schwere Kost darstellt, jedoch wohl alle Fans besagter
Stilrichtung begeistern mag. Leopold
Punkte: 8.3 von 10
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HEART OF A COWARD - The Disconnect (CD)
Arising Empire/Warner Seit ihrer Gründung in 2009
haben es Heart Of A Coward weit gebracht - mit höchstem
Lob der Fans und Presse zugleich und ihren unzählig
getourten Kilometern im Gepäck. Definiert durch ihre
schiere Power und Härte werden Heart Of A Coward für
ihre rasanten Live-Shows und mächtigen Auftritte treu in
der britischen Metal-Szene gefeiert. Ihr Fokus lag schon
immer auf dem Produzieren von schmetternder und doch
anspruchsvoller Musik. Die Kombination aus voller Wucht
und Feingefühl, geschmückt mit noch feineren emotionalen
Momenten sowie persönlichen Geschichten findet auch auf
ihrer vierten Veröffentlichung "The Disconnect" eine
Fortsetzung. Mit ihrem erst 2018 neu dazu gestossenen
Frontmann Kaan Tasan läutet der Fünfer ein neues
Zeitalter der unzähligen neuen Möglichkeiten ein, die
nun mit neuem kreativen Blut für sie bereit stehen.
Manche Fans der früheren Ära werden vielleicht erst ihre
Eingewöhnungsphase brauchen, da die Stimme, mehr auf
Screams und Growls konzentriert, der Mann hinter dem
Mikro ein anderer, der Sound satt und rund aber einem
Hauch mehr dem Hardcore zugewandt ist. Unterlässt man
jedoch jegliche Vergleiche mit Vorgängerrohlingen, dann
wir man an den zehn Songs seine helle Freude haben.
Aufbäumend. Wütend. Mächtig. Mit ihrem Sound treffen die
Briten punktgenau, nämlich dort, wo es wehtut. "The
Disconnect" beinhaltet Bruchstücke der Vergangenheit und
setzt diese neu zusammen. Diese Veröffentlichung ist
Trennung und Neuanfang zugleich. Sie ist ein
Metalcore-Statement. Oliver H.
Punkte: 8.3 von 10
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NEKROÍ THEOÍ - Dead Gods (LP) Prosthetic
Records Heilige Hörnerkacke, das ist wahrlich
Brutal-Death-Metal, was uns der Florida-Fünfer namens
Nekroí Theoí auf 'Dead Gods' auf den 9 Songs zelebriert,
obwohl mit dem Opener 'Doxology' es sich nicht erahnen
lässt, was auf unsere sorgsam gepflegten Gehörgänge
zukommen mag. Was für ein genialer Streich und Einstieg,
der auf 'The Foul Eucharist' konstant gepflegt wird und
somit das ganze Sounduniversum dieser zwei Tracks total
auf den Kopf stellt. Klar, Death Metal aus Florida ist
immer und stets fett produziert, da kommt eine Soundwall
aus den Lautsprechern gequollen, was auch bei Nekroí
Theoí der Fall ist, jedoch wird mit den experimentierten
Soundfragmenten aus dem ersten Track hervorragend
gespielt und frech eingesetzt. Yep, 'Dead Gods' wirkt
sympathisch auf mich, wohl keine Frage. Und das zieht
sich wahrlich durch das ganze Album durch, Chapeau!
Dadurch erwirkt es bei 'Dead Gods', dass auch dieses
Album kein Zuckerschlecken sein wird, will schreiben,
dass es hierbei auch ein mehrmaliges Reinhören Bedarf,
um den Zugang zu den sowohl straighten als auch teils
recht komplexen Songarrangements zu finden. Kann es euch
versprechen, es gelingt, keine Frage. Aha, der
Schreiberling hat nun wohl den Zugang gefunden. Yep, er
hat. Da es sich bei Nekroí Theoí um eine
Brutal-Death-Metal-Combo handelt, sind die Songs - bis
auf wenigen Momenten - stets im blastenden Tempo
vorzufinden, gepaart mit Midtempo-Attacken à la Deicide,
Cannibal Corpse und Konsorten. JJ Polachek's Growls sind
etwas vom Extremsten, was ich je gehört habe, jedoch
passen sie vollends zu den Songfragmenten. Mark
Gonzalez' und Luke Phillips' Gitarrenriffing ist
ebenfalls sehr beeindruckend, brutal, unisono gerifft,
mit kurzen Intervallen von Lines. Dustin Roger's
drumming ist Sonderklasse pur, ohne extremes Triggering
kommt er mit sehr natürlichem, extremem Drumming zu
einer absoluten Drumwand. Matthew Marino's tiefe
Saitenquälerei setzt sich nahtlos in den Gesamtsound
rein, stets solide. Gewaltige Produktion, ein sehr
überraschendes Artwork, jedoch perfekt zum Gesamtsound
passend, all das ergibt 'Dead Gods', ein sehr düsteres,
böses und brutales Death-Metal-Album mit viel Schmackes.
Leopold
Punkte: 8.2 von 10
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SOULLINE - The Deep (CD) Eigenvertrieb
Die Schweizer Melodic/Death-Fraktion Soulline ist vom
heimischen Boden nicht mehr wegzudenken. Sie haben sich
über die Jahre und mit bereits vier Alben im Gepäck,
ordentlich Respekt erspielt. Ihr melodischer Death
Metal, gespickt mit Hardcore-Einflüssen, hat ihnen
bereits grosse Europa-Tourneen eingebracht mit
Moonspell, Six Feet Under, Rotting Christ und vielen
anderen. "The Deep" ist also ihr aktuelles fünftes Baby
und lässt direkt in die tiefsten Abgründe der Seele
blicken. "Leviathan" bringt als Opener bereits
ordentlich Schwung ins Album und lässt die Haare
fliegen. Melodisch groovend und ziemlich schwungvoll
geht es zur Sache. Eingängige rhythmische Riffs und
donnernde Drumparts nehmen grob Fahrt auf, und so stört
auch der Stilbruch in den Vocals nicht wirklich. "Cool
Breeze" ist im Vergleich noch drumlastiger und auch
"Nightmare" reiht sich schön in den Reigen ein, lässt
aber den Bass etwas deutlicher durchklingen. "The Fall",
"Filthy Reality" und "Into Life" sind aus meiner Sicht
das druckvollste Package auf dem Album. Harte
messerscharfe Riffs, quälende Growls, kein Clean-Gesang
und astreine Gitarrensoli reissen hier wirklich alles
ab. Auch die restlichen Songs fügen sich schön ins
Konzept von Soulline ein und fast bei jedem Track gibt
es etwas Spezielles zu hören, wie bei "The Game" zum
Beispiel, der sich durch ungewöhnliche Gesangspassagen
auszeichnet. Durch die oft eingestreuten
Stilmixe/Stilbrüche wirkt "The Deep" von Anfang bis Ende
abwechslungsreich und packend beim Hören. Verträumt und
sinnlich gibt sich "The Deep End" der Spieluhr hin,
bevor die Scheibe mit "Still Mind" ihren wirklichen
Abschluss findet. Eine weitere tolle Veröffentlichung
aus dem Hause Soulline, veredelt mit einem morbid
düsteren Cover-Artwork. Oliver H.
Punkte: 8.2 von 10
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RON PHILIPPS BLACK ANGELS - Steamroller (CD/LP)
Eigenvertrieb Na, das ist ja ein Ding! Im
gleichen Monat bringen gleich zwei Schweizer Rock
Urgesteine jeweils eine neue Scheibe heraus! Dass es
sich hierbei um die Black Angels und Killer handelt,
hätte sich so lange Zeit niemand voraus zu sagen
getraut! Und doch ist es Tatsache geworden, im Juni
2019. Die Black Angels brachten, wie Killer damals
schon, ebenso im Jahre 1981 ihr Debüt «Hell Machine»
heraus. Der kompositorische Höhepunkt wurde indes 1984
mit der zweiten Scheibe «Kickdown» erzielt. Diese für
damalige Zeiten top produzierten Songs hatte ich eine
Zeit lang oft am Ohr, da diese LP über meine persönliche
Wunschliste eines heiligen Abends unter dem
Weihnachtsbaum lag. 1983 als Support von Whitesnake in
Basel und ein Jahr später im luzernischen Emmen
gereichte es mir immerhin mal zu zwei Konzerten, die
erst 2012 (in der Galery in Pratteln) eine Fortsetzung
fanden. Mit dem Vinyl-Boom der letzten Jahre wurde auch
meine Plattensammlung wieder vermehrt frequentiert, und
so gelangte die überaus töfte 85er-LP «Broken Spell»
wieder in meine Hände und über das Abspielen erneut in
mein Bewusstsein zurück. Dabei entdeckte ich meinen
Lieblingssong «Moving On» wieder neu. Heute wie damals
gab es eine zentrale Person in der Band aus dem Raum
Schaffhausen, und das ist natürlich Frontmann Ron
Philipps, dessen markante Gesangsstimme, zumindest in
der Schweiz, sofort erkannt wird. Stilistisch gehen die
Black Angels, die offiziell "Ron Philipps Black Angels"
genannt werden, aktuell ein Zacken härter ans Werk als
früher. Was einst, bedingt durch die Keyboard-Sounds von
Harry Stone alias Pater Bruno, mehr in die Richtung der
weissen Schlange ging, kann nun getrost als "Heavy Rock
bezeichnet werden.
Der Opener und Titeltrack
lässt dabei umgehend erkennen, dass die Stimmbänder von
Ron nach wie vor absolut top sind und immer noch gleich
gut wie vor weit über drei Dekaden klingen. «Spread Your
Wings» hört sich dann entsprechend genauso an, was man
musikalisch in den 80er kredenzt bekam. Getragen von
einer überaus knackigen Produktion lebt nun nach Killer
auch der Black Angels Sound wieder auf! Das ist einfach
nur geil und auch «Steamroller» lebt von
unterschiedlichen Stimmungen. «I.Never.Com» überrascht
derweil als Halballade mit einem orchestral anklingenden
Arrangement, was früher so nicht vorzufinden war. Mit
einem leichten Schmunzeln quittiere ich die Anlehnung an
die Scorpions bei «Set Me Free», wo beim
Hauptgitarren-Riff «Rock You Like A Hurricane»
durchschimmert. Dass «Sound Of Thunder» danach,
respektive zu Beginn, voll einen auf W.A.S.P./Saxon
macht, wird umgehend von einem typischen Black Angels
Heavy Rock Riff abgelöst. Armored Saint fallen mir zu
«Into The Dark» ein , wo es mit polternder Double
Bass-Drum ordentlich wie metallisch im Küchenkasten zu
scheppern beginnt. Der erhoffte Album-Favorit erklingt
schliesslich mit dem groovigsimplen, aber sehr
effektiven «When The Night», wo ich mich mit einem
kurzen Backflash gleich wieder bei «Moving On» einfinde.
Das sind dann auch die Momente, wo es zu 100% nach den
"alten Black Angels" klingt. Überhaupt finde ich, dass
die metallischen Ausflüge eher etwas Toleranz erfordern,
wie das eher schräge «Batman Reloaded». Die elf
regulären Songs, die so prima auf eine einzelne LP
passen (folgt im Juli 2019), bewegen sich unter dem
Strich auf spürbar härteren Pfaden, was zumindest für
meine Lauscher etwas Nachsicht erfordert.
Rockslave
Punkte: 8.2 von 10
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VALBORG - Zentrum (Digipak)
Prophecy Productions
Das Bonner Trio von Valborg,
bestehend aus Jan Buckard (Vocals, Bass), Christian Kolf
(Vocals, Guitars) und Florian Toyka (Drums) zelebrieren
nun seit 17 Jahren ihren deathig-doomigen Industrial
Metal, so würde ich diese Soundkreation mal umschreiben,
denn viel Ministry ist dabei enthalten, aber auch
Kraftwerk, Laibach und Rammstein. Sind Valborg nun
einfach eine weitere Gefolgsmaschinerie besagter Bands
oder gar ein derartig identischer Klon? Nein, niemals,
denn Valborg sind ... eben Valborg! Ein Vergleich mit
besagten Bands lässt eine einfachere Erkennung zu, für
all' diejenigen unter euch, die Valborg nicht kennen.
Ja, Valborg singen, shouten, growlen in deutscher
Sprache und veröffentlichen mit 'Zentrum' ihr siebtes
full-length Album. Zeitgleich releasen sie mit 'Urknall'
auch komplett ihre vorhergehenden Alben nochmals in
einer Sammlerbox. Nun, 9 Songs haben sich auf 'Zentrum'
eingefunden, den Weg ins industrielle Zentrum
musikalischen Schaffens gefunden. Recht martialisch und
monoton, schleppend, mystisch, straight kommen die Songs
auf 'Zentrum' daher, in typischer und unverkennbarer
Valborg-Art. Ja, ein Kunstobjekt ist Valborg auch, denn
wenn auf die extravaganten Cover-Artworks schaut, weiss
man sofort, wohin die Reise und der Valborg-Infekt
hinführt. Die Drums sind straight, monoton, solide und
treibend. Die Gitarre schliesst sich dieser Monotonie
nahtlos an, macht kräftig Dampf und treibt ebenfalls
straight vorwärts, gepaart mit kurzen Lines, Soli und
Melodiebögen. Der Synthesizer treibt ebenfalls monoton
die Maschinerie stets voran, kopfvoran, den Leuchtspuren
folgend. Der Gesang ist martialischer, monotoner, als
beispielsweise bei Rammstein, da geht dieser doch eher
in die Richtung von Ministry, Laibach und Kraftwerk. Ja,
wenn man es so anschaut, sind Valborg einiges
dominanter, doomiger, schleppender, deathiger, noisiger
als die genannten Bands, und ja, sie experimentieren mit
diesen metallischen Elementen, welche oft gerne im
Industrial Metal verwendet werden. Die Produktion
stimmt, da kommt eine Soundwall aus den Boxen gekrochen
und eben das Artwork weist ganz klar mit
Augenlichtspuren den Weg ins moderne, industrielle
Zeitalter des zeitlosen IndustrialvMetal, schwer,
deathig, doomig, schleppend, heavy. Ja, wir sind endlich
mit 'Zentrum' im Zentrum angekommen. Leopold
Punkte:
8.1 von 10
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NITRATE – Open Wide (CD)
AOR Heaven/Non Stop Music
Nach dem letztjährigen Debüt
„Realworld“ steht die Schwedische Formation Nitrate
bereits mit dem Nachfolger „Open Wide“ vor der Tür. Die
Band ist das Baby von Songwriter, Bassist und Keyboarder
Nick Hogg. Mit Rob Wylde (Midnite City / Tigertailz /
Teenage Casket Company) hat er einen fundierten
Co-Writer und Gitarristen und vor allem Produzenten an
seiner Seite. Ebenfalls an Bord ist Pete Newdeck
(Midnite City / Eden's Curse / Blood Red Saints /
Newman) der neben den Drums auch für den Mix zuständig
ist. Obwohl man mit Philip Lindstrand einen neuen Sänger
in seinen Reihen hat, macht man da weiter, wo man vor
Jahresfrist aufgehört hat, Dass die Jungs etwas von
melodiösem Hardrock verstehen beweisen die Tätigkeiten
in den erwähnten Acts. Nebst dem Gespühr für fundierte
Melodien haben die Musiker aber auch den Sinn für Drive
und elemantare Hooks hoch gewichtet. Somit bewegt man
sich im Metier des kreativen Hardrocks wie auch
Firehouse, Danger Danger oder TNT. Letztere können auch
als Querverweis in Bezug auf Vocalist Philip dienen. Der
Mann erinnert frapant an Tony Harnell. Genau so macht
Achtziger Hardrock Spass. Cachy Melodien kombiniert mit
dreckigen Riffs und das ganze abgerundet mit dezenten
Keyboards. Auch wenn die ultimativen Songs mit
Wiedererkennungswert fehlen ist „Open Wide“ ein starkes
Album, dass Hardrock Fans genreübergreifend anspechen
dürfte. Harry Hess (Harem Scarem) wird wissen, warum er
ausgerechnet bei dieser Band das Mastering übernommen
hat. Chris C.
Punkte:
8.1 von 10
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RAMMSTEIN - Rammstein (2
LPs) Vertigo/Universal Music
Wurde aber auch langsam Zeit!
Die brachialen Giganten aus Berlin sind nach einer
unerträglich langen Pause zurück und bieten einen
vertrauten, wenn aber auch ziemlich abgeschwächten
Musikgenuss. Ehrlich gesagt hatte ich die Hoffnungen
aufgegeben, noch ein gutes Album des beliebten Sextetts
zu hören zu bekommen, denn bekanntlich versagen Alben,
die eine viel zu lange Produktions- resp. Wartezeit
aufweisen. Auch durch die Vorgängeralben enttäuscht,
welche für Rammstein-Verhältnisse sehr schwach
ausgefallen sind, war ich dann extrem vom Endergebnis
dieser neuen Produktion überrascht. Ich höre wieder
Rammstein, fast so, wie ich sie am meisten liebe.
Dennoch kommt dieses selbstbetitelte Album nicht an die
frühen Werke ran. Beim Album-Opener „Deutschland“, einem
Song, der wie eine Bombe einschlug, wurde ich anfangs
gar nicht warm, aber die Kontroverse um das Lied und
Video spricht für sich. Rammstein schockiert mal wieder
den Mainstream und die Politik. Die bösen Buben kommen
in die Schlagzeilen und die Band hat wieder einmal
Gratiswerbung. Gut gemacht! Was mir aber negativ
auffällt, ist, dass auf der CD das schöne Piano-Outro
aus dem Video weggelassen wurde. Der Rest des Albums
hört sich mehrheitlich gut an. Flake’s Synth-Exzesse und
starke Riffs in perfektem Mix, untermalt von Lindemann’s
attraktiver Stimme. Ausser dem zweiten Track „Radio“,
einem recht enttäuschenden Song, welcher zwar ganz
interessant die Geschichte des wichtigen Mediums
erzählt, musikalisch aber eine ziemliche
Durchschnittsnummer darstellt und „Diamant“, einer
Ballade, die wohl ein (meiner Meinung nach
gescheiterter) Versuch sein soll „Ohne Dich“ einzuholen,
empfinde ich die Qualität der Lieder als konstant.
Durch das ganze Album durch verspüre ich aber
ziemlich gemischte Gefühle. Ich höre zwar Rammstein,
doch der wohlige, intensive ‚Ohrgasmus‘, der beim Hören
der älteren Alben mein Dauergast ist, will nicht kommen.
Ich schwanke immer wieder zwischen GEIL! und ACH NÖ…
Musikalisch kommen die Jungs eindeutig auf ihre alte
Härte. Die Songthemen können Rammsteinhörer aber nicht
mehr schockieren, bei den Texten wurde zu viel
kastriert. Es fehlt mir die Direktheit, das Ungezügelte.
Trotz typischer Songwritingelemente vermisse ich die
Härte der Texte. Schade! Lyrikgenie Till Lindemann nimmt
das Blatt vor den Mund? Echt jetzt?! Besonders zur
Geltung kommt es beim Lied „Sex“, Till Lindemann ist den
entsprechenden Kreisen nicht fremd, es erstaunt mich
doch sehr, dass er weder BDSM noch andere härteren
Fantasien als Textinspiration verwendete. Ältere Songs
haben den Fans bewiesen, dass es ginge. Da hätte ich
jetzt bei einem so expliziten Songtitel ein Wenig mehr
Aggression oder Wildheit erwartet. Gegen Ende des Albums
kommt zum Glück noch etwas Düsterheit und Boshaftigkeit
zum Vorschein. Bei meinem Albumfavoriten „Puppe“ zeigt
sich Lindemann wieder von der dunklen Seite und verpasst
mir so einen sehr anturnenden Schauder. Der letzte Song
der Scheibe ist ebenfalls eine Gänsehautnummer,
thematisch lässt es mich an Falco’s kontroversen Hit
Jeanny denken. Schon die erste Zeile ist richtig geil
und richtig gruslig. Das ist Rammstein! Die restlichen
Songs sind aber leider nicht wirklich auffällig, hören
sich aber gut an. Alles in Allem kann ich dem Album ein
gutes Fazit geben, wenn auch die einzelnen schwachen
Songs mein Gesamtbild etwas kaputtmachen. Aber,
Rammstein ist immer noch Rammstein. Nächstes Mal aber
bitte etwas mehr Zack! Mona
Punkte:
8.0 von 10
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J.B.O. – Wer lässt die Sau raus
(LP) AFM Records/Musikvertrieb
Das 13. Album der Deutschen
Comedy-Metaller J.B.O. bietet die gewohnte Mischung aus
besseren und schlechteren Liedern. Wobei diesmal einige
Songs mit der Zeit an Bedeutung zulegen. Das Ganze ich
sehr druckvoll aufgenommen. Erstes Lachen entlockt die
„Mach noch eins auf“, einer deutschen Adaption von El
Professors „Bella Ciao“. Es ist ein Sauflied, wie man es
auf dem neuen Album öfters findet. Auch „Durst“ mit dem
Refrain „Alles hat ein Ende nur der Durst hat keins“
oder „Hallo Bier“ mit seinem Grölrefrain werden
garantiert zu baldigen Liveklassikern. Da spielt es auch
keine Rolle, dass letzteres einen hohen Schlagerfaktor
hat. Der wahre Hammer ist auch der Titelsong geworden,
welcher sich an den Baha Men-Klassiker „Who let the dogs
out“ orientiert. Kurze Lieder für besondere Momente gibt
es zum Schluss mit „Happy Birthday“, „Hochzeitspunk“ und
„Heavy Metal Baby“. Auch diese könnten sich zu wahren
Klassikern mausern. Am anderen Ende der Notenskala würde
ich „In meinen Kühlschrank brennt noch Licht“ einordnen.
Musikalisch toll umgesetzt, will das Lied trotzdem nicht
zünden. Dasselbe gilt für den mässig originellen Text
von „Die beste Stadt der Welt“, und „Depp“. Wobei
letzteres eindrucksvollen Funk-Metal bietet. Origineller
ist das schon „Hoffen und Bangen“, wo bei mit „Bangen“
headbangen gemeint ist. Im Mittelfeld siedeln sich
„Weils Quatsch ist“ und „Schlimmer geht’s immer“ ein.
Unter dem Strich gibt es also wieder mehr tolle als
schlechte Lieder zu hören. Dies ist bei J.B.O. überhaupt
nicht selbstverständlich. Die wahre Stärke der Franken
sind aber sowieso die Konzerte, während sie auf CD
regelmässig schwächeln. Wer sich dieses Album wegen der
aufgezählten Perlen kaufen möchte, kann das gerne tun.
Ganz toll wäre aber wieder mal eine zünftige Live-CD mit
einer Auswahl der vielen allerbesten Liedern von J.B.O..
Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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ROB MORATTI – Renaissance
(CD) AOR Heaven/Non Stop Music
Der Kanadier Rob Moratti konnte
zwischen 2002 und 2007 als Sänger auf vier Alben der
Band The Final Frontier für positives Feedback, vor
allem im melodicverrückten Japan, sorgen. Später
ersetzte er Michael Sadler als Sänger bei seinen
Landsleuten Saga. Daraus resultierte 2009 das Top Album
„The Human Condition“. Nach der Rückkehr des Originals
konzentrierte sich Mr. Moratti wieder auf seine
Solokarriere. Mit „Renaissance“ erscheint nun bereits
das dritte Werk seiner Pre-Saga Ära. Der gute Mann
überzeugt in erster Linie durch seine brilliante Stimme,
die zu den versiertesten im AOR Genre zu zählen ist.
Doch was noch viel wichtiger ist, auch als Songwriter
liefert er einen ausgezeichneten Job ab. Ein Grossteil
der Tracks begeistert mit feinsten Hooklines und
versierten Melodien mit hohem Wiedererkennungspotenzial.
Glücklicherweise versinken seine Songs aber auch nicht
im Sumpf des Kitsches, sondern werden mit viel Drive auf
den Punkt gebracht. Das hohe Level kann zwar nicht
komplett gehalten werden, die belanglosen Klänge bleiben
aber in der Minderzahl. Rob himself zeichnet sich
zusätzlich auch für Produktion, Mix und Mastering
verantwortlich. Diese Arbeit bleibt kritiklos. Somit
dürften AOR/Melodic Freunde und insbesondere Journey
Fans definitiv auf ihre Kosten kommen. Chris C.
Punkte:
8.0 von 10
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POWER FROM HELL - Profound Evil Presence (CD)
High Roller Records Also, das kann wohl nicht
schon wieder eine Eingebung sein, oder doch? Da hat doch
irgendjemand den Bands zugeflüstert, dass sie spezielle
Soundelemente reinbringen sollen, um auf sich aufmerksam
zu machen? O.K., klar, ein cleanes Intro ist noch nicht
etwas weltbewegendes. Ein cleanes Intro gut gemacht,
hingegen kratzt mal ganz sanft an der Tür zum
'Weltbewegenden'. Doch, dann geht's mal richtig
brachial, 'old-schoolig' los, vom Regen in die Traufe
sozusagen, oder eben doch umgekehrt. Was soll ich nun
davon halten? Auch die vermeintlich einfachsten Dinge im
Leben können plötzlich zu einem doch etwas grösseren
Problem heranwachsen, jedoch nicht unlösbar. Also, Ärmel
raufgekrempelt und von Stein zu Stein, will sagen, Song
zu Song alles wie immer neutral betrachtet. Dieser
Vierer kommt aus Brasilien, aus Guarulhos, São Paulo,
und zelebriert richtig old-schooligen Black Metal. 11
Songs haben sich auf 'Profound Evil Presence'
eingefunden. Alle Klischees des Black Metal werden auf
'Profound Evil Presence' miteinverarbeitet, will
schreiben, die berühmt-berüchtigten blackigen Growls,
welche bei Power From Hell jedoch einen doch recht
angenehm heimeligen Charakter haben und mit den Songs
entwickeln. Ja, nebst den angenehmen Black-Growls
bedient Sodomic auch die Klampfe, auf welcher er sich
schnörkellos durchrifft und durchsoliert, ja, die
tatsächlich auch eben eine untypische Eigenschaft
aufweist, nämlich, dass diese recht gut distortioniert
dahergeritten kommt, gefällt mir tatsächlich. Es wird
selbstverständlich auch etwas geblastet, nebst den doch
straighten, monotonen Drums von T. Splatter, aber selbst
die erreichen meine Sättigung von heimisch fühlen, will
schreiben, gefällt mir von mal zu mal besser, auch wenn
diese wahrlich sehr monoton dahergeritten kommen,
schlussendlich passen sie zum Songwriting perfekt. Der
Tieftöner von Tormentor weckt ebenfalls diese heimischen
Gefühle herauf, ja, sie werden gar beschwört, denn diese
passen ebenfalls zum Gesamtsound. Je länger, je mehr
steh' ich auf diesen einfach zelebrierten Black Metal,
richtig originellen Black Metal, der lässt mich doch
jetzt tatsächlich nicht mehr los, hellyeah. Ja, die
Produktion ist nicht unbedingt der Hammer, aber auch
diese passt wiederum zu 'Profound Evil Presence', wie
auch das Artwork zum Scheibchen. Das ist für mich so
richtig ein kleines, kultiges, musikalisches Event
geworden, 'Profound Evil Presence'. Old-schooliger Black
Metal at its best! Schon lange nicht mehr sowas Kultiges
gehört! Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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LVCIFYRE - Sacrament (Vinyl EP)
Dark Descent Records Blastender, wütender, sehr
düsterer und leicht deathiger Black Metal zelebrieren
die drei Briten aus London auf ihrem neuen Entwurf
namens 'Sacrament'. Ja, es ist ein 5 Songs-Output, eine
EP. Auch hier merkt die geneigte Zuhörerin, der geneigte
Zuhörer, sofern noch keine frühere Bekanntschaft mit
Lvcifyre stattgefunden hat, dass die Mischung zwischen
Death und Black Metal nicht so weit auseinander ist, wie
gedacht werden könnte. Das sehr wütende Element des
Black Metal, das Düstere und Böse, ist auf 'Sacrament'
besonders herauszuhören. Der Gesang geht jedoch daher
eher in die deathigere, growlende Richtung, ganz klar.
Auch die Gitarren sind eher dem deathigen Genre, so dem
leicht schwedischen 'old-school' Death Metal zuzuordnen,
doch auch ergeben sich durch das Tauchen in den Sound
von Lvcifyre Momente, die beispielsweise an die Urgötter
von Venom erinnern, selbstschreibend so à la 'Black
Metal' oder 'At War With Satan'. Durch die
Zusammensetzung als Trio, kommen dabei selbstredend alle
Instrumentierungen klar zum Zuge und ins Gehör, will
schreiben, da ist wahrlich alles zu hören, vom
wummernden Bass des Cultus über das blastende,
scheppernde Drum von Menthor bis zu den sehr deathig
gehaltenen Gitarrensounds von T. Kaos, egal ob vom
Riffing her oder von seinen kultigen, kurzen, wirklich
wirren Soundsoli, und eben seinen besagten, deathigen
Growls. Die Produktion kommt sehr 'old schoolig' daher,
will schreiben, sehr dumpf, jedoch klar und das Artwork
passt sich den stilistischen Gegebenheiten an. Fans von
erwähnten Stilrichtungen ein tatsächliches 'Must', allen
anderen ein Reinhören sei somit empfohlen. Leopold
Punkte:
keine Wertung
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ALL HELL - The Witch's Grail
(Vinyl) Prostetic Records
Mit "The Witch's Grail" geben
sich All Hell aus den USA zum vierten Male die Ehre. Ein
beruhigendes Vorgeplänkel stellt das Intro "La Bas (Ràve
Noir)" dar. "Sorcery And Sanctity" holpert und poltert
sich wunderbar durch die Botanik und man wähnt sich in
längst vergangenen Zeiten. Die Marschrichtung nennt sich
pöbelnder und angeschwärzter Thrash mit geil gekeiften
Vocals. Eine geile Hymne ist "Tonight We Ride" und in
diesem Song hört man so einige punkige Vibes. Im
gleichen Takt geht "Black Blood" voll zur Sache! Wie
seine beiden Vorgänger geht auch "Into The Trees"
gewaltig nach vorne ab, nur hat man das Gefühl, dass es
sich immer um den selben Song auf Endlosschlaufe
handelt! Abwechslung geht definitiv anders, auch wenn
die Songs handwerklich geil gezockt sind! Im groovenden
Mid Tempo bricht man mit "Where Devils Once Danced" zu
neuen Ufern auf. Bei diesem Groover muss man zwingend
mitwippen und es fällt schwer, still zu sitzen. Trotz
atemberaubendem Tempo wird mit "Fleurs Du Mal" gekonnt
eingesetzten Breaks für ein wenig Abwechslung gesorgt.
Das atemberaubend hohe Tempo kann auch mit "Marble
Embrace" gehalten werden. Der gute Gesamteindruck wird
durch das eintönige Getrommel getrübt und lässt die
geilen Gitarren sich leider nicht voll entfalten. Mit
Uffta-Uffta-Getrommel geht es auch beim Titeltrack "The
Witch's Grail" weiter. Zum Schluss gibt es noch einen
fast neun Minuten langen Song namens "The Invisible
Man". Dieser Song ist nicht mehr fast as hell, sondern
eher im mittleren Tempo angesiedelt. In der langsamen
Version machen All Hell eine gute Figur und zeigen auf,
dass hohes Tempo nicht alles ist! Wer sich nicht zu fest
vom Drumming nerven lässt, bekommt ein sehr schnelles
Black/Thrash-Album geboten! Roolf
Punkte:
8.0 von 10
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JANET GARDNER – Your Place In The
Sun (CD) Pavement Music
Sah ich Janet nicht erst noch
letztes Jahr zusammen mit Vixen am «Sweden
Rock»-Festival? Irgendwie kam die Info, dass sich Frau
Gardner bei ihrer alten Truppe verabschiedete, um sich
wieder ihren Soloplänen zu widmen, doch überraschend.
Mir liegt ihr erstes Solo-Werk noch schwer im Magen und
ist bis heute nicht verdaute. Was sollte ich also
erwarten können? Wohl kaum den melodischen Hardrock,
welche Vixen zelebrieren…? Zum Glück, aber auch nicht
den missglückten Versuch an die belanglosen Songs des
letzten Solo-Werkes anzuknüpfen, sondern irgendwo
dazwischen, mit einer starken Schlagseite zu ihrer
musikalischen Vergangenheit. Das hat auf der einen Seite
einen ganz speziellen Reitz, wenn man sich die beiden
Eröffnungstracks («Your Place In The Sun»,
«Assassinate») anhört. Rockig kommt auch «Standing» aus
den Boxen und zeigt, dass die Lady bewusst versucht auf
ihrem alten Erfolgsrezept aufzubauen und trotzdem nicht
altbacken klingen zu wollen, zusammen mit Justin James,
der auch schon beim letzten Album seine Finger im Spiel
hatte. Leicht verspielt und gefühlsbetont wird es mit
«Try», eine schöne Halbballade. Auch «A Way To Your
Heart» gefällt mit seinem Groove und der wirklich guten
Gesangsleistung von Janet. Wie auch «Unconditionally».
Ganz ohne Querverweis zum Solo-Debüt kommt «Your Place
In The Sun» aber nicht aus. «You Said» entführt die
Frontfrau dann wieder in die gewagte Richtung. Zum Glück
findet sie mit «Without You» sofort wieder die Kurve.
Ein frecher Quervergleich zu ihrer alten
Betätigungsstädte ist «Flame Thrower» geworden, das
schon fast an den Hit «Edge Of A Broken Heart»
heranreicht. Ich bin positiv überrascht, dass sich Janet
wieder auf ihre Stärke besonnen hat und dabei ein
wirklich spannendes und sofort ins Ohr gehendes Album
veröffentlicht, das sich alle Vixen- und Hardrock-Fans
bedenkenlos anhören können. Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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PORT NOIR - The New Routine
(2 LPs) InsideOut Music
Irgendwie stehen Port Noir
musikalisch auf dem Schlauch, obwohl die Schweden bisher
eigentlich gute Alben herausgebracht haben. Das kann
daran liegen, dass sie sich stilistisch nicht
schubladisieren lassen möchten, obwohl der Begriff
Alternative Rock nach wie vor am besten passt, um die
Musik des Trios zu beschreiben. "The New Routine" heisst
das neue Album, dessen Titel man angesichts der
Situation der Gruppe als verschmitzt augenzwinkernd
verstehen könnte. Port Noir verwehren sich gegen hohle
Floskeln und Klischees, und die Platte stellt dies
elfmal mit aller Entschiedenheit klar, wobei sich die
Mitglieder, wie sie selbst behaupten, an den
musikalischen Vorlieben ihrer Kindheit und Jugend
orientiert haben. Vielleicht wirkt die Platte deshalb so
unmittelbar und herzlich gemeint wie keiner ihrer
Vorgänger. Frontmann Love Andersson holt zu noch nie
dagewesenen grossen Gesten aus. Dazu greifen er und
seine Komplizen auf eine neue Fülle von Einflüssen
zurück, angefangen bei poppigem Electro Rock wie im
Opener "Old Fashioned" über ungelenke Riffs aus dem
Helmet-Baukasten und Sprechgesang vom Rand des Hip Hop
bis zu zeitgenössischen R'n'B-Grooves ("Champagne") und
konträr dazu schepperndem Garagenzeug. "The New Routine"
bietet einen unvergleichlichen Genre-Crossover, der
sowohl von Hörern mit Prog-Anspruch als auch Hit-Suchern
entdeckt werden könnte. Hiermit ist Port Noir ein Best
Of-Album ihres bisherigen Schaffens gelungen, das keinen
Ausschuss enthält und obendrein zukunftsweisend sein
dürfte - für sie selbst und die Art-Rock-Szene zugleich.
Oliver H.
Punkte:
8.0 von 10
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LOWER 13 – Restore The Order
(CD) Pure Steel Records/Musikvertrieb
Dieses Trio blickt in eine
goldene Zukunft. Auf ihrem vierten Album demonstriert
das 2006 gegründete Trio, was das Etikett „Progressiv
Metal“ tatsächlich bedeutet: Nämlich keine Scheuklappen
zu haben. Und so bedienen diese Amerikaner praktisch
sämtliche Metal-Genres – und dies zum Teil in einem
einzigen Lied. Trotzdem bleibt alles harmonisch und
fliessend. Wer also Black-, Death-, Heavy- und Doom
Metal miteinander vermischt hören möchte, kann hier
nichts falsch machen. Dazu kommt die druckvolle
Produktion, die keine Wünsche offen lässt. Bei aller
Härte werden die Melodien nicht vergessen. Einziges
Manko: Auch nach zwei Wochen Dauerbeschallung will mir
nichts hängen bleiben. Trotzdem ist die grosse Klasse
von Lower 13 bei jedem Takt klar hörbar. Gelingt es
diesen Amis, künftig noch eingängiger zu komponieren,
kommt da definitiv etwas Grosses auf uns zu. Vergleicht
man dieses Album mit einem Countdown, bei dem es bei
„10“ los geht, befinden sich Lower 13 mit dem neuen
Album momentan bei „8“. Es fehlt also definitiv nicht
mehr viel. Restore The Order ist ein Album, das Fans
ohne stilistische Scheuklappen sehr gefallen wird.
Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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DIVINER - Realm of Time
Ulterium Records
Ganz hübschen Heavy Metal
erhalten wir diesen Monat aus Athen! Der zweite
Longplayer der griechischen Band um Frontstimme Yiannis
Papanikolaou beschert uns mit 46 Minuten Qualität.
Präzise Riffs, ansprechende Vocals und eine gute Dosis
Tempo, klingt doch geil! Der eine oder andere Track
lässt das Köpfchen mühelos rumwackeln und ich bin mir
mehr als sicher, dass dies eine tolle Liveband wäre -
Äckegstabi inklusive! Was aber erst mit der Zeit
auffällt, ist leider eine gewisse Eintönigkeit. Je
weiter man ist, desto mehr scheint der Sound das gewisse
Etwas zu verlieren. Das Problem könnte aber auch leider
daran liegen, dass das Genre Heavy Metal so verbreitet
ist, es ist extrem schwierig, etwas Innovatives zu
schaffen. Dennoch möchte ich mir das Album nicht
vermiesen lassen, dafür hören sich die altbewährten
Elemente einfach zu gut an. Für Fans des guten, alten
Heavy Metal gibt es sicherlich keine Hindernisse. Will
auch nicht zu viel rumlabern, GEIL IST ES!Kaufempfehlung
für jeden. Mona
Punkte:
8.0 von 10
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RETERNITY - Facing The Demon (CD) MDD
Records Die Melodic-Metaller von Reternity sind
noch ziemlich neu im Geschäft. Erst im Sommer 2018
gegründet, setzten sie noch im gleichen Jahr mit ihrem
Demo erste Ausrufezeichen. Jetzt liegt mit "Facing The
Demon" nun das mit Spannung erwartete Full Lenght-Debüt
der Schwaben vor. Auf der Platte präsentiert sich die
Band mit kompakten, überaus facettenreichen und
stilistisch breitgefächerten Songs, die trotz ihrer
Vielseitigkeit treffend unter dem Begriff "Metal"
zusammengefasst werden können. Dabei reicht das Spektrum
von harten, Speed und Thrash Metal-beeinflussten
Nackenbrechern über hymnische melodische Songs wie dem
Titeltrack, welcher im Duett mit der Hard-Rockerin Ela
vorgetragen wird, bis hin zu tanzbaren, dunklen
Ohrwürmern. Neben den differenzierten Soli und
abwechslungsreich gespielten Riffs von Carsten Sauter
(Mighty D., Pyroclasm) und Semen Brik (Echo.Mensch),
sowie dem versierten Drumming von Sascha Beul (Remember
Twilight, Darkness Ablaze) ist es nicht zuletzt der
originäre Gesang Stefan Zörners (SpiteFuel, Lanfear,
Strangelet), welcher dem Album seinen persönlichen
Stempel aufdrückt. Zusammen mit Zörners Texten, die sich
mit dem Kampf gegen die inneren Dämonen und Verlockungen
auseinandersetzen, verschmilzt der im Analog Mixing
Studio von Jonas Kümmerle produzierte und druckvolle
Gesamtsound zu einem homogenen Ganzen. Fans von
klassischem Metal, die diversen anderen Einflüssen
gegenüber nicht ganz abgeneigt sind, kann an dieser
Stelle sicher eine Kaufempfehlung ausgesprochen werden.
Oliver H.
Punkte:
8.0 von 10
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RAVENSIRE - A Stone Engraved in
Red (CD) Cruz Del Sur Music
Die portugiesische Band
Ravensire hat sich ganz und gar dem Epic Metal
verschrieben. Allerdings geht es bei den Südländern
weniger um Party oder melodische Hymnen wie zum Beispiel
bei Manowar, sondern viel mehr um den ursprünglichen,
dreckigen, trockenen Epic Metal – ein Felsen gehauen aus
der puren Essenz des Metals! Ravensire orientiert sich
dabei an Namen wie «Cirith Ungol», «Omen», oder auch
«Manilla Road». Letztere liegen den Portugiesen
scheinbar besonders am Herzen, denn ihr drittes und
neustes Album «A Stone Engraved In Red» ist Mark «The
Shark» Shelton gewidmet – Der Frontmann und Mitbegründer
von Manilla Road verstarb 2018. Die Kombo geht sogar
noch einen Schritt weiter und widmet ihrem Idol mit dem
Track «After The Battle» einen ganz besonderen Salut:
«After the battle - all is lost/After the battle - I
have died/After the battle - longing for/ After the
battle - a wild horse to ride.». Valhalla lässt grüssen!
Für diesen Song konnte James Beattie (Terminus) als
Gastmusiker gewonnen werden… Der Sound von Ravensire
wird vor allem durch die kantige Stimme von Sänger Rick
Thor geprägt, der klingt als hätte er nach dem Aufstehen
eine Flasche Single Malt aus einem vollen Aschenbecher
runter gekippt… Sehr schön sind auch die schweren
Gitarren und die ausgeprägte Basslinie. Das Songwriting
ist erstaunlich kompakt, trotz der Überlänge der
einzelnen Tracks. Fazit: Wer auf dreckigen, trockenen
Epic Metal à la Manilla Road steht, der sollte hier
unbedingt mal ein Ohr riskieren. Patricia H.
Punkte:
8.0 von 10
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MYSTIK – Mystik IHate Records
Nicht meine geliebten Jungs aus den US of A stehen
hinter diesen Mystik, sondern eine neue schwedische
Truppe mit drei Ladys im Line-Up. Neben Sven Nilsson
(Drums), der Hahn im Korb, sind es Julia Von
Krusenstjerna (Gesang und Bass), Beatrice Karlsson
(Leadgitarre) und Lo Wikman (Rhythmusgitarre). Wer jetzt
denkt, dass Mystik im Fahrwasser von Vixen schippert,
sieht sich getäuscht. Irgendwo zwischen Omen, Armored
Saint und Warlock rocken die Damen und der Herr sich
durch die acht Tracks, plus Outro, des Debütalbums. Dies
gar nicht mal so schlecht. Auch wenn die Produktion
durchaus mit mehr Wumms aus den Boxen schallen dürfte,
rein musikalisch überzeugt die Truppe ohne Wenn und
Aber. Tolles Songwriting, das mit viel Talent an den
Instrumenten vorgetragen wird. Der einzige mögliche
Kritikpunkt ist ab und an die Stimme von Julia, die in
den mittleren Tonlagen sehr monoton erklingt, aber
sobald sie in die höheren Lagen kommt sofort zündet.
«Ancient Majesty» ist ein von den Riffs getragener Song,
der mit Geschwindigkeit um die Ecke kommt und sofort zum
bangen animiert. Ein kleiner Hit ist «Lake Of Necrosis»,
der mit viel Melodie, sehr viel Spass macht und «Mystik»
ist die bandeigene Hymne. Was dem Album gut getan hätte,
wenn die Truppe mit Midtempo-Songs für Abwechslung
sorgen würde. So werden die Lieder ein bisschen
vorhersehbar. Trotzdem kann man von einem sehr gelungen
Einstieg sprechen. Mystik sollten sich alle Fans von
traditionellem US-Metal, oder Speed-Metal auf den
Einkaufszettel schreiben und dem Quartett die
Möglichkeit geben, sich vorstellen zu können.
Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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WALKWAYS - Bleed Out, Heal Out Nuclear
Blast/Warner Alternative Metal aus Tel Aviv: Die
2006 in Israel gegründete Band präsentiert mit «Bleed
Out, Heal Out» bereits ihren zweiten Silberling. Nach
dem Erfolg ihres Debüts («Safe In Sound», 2013) stand
die Band mit Genre-Grössen wie Avenged Sevenfold und In
Flames auf der Bühne. Walkways machen kompromisslosen
Alternative Metal, der an die guten alten Tage der 90er
Jahre erinnert. Allerdings haben die Israelis ihren ganz
eigenen Stil entwickelt und so liebäugeln sie immer
wieder mit fast schon progressiven, wenn nicht gar
avantgardistischen Elementen. Das macht den Sound
einerseits natürlich spannend, andererseits aber auch
ein wenig schräg – ein echtes Liebhaberstück eben.
Walkways machen keine halben Sachen und so ist die
Playlist von einer eindringlichen Intensität
gekennzeichnet, die mitunter fast schon beklemmend
wirkt. Thematisch entführt das Album den Hörer auf eine
Reise durch sechs Kapitel: Ein gebrochenes Herz und
tiefe Enttäuschung, die in Rachegelüste umschlägt.
Darauf folgt der Versuch, sich aus dem Loch heraus zu
kämpfen und Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.
In einem nächsten Schritt geht es darum, sein Herz für
eine neue Liebe zu öffnen. Dann wechselt der Fokus und
es geht um eine Auseinandersetzung mit unserer Umwelt –
Abscheu über Krieg, Umweltverschmutzung und
Tierquälerei. Im fünften Kapitel geht es um das
Bedürfnis, sich selbst und die Welt zu verändern, zu
verbessern. Der letzte Teil schliesst den Kreis zum
Beginn der Reise: Man versucht einen Weg aus der
Verzweiflung und Wut über das Chaos in der Welt zu
finden und das Innere zu stärken, eine bessere Version
von sich selbst zu werden… Fazit: Metal aus Tel Aviv
hört man nun wirklich nicht alle Tage! «Bleed Out, Heal
Out» ist ein spannendes und sehr intensives Album – es
lohnt sich auf alle Fälle hier mal rein zu hören.
Anspieltipps: «Half The Man I Am», «Bleed Out, Heal
Out», «Care (In This Together)». Patricia H.
Punkte:
7.7 von 10
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KRYPTOS - Afterburner (LP) AFM
Records/Musikvertrieb
Seit ihrer Gründung 1998 stehen
Kryptos aus Bangalore/Indien für erstklassigen Old
School-Heavy Metal mit ordentlich Thrashkante. 2010
tourten sie als erste indische Band durch Europa und
erspielten sich schnell einen Ruf als exzellenter
Liveact, den sie 2013 mit einem Auftritt auf dem Wacken
Open Air, wieder als erste Band jenseits des indischen
Ozeans, und als Support unter anderem für Death Angel,
Testament oder Iron Maiden mehr als festigen konnten.
Die ersten drei Alben blieben zwar allesamt unter dem
Radar der Massen, "Burn Up The Night" liess die
Metal-Fans dann aber auch hierzulande aufhorchen. Ihren
Undergroundroots bleibt der Vierer auch auf der neuesten
Scheibe "Afterburner" treu ergeben. Man darf sich
während acht Songs im Kryptos-Stil, die irgendwo
zwischen wuchtigem 80er Jahre-Heavy Metal und präzisem
Hochgeschwindigkeits-Gebolze liegen, freuen. Passender
könnte also die Veröffentlichung zum zwanzigjährigen
Bandjubiläum gar nicht sein. Die Speerspitze der
indischen Metal-Revolution liefert mit "Afterburner" ihr
bislang grimmigstes Album ab, glänzt mit
rasiermesserscharfen Riffs, saitenzerfetzenden Soli und
einem Blitzkrieg gleichenden Doppelgitarrenangriff und
drückt damit das Gaspedal komplett durch. Kryptos sind
definitiv die Gegenantwort auf Bollywood und Co.
Oliver H.
Punkte:
7.7 von 10
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MAYFAIR - Frevel (CD) Pure Steel
Records/Musikvertrieb Seit 30 Jahren bringen die
Österreicher schon ihre Musik unter die Leute. Nun, auf
ihrem sechsten Album singt Shouter Mario ausschließlich
auf Deutsch. Sonst bleibt man der Musik im Grossen und
Ganzen treu. Das in nur drei Tagen aufgenommene Album
klingt recht rau und live. Dann hört man die Energie
richtig raus, schon beim Opener "Evil Christine". Nach
wie vor sind die Gitarrensounds in den 70ern verwurzelt.
Dies hört man auch sofort bei Songs wie "Hinter dem
Leben". Mir gefällt die Stimme von Mario, die bringt dem
Sound das gewisse Besondere. Oft beginnen die Songs
ruhig und zurückhaltend und explodieren dann plötzlich.
Genau dieses auf und ab macht es aus, macht die
einzelnen Tracks spannend. Auch wenn’s mal ruhig bleibt
wie bei "Himmel in Gefahr", klingen Myfair interessant.
Hier findet man sogar einen Touch The Doors. So zieht
sich der Avantgarde Rock durch alle 11 Songs hindurch.
Ob das straighte "Der Teufel" oder die Abschliessende
Ballade "Das Ufer hat Zeit", das Ganze hat Charme und
macht Spass beim Anhören. Cooles Album der Österreicher.
Crazy Beat
Punkte:
7.7 von 10
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DEMONS & WIZARDS – Demons And
Wizards (Remastered 2019) Touched By The Crimson King
(Remastered 2019) Century Media/Sony Die
Kollaboration zwischen Blind Guardian-Sänger Hansi
Kürsch und Iced Earth-Gitarrist Jon Schaffer taufte sich
Demons & Wizards und veröffentlichte 2000 das
gleichnamige Debüt und 2005 «Touched By The Crimson
King». Die beiden Scheiben werden nun remastered
wiederveröffentlicht. Ich gehöre wahrscheinlich zu den
Wenigen, welche der Meinung ist, dass mir Blind Guardian
mit Hansi und speziell Iced Earth mit Jon bedeutend
lieber ist, als diese Konstellation. Klar ist alles gut
gemacht. Logisch klingt die Truppe, als hätte Frau Blind
und Herr Earth, oder Frau Guardian und Herr Iced in
einer heissen Liebesnacht diese beiden Alben gezeugt.
Klar wird zwischen akustischen Parts und feinen
Power-Speed-Metal-Tracks alles geboten. Aber jeder in
seinem Betätigungsfeld erzeugt mehr Power und
Erhabenheit, als hier im Verbund. Trotzdem scheint es
sehr viele zu geben, welchen den kommenden Konzerten von
Demons And Wizard entgegenfiebert. Für diejenigen sind
diese beiden Wiederveröffentlichungen sicher eine ganz
tolle Geschichte geworden. Speziell weil sie mit
Alternative- und Demo-Versionen ergänzt wurden.
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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AMULET – The Inevitable War (CD) Dissonance
Productions Vor nunmehr 9 Jahren gründeten die
beiden Gitarristen Marek Heathen Steven und Nippy
Blackford in London Amulet. Nach der EP „Cut The Crap“
erschien 2014 das erste Full-Lenght Ablum „The First“.
Die Kritiken dazu waren gut und man konnte sich in
Insiderkreisen einen respektablen Ruf erschaffen. Leider
kam die Fahrt ins Stocken, alle drei Mitstreiter der
beiden Gründer verliessen die Band. Nun steht die
Formation mit den Neuzugängen Sam Mackertich (Bass, ex
Deceptor), Neil Ganesha (Drums) und Federico Mace Mazza
(Vocals, ex Asgard) ein zweites Mal mit einem Album auf
der Matte. „The Inevitable War“ knüpft praktisch nahtlos
an den Erstling an. Man hat sich wie gehabt
kompromisslos dem Achtziger NWOBHM verschrieben. Vor
allem die frühen Iron Maiden scheinen Pate gestanden zu
haben. Obwohl man deren Niveau in keinster Weise
erreicht, begeistern die Jungs durch Enthusiasmus und
Herzblut. Einige Songs haben dabei durchaus auch
Substanz. „Shockwave“ oder „Roundhead“ zum Beispiel
begeistern durch hohen Wiedererkennungswert. Dem Gros
der Songs mangelt es aber an Durchschlagskraft, für das
entscheidende Aufsehen können sie nicht sorgen.
Musikalisch hat man grundsätzlich alles korrekt gemacht,
auch diesbezüglich orientiert man sich konsequent an den
Achtziger Helden, wodurch aber sich auch die Kreativität
in Grenzen hält. Man zwängt sich in ein Korsett, dass
eben wenig Spielraum zulässt. Soweit alles i.o., das
potenzielle Klientel bleibt aber eingeschränkt und lässt
sich ausschliesslich aus dem Kreis der Old School
Traditionalisten rekrutieren. Chris C.
Punkte:
7.7 von 10
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KARO – Heavy Birthday II & III (2 CDs) Pride
& Joy Music Ich erinnere, dass ich ziemlich
«tonlos», sprich ohne einen Ton gehört zu haben, 1988
das Debüt von Karo kaufte. Es war das Cover, mit dieser
metallenen Geburtstagstorte, welches mich sofort in den
Bann zog und mir noch heute ein Schmunzeln ins Gesicht
zaubert. Zwischen 1987 und 1989 hat die Truppe 30 Songs
aufgenommen, von denen aber nur zehn auf «Heavy
Birthday» erschienen. Dies wird nun nachgeholt und soll
das musikalische Vermächtnis der Band, mit den fehlenden
Tracks abgerundet werden. Geboten wird fetziger
Heavy-Rock, der irgendwo zwischen den Scorpions und
Axxis liegt. Herausragend ist die Stimme von Lutz
Salzwedel, der mit seiner kräftigen Stimme an eine
melodischere Version von Ted Bullet (Thunderhead)
erinnert. Ansonsten regieren die Gitarren und (leider)
auch die in meinen Ohren (heute) viel zu stark in den
Vordergrund gemischten Keyboards. «All The Way» ist ein
Paradebeispiel dafür, aber das war zu Beginn von Domain
ja auch nicht anders. Grundsätzlich können sich die
Lieder auch heute noch hören lassen, haben bedingt durch
die Kompositions-Phase natürlich einen sehr starken Hang
an die End-Achtziger. Das macht bei Lieder wie «Don’t
You Turn Me Back», «Dancing On My Finger», «Burning
Alive», «The Only Game», «Metal Hero», «Bad Things Come
Bad» und «Up And Down» den Charme aus und wer die
damalige Zeit aktiv miterlebte, fühlt sich zurück in die
Vergangenheit gesetzt. Karo sollte man sich zumindest
mal angehört haben, auch wenn die Jungs sicherlich nicht
das Potential für die weltweiten Bühnen hatte, was sie
veröffentlichte war hörenswert, das kann man sich
durchaus auch noch heute zu Gemüte führen und Spass
haben! Tinu
Punkte:
7.5 von 10
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RIPPED TO SHREDS - Demon
Scriptures (Vinyl EP) Pulverised Records Und
der nächste, kultige, musikalische Moment im Death Metal
folgt sogleich. Zwar 'nur' mit einer 4-Track-EP namens
'Demon Scriptures', aber die hat es in sich. Nun, Ripped
To Shreds ist ein One-Man-Showcase in humaner Form von
Andrew Lee, der nebst Livemusiker, eben alles selbst
macht, tut, shredderd und so weiter und so fort. Der
gute Andrew Lee is aus San José, California, U.S.A. und
zelebriert auf 'Demon Scriptures' ... 'old-schooligen'
Schweden-Death, welcher nicht besser von Entombed oder
Dismember hätten jemals zelebriert werden können. Uah,
jetzt hat der Schreiberling wohl den Mund etwas zu voll
genommen, nicht!? Nein, hat er nicht! Das zieht sich
nahtlos durch die vier Songs, obwohl sehr viel geblastet
und gegrindet wird, jedoch in den deathigen und
Midtempo-Parts kommt dieser Schweden-Death total zum
Tragen. Klar, er zieht auch Napalm Death und andere
deathige Combos als Ideengeber hinzu, dennoch haben mich
seine Songstrukturen und eben sein exklusiver, auch
variabler, Gitarrensound irgendwie angetan und lassen
mich die urigen Namen von Entombed und Dismember, aber
auch Napalm Death, hochleben. Ja, sehr wohl im positiven
Aspekt betrachtet, oder was habt ihr jetzt geglaubt?
Extreme Noise meets 'old-schooliger' Death mit schweren
Schwedenanleihen. Die Gitarren riffen sich gekonnt durch
die Soundmasse, gepaart mit wilden, kurzen und heftigen
Soli, der Bass wummert herrlich in den Tiefen und die
Drums sprühen nur so von abstrakten Patterns, Breaks,
Grindcore- und Blastattacken, dass es einem richtig
deathig warm ums Herz wird. Die Growls sind ebenfalls
recht extrem gehalten, schnell und meist unverständlich,
dennoch sehr wohl passend zum Gesamtsound. Die
Produktion passt, ist klar und das Coverartwork passt
ebenfalls passend zum Gesamtwerke 'Demon Scriptures',
speziell zu den verschachtelten Drumpatterns. Eine
interessante EP, die besagte Leserinnen und Leser wohl
sehr ansprechen wird und mir gefällt's auch.
Leopold
Punkte:
keine Wertung
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VISIGOTH - Bells Of Awakening (7"
Single) Metal Blade/Sony Die Amis aus Salt
Lake City haben sich mitunter bei den Fans, die alle
Jahre ans "Keep It True" Festival nach Lauda-Königshofen
(D) pilgern, spätestens mit ihrem Auftritt IM Jahre 2017
weit mehr als nur empfohlen. Der oldschoolmässige Power
Heavy Metal, wie ihn unter anderem Manilla Road, Eternal
Champion oder auch Jag Panzer zelebrieren, scheint noch
ordentlich angesagt zu sein. Mit «The Revenant King»
(2015) und «Conqueror's Oath» (2018) wurden bisher zwei
Langeisen raus gehauen, die ganz nach dem Geschmack der
Genre-Fans geraten sind. Um die Zeit bis zum kommenden
neuen Album zu überbrücken, wurden zwei Appetizer in
Form von «Fireseeker» und «Abysswalker». Ob der
Fan-Hunger mit diesen knapp zehn Minuten Sound gestillt
werdne kann, darf zu Recht angezweifelt werden.
Nichtsdestotrotz stehen beide Track für das, was die
Band schon bisher ausgemacht hat, und vor allem
«Abysswalker» könnte, falls von Harry "The Tyrant"
Conklin" eingesungen, glatt auch von Jag Panzer sein.
Als weiterer Kaufanreiz erscheint die 7"-Single in
diversen Farben, was die Komplettisten freuen und alle
anderen darob gleichgültig reagieren bis ärgern lässt. I
Vordergrund steht aber die Mucke, und die liefert das,
was man von ihr erwartet. Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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STARGAZERY – Eye On The Sky
(LP-Release) Pure Steel Records Mit dem
ehemaligen MSG-Sänger Jari Tiura hat Stargazery einen
sensationellen Shouter in den eigenen Reihen. «Eye On
The Sky» ist aber kein neues Lebenszeichen der Finnen,
sondern «bloss» die Veröffentlichung des 2011-Opus auf
Vinyl. Wer die Truppe kennt, weiss dass man die Jungs
musikalisch irgendwo zwischen Royal Hunt und Astral
Doors einreihen kann. Neben den Gitarren wird auch dem
Keyboard viel Platz eingeräumt. Mit der Black
Sabbath-Coverversion «Headless Cross» hat sich die
Truppe aber keinen Gefallen getan. Die Nummer, welche
damals von Tony Martin eingesungen wurde, ist in meinen
Augen nicht zu kopieren. Auch die Finnen beissen sich
die Zähne aus, selbst wenn Jari wirklich gut singt. Aber
die Erhabenheit, welche die damalige Black
Sabbath-Besetzung hatte, wird hier zu keiner Sekunde
widergegeben. Ansonsten ein hörenswertes Werk, das den
Vinyl-Freunden nun näher gebracht wird. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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BRIGHTEYE BRISON – V (CD)
Bad Elephant Records
Das fünfte Werk der schwedischen
Progressive Rock Band Brighteye Brison ist ein
full-length Album bestehend aus drei Songs, was nicht
atypisch für das Quintett ist. «The Crest Of Quarrel»
mit seinen zwölf Minuten bildet den Anfang des
Komplexes. Zu Beginn ist der Track unheimlich, was sich
jedoch schnell ändert. Sobald das nervöse Elektro-Gewirr
durchbrochen wird, kommt eine sinnliche Melodie zum
Vorschein, die schnell durch einen groovigen Beat
eingenommen und weiterentwickelt wird. Ihre Musik
erinnert sehr stark an Toto – rockig, virtuos und
abwechslungsreich. Tempo- sowie abrupte Melodiewechsel
dominieren die Musik, was den Verlauf spannend werden
lässt. Das zweite Lied «V», welches siebzehn Minuten
dauert, beginnt mit einem schnellen, hochkomplexen
Gitarrenmotiv, welches immer wieder durch den Rhythmus
unterbrochen wird. Mehrstimmiger Gesang setzt ein und
untermauert den Einfluss von Toto. Das Lied nimmt jedoch
schnell eine Wendung und präsentiert kurz ein typisches
Classic-Rock Riff, gefolgt von diversen Pop-, Rock-
sowie Progressive-Einlagen, die den gesamten Track
weiterspinnen und entwickeln lassen. Stimmungswechsel
sind ebenfalls zentral in Brighteyes Musik – dem Hörer
ist nie klar, wie sich das Lied in den nächsten Sekunden
entwickeln wird. Dazu kommt, dass viel mit elektrischen
Einflüssen gearbeitet wird, die unterschiedlich
eingesetzt und somit das Gesamtwerk nochmals komplexer
machen. Im letzten Drittel vom zweiten Track dominiert
der Progressive Rock in seiner feinsten und gleichzeitig
absurdesten Weise – der Hörer kommt überhaupt nicht mehr
mit, so verwirrend entwickelt sich die Musik weiter. Der
dritte “Track“ dauert fast 37 Minuten und stellt mit
seinem Titel «The Magician Chronicles – Part II» die
Fortsetzung eines ganzen Albums gar, welches als Part I
beschriftet wurde. Typisch progressive Melodieabfolgen
eröffnen das Stück und zeigen dem Hörer den Eingang in
einer eigenen Welt. Das Lied ist eine Reise durch
diverse fesselnde, abwechslungsreiche, komplexe
Einheiten, die sich gegenseitig wiedersprechen oder
ergänzen. An dieser Stelle ist es fast sinnlos, noch
weitere Beschreib-Versuche zu starten, denn dieses Werk
muss gehört werden, um meine (verzweifelten) Bemühungen
nur ansatzweise zu verstehen… An alle da draussen, die
auf Progy in seiner extremsten Form abfahren – greift
zu. Ansonsten unbedingt reinhören, bevor ihr es kauft.
Sina
Punkte:
7.4 von 10
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MORASS OF MOLASSES - The Ties That Bind (CD)
Wasted State Records Mit einem Bandnamen, der von
der Schlagzeile, über das Bostoner Melasse-Desaster
(nach einer Tankexplosion wurden die Strassen von Boston
mit Melasse geflutet!), stammt, lässt der Fantasie
freien Lauf, was für eine Art von Musik uns erwartet.
Das Intro "The Darkness" lässt leider noch keine
Rückschlüsse zu. Stonerrockig geht "Woe Betide" schon
mal vielversprechend ab. "Death Of All" ist sehr
Blues-angehaucht und ist gut gespielt, nur hat man diese
Art von Sound schon sehr viele Male an anderer Stelle
gehört. Einen Innovationspreis für ihr Schaffen bekommen
Morass Of Molasses bestimmt nicht. War der Vorgänger ein
wenig bluesig, so ist "Estranger" ein lupenreiner
Blues-Rocker. Eine verträumte Ballade ist "Legend Of The
Five Sons". Ein absolut überflüssiges Zwischenspiel
stellt "As Leaves Fall" dar, und langsam schläft mir das
Gesicht ein! Der Weckruf in Form von "Persona Non Grata"
folgt aber unverzüglich, und nochmals wird 08/15-Stoner
Rock geboten. Auch "In Our Sacred Skin" haut in die
Stoner Rock-Kerbe. Folkig und balladesk geht es mit "The
Deepest Roots" dem Ende entgegen. Wer auf der Suche nach
einem gewöhnlichen und grundsolidem Stoner Rock-Album
ist, wird mit diesem Album sicher fündig und hat seinen
Spass damit! Roolf
Punkte:
7.4 von 10
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THE LORD WEIRD SLOUGH FEG – New Organon (LP)
Cruz Del Sur Music Ich weiss, eigentlich sollte
ich im Dreieck springen vor Freude, aber die Magie,
welche angeblich von dieser Truppe ausgehen sollte, hat
mich nie gepackt. Und wird es auch mit dem mittlerweilen
zehnten Album nicht. Geprägt von der «New Wave Of
British Heavy Metal» spielen die Herren Metal, der
verspielt und ab und an auch ein bisschen psychedelisch
erklingt. Dabei wechselt man gekonnt das Tempo von Song
zu Song und hat mit «Being And Nothingness» und dem
Titeltrack spannende Lieder. Klar erklingt das Ganze,
als wenn wir noch 1980, oder vielleicht doch eher 1979
haben und entspricht sicherlich nicht dem heutigen
Soundstandart. Aber genau das macht die Band auch aus,
anders zu sein, als der Durchschnitt. Mit «Uncanny» löst
man die Handbremse und fährt mit viel Geschwindigkeit
über den staubigen Asphalt. Das völlig abgespacte
«Coming Of Age In The Milky Way» ist ein typischer
Farbtupfer, wie ihn nur The Lord Weird Slough Feg
komponieren kann. Wie gesagt, war nie meine Baustelle
und wird es auch nicht mit diesem Album. Wer die Truppe
aber mag, wird auch Freude an dieser Scheibe haben.
Tinu
Punkte:
7.3 von 10
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DESTRAGE - The Chosen One (Yellow Vinyl LP)
Metal Blade Records/Sony Nach dem 2016er-Release
mit dem Titel "A Means To No End" steht das mittlerweile
fünfte Album der experimentierfreudigen Italiener
Destrage an. Es trägt den verheissungsvollen Titel "The
Chosen One" und kommt mit einem Artwork daher, das an
moderne Malerei und fernöstliche Dämonenüberlieferung
erinnert. Bunt ist es jedenfalls und schlägt damit auch
gleich eine Brücke zur dazu passenden Platte. Destrage
sind bekannt für ihre musikalische Unentschlossenheit,
und das spiegelt sich auch stark auf "The Chosen One"
wieder. Die Bandmember sind allesamt Könner an ihren
jeweiligen Instrumenten und stets mit Ideen für die
nächsten Alben gesegnet. Das steht hier absolut ausser
Frage! "The Chosen One" hat durchaus gute Momente. Der
Titeltrack und "About That" verknüpfen Ohrwurm-Attitüde
und dezent wahnsinniges Geholze in den Versen sogar sehr
schlüssig und auch ansonsten fällt es schwer, das enorme
Potential von Destrage zu leugnen. Doch wenn man nach
acht Songs immer noch nicht weiss, ob man Brian Johnson,
M. Shadows oder Alissa White-Gluz gehört hat, dann
entgleitet die Aufmerksamkeit ganz schnell. Denn bei
allem Geschütz, was das Gespann auffährt, kann es doch
den Eindruck einer gewissen Identitätslosigkeit nicht
abschütteln. Einmal klingen sie wie Jinjer ("The Chosen
One"), in Ansätzen wie Mastodon ("Hey, Stranger!"), oder
wie ein Mix aus Meshuggah und Type O Negative ("At The
Cost Of Pleasure"). Sie beherrschen, Groove, Knüppel und
den eingängigen Refrain und Paolo Colavolpe springt
zwischen den Gesangsstilen hin und her wie ein
Getriebener. Das Potential ist da, den grossen Wurf
bleiben die Italiener aber weiterhin schuldig.
Oliver H.
Punkte:
7.2 von 10
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TANITH - In Another Time
(Poster, LP & Digital Copy) Metal Blade/Sony
Im Labelinfo werden Tanith zwar
schon fast lapidar als Heavy Metal-Truppe vorgestellt,
aber wenn man sich dann die Liste der Faves und
Einflüsse des Quartetts aus Brooklyn anschaut, dann wird
man schnell eines Besseren belehrt. Rush (bis Ende der
Siebziger), Uriah Heep, Blue Öyster Cult, Thin Lizzy,
Dust, Budgie, uralt-Judas Priest, Wishbone Ash, Iron
Maiden, UFO, Scorpions, Emerson, Lake & Palmer… da wird
einem schon sehr schnell klar, dass der Titel des Debüts
absolut programmatisch ist. Und die glückliche Fügung
des Schicksals, dass man gleich zwei gleichberechtigte
Gitarren und zwei Leadstimmen in den eigenen Reihen
wähnen darf (Gitarrist Russ Tippins, der sich nebenbei
in seiner Freizeit noch ein paar Brötchen als Satan –
Gitarrist hinzuverdient, und Bassistin Cindy Maynard),
erklärt dann auch die selbst gewählte, eher moderate,
sehr melodische Marschrichtung der Band. Vor diesem
Hintergrund sehe ich Tanith als eine fleissig in der
Vergangenheit wühlende Classic Rock / Hard Rock-Band,
welche wirklich nur marginal Heavy Metal – Einflüsse in
ihre Songs einfliessen lässt. Aber das macht sie, und
das ist der entscheidende Punkt, wirklich sehr bedacht
und wohldosiert, was der Homogenität der
vielschichtigen, abwechslungsreichen Songs absolut
zuträglich ist. Ecken und Kanten sucht man auf der
Platte zwar vergeblich, die häufige Zweistimmigkeit in
Gitarre und Gesang sorgt mehr als einmal für regelrechte
Earcandy-Momente, dafür passiert in den Tracks relativ
viel, was „In Another Time“ zu einem durchaus
interessanten, kurzweiligen Hörerlebnis macht. Die
analoge, warme Produktion tut ihr Übriges. Sie klingt
für heutige Verhältnisse zwar ziemlich angestaubt, aber
für solchen Sound ist sie die absolut perfekte Wahl, ich
kann nicht mal Overdubs ausmachen. Auch in dieser
Hinsicht beweist die Band den richtigen Riecher für
musikhistorisches Bewusstsein und dem damit
einhergehenden richtigen Umgang mit dem Erbe der
Rockmusik der ausgehenden Siebzigerjahre. Insbesondere
Proto Metal-Fans sollten hier unbedingt zuschlagen.
Mirko B.
Punkte:
7.2 von 10
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PER WIBERG - Head Without Eyes (LP) Despotz
Records/Cargo Per Wiberg hat in seiner bisherigen
musikalischen Vita einige echte Perlen als Referenzen
vorzuweisen. So war der Multiinstrumentalist für
exquisite Acts wie Spiritual Beggars, Opeth, Candlemass
oder Kamchatka als Keyboarder, Bassist oder Gitarrist
tätig. Dementsprechend würde man jetzt erwarten, dass
sich der gute Mann auf seinem ersten Sologang in
ähnliche Fahrwasser begeben würde, aber das erschien ihm
dann doch zu billig und offensichtlich. Stattdessen wird
hier ein Mix geboten, der relativ hemmungslos in den
verschiedenen Genres herumwildert – Doom Rock, Classic
Rock, Industrial, Stoner Rock, Progressive Rock, sie
alle haben hier ihre Duftnoten hinterlassen – aber
trotzdem dank Per Wilbergs unüberhörbaren
kompositorischer Handschrift und Charakterstimme immer
noch über einen roten Faden verfügt, der dick genug ist,
um das Ganze stabil zusammenzuhalten. Dass ein solch
vielseitiger Musiker bei seinem Alleingang nicht auf
illustre Unterstützung verzichtet, versteht sich dabei
fast von selbst. So sassen abwechselnd auf dem
Drumhocker Karl Daniel Lidén (u.a. Ex-Dozer) und Lars
Sköld (Tiamat, Avatarium), zudem veredelt die Sängerin
Billie Lindhal (Promise And The Monster) mit ihrer
kristallklaren Stimme zwei der Songs. Diese Platte ist
ein richtig schwerer Brocken, Melancholie und Schwermut
sind allgegenwärtig, und diese bedrohliche Grundstimmung
vermögen auch gelegentliche filigrane Tastenklänge nicht
wirklich aufzulockern. „Head Without Eyes“ gehört zwar
definitiv nicht zu jener Sorte Scheiben, die ich mir
immer wieder einverleiben würde, dafür ist sie mir
einfach zu anspruchsvoll oder streckenweise sogar zu
experimentell bzw. mühsam. Aber Fakt ist, dass Per
Wiberg mit dieser Soloscheibe enormen Mut zum Ausbruch
aus der sicheren Komfortzone bewiesen hat, und nicht
zuletzt davor ziehe ich meinen Hut. Mirko B.
Punkte:
7.1 von 10
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BARBE-Q-BARBIES - Borrowed Time
(CD) Dissonance Productions
Hmm... Interessant. Ich bin ja
ein grosser Fan von weiblichen Rockbands, welche eine
richtige Kratzbürste, eben 'Rockröhre', am Mikro haben
(siehe Crucified Barbara oder auch die damaligen
McQueen). Nun, prinzipiell spielen die Barbe-Q-Barbies
Rockmusik der alten Schule, mit dem notwendigen modernen
Feinschliff, ohne in die Kantenlosigkeit abzurutschen.
Neben den erwähnte Bands kommen auch solche Künstler wie
Joan Jett, Alanis Morisette, Garbage, The Runaways oder
sogar Sheryl Crow in den Sinn, was jetzt nach einem
Durcheinander klingt, aber Sinn ergibt - denn in den
Tracks von "Borrowed Time" findet man Spuren der
erwähnten Mädels allenthalben wieder. Ein kurzweiliger
Spass für die rockenden Gehörgänge, welcher aber
vermutlich keinen allzu langen Eindruck hinterlassen
wird. Tut aber auch niemandem weh. Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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MONO INC. - Symphonic Live
(CD&DVD) NoCut/Musikvertrieb
Wer sich in der Schwarzen Szene
bewegt, der kommt an Mono Inc. nicht vorbei. Die
Deutschen waren seit ihrer Gründung um die
Jahrtausendwende fleissig: 10 Studioalben, 2
Kompilationen/Best Ofs und nun kommt mit «Symphonic
Live» das zweite Live-Album der Deutschen auf den Markt…
Die Symphonic Live Tour Anfang 2019 ist im Grossen und
Ganzen die Live Performance der 2.CD des letzten
Studioalbums «Welcome To Hell» (2018) mit den Top Hits
der Band. Das Album wurde damals gemeinsam mit einem
Kammerorchester aufgenommen. Für die Umsetzung auf der
Bühne wurden weitere Streicher und ein Pianist
eingeladen. Die Symphonic-Version kam bei den Fans
offenbar so gut an, dass die Band sich mehr oder weniger
spontan entschloss, das Konzert in Leipzig aufzunehmen
und als Live-CD und DVD herauszugeben. Die Aufnahme ist
qualitativ nicht schlecht, aber leider auch nicht
überragend. Gerade der Gesang geht gerne etwas unter.
Dafür sind die Instrumente ein echter Genuss.
Grundätzlich steht Mono Inc. das Symphonic-Gewand sehr
gut – ohne die ganzen elektronischen Elemente wirkt der
Sound deutlich weniger überladen. Ohne den ganzen
Firlefanz hört man auch endlich mal das an sich solide
Songwriting besser heraus… Fazit: Nettes Live-Album,
das sicherlich eine schöne Erinnerung abgibt für all die
Leute, die mit dabei waren und gerne in Nostalgie
schwelgen wollen... Patricia H.
Punkte:
keine Wertung
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BETHLEHEM – Lebe Dich Leer
(Gatefold LP) Prophecy Productions
Bald 30 Jahre sorgen Bethlehem
für Dunkelheit in der Gedankenwelt an dem wird auch
„Lebe Dich Leer“ nichts ändern und wie für Bethlehem
typisch, das Werk ist keinesfalls für den Schnellkonsum
geeignet und wer auf eingängige Melodien steht, der wird
hier schnell die Flucht ergreifen. Die Scheibe ist alles
andere als zugänglich, macht das Werk jedoch sehr
interessant verlang aber auch so Einiges ab vom Zuhörer.
Bethlehem in eine Schublade zu stecken geht auch nicht
so einfach, zwar lässt sich grundsätzlich sagen als
Grundgerüst wird Black Metal verwendet, doch auf „Lebe
Dich Leer“ finden sich Einflüsse die von Sludge/Post
über Doom, Death bis Experimental gehen und so für eine
eigenwillige Musiklandschaft sorgen und irgendwie werd
ich das Gefühl nicht los, „Lebe Dich Leer“ will mehr ein
Kunstwerk als Unterhaltung sein. Eine morbide
Liebeserklärung an die Verzweiflung ohne Ausweg oder
Hoffnung auf ein glückliches Ende. Vergleiche zu anderen
Bands zu finden fällt mir schwierig, andererseits zeigt
dies auch ein gewisse „Ausnahmestellung“ oder
„Einzigartigkeit“ welche Bethlehem für sich beanspruchen
kann, was ich durchaus sehr positiv empfinde. Denn auch
wenn „Lebe Dich Leer“ kein Werk ist, dass ma zu jeder
Stunde oder in jedem Gemütszustand anhören kann, so kann
es durchaus mit einer gewissen Faszination und
Atmosphäre fesseln, wenn man sich konzentriert darauf
einlässt. Grundsätzlich kann ich hier jedoch nur dazu
raten sich vorsichtig an diesen Brocken heran zu tasten,
sprich sich erst mal ein paar Songs in Ruhe anzuhören.
„An gestrandeten Sinnen“, „Niemals mehr Leben“ und „Wo
alte Spinnen brüten“ möchte ich her als mögliche
Einstiegspunkte anpreisen, wenn die Faszination euch
dabei erfasst, dann schlagt zu oder sucht ansonsten das
sicher Weite. R.K.
Punkte:
7.0 von 10
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FIVE RUSTY HORIZONS – Five Rusty
Horizons - EP Brownsville Records
Die beiden Schweizer Musiker
Goran und Pat der 2008 aufgelösten Post-Grunge Band Soul
Strip kommen wieder zusammen und starten mit ihrem neuem
Projekt Five Rusty Horizons durch. Simpler geht es nicht
– Akustikgitarre und Gesang, mehr nicht. Sinnliche
Melodien, welche beruhigen und fesseln, werden in den
vier Songs der Debut-EP präsentiert. Viel ist nicht zu
sagen – die Musik ist schön, ruhig und einfach. Mich
haben die Melodien und der Gesang, der teils auch
zweistimmig wird, an eine schöne Atmosphäre nachts vor
dem Lagerfeuer erinnert. Der vierte Track ist jedoch
kein eigener, sondern ein total neu arrangiertes Cover
von «Danger Zone» by Kenny Loggins (Soundtrack von «Top
Gun»). Auch hier – Akustikgitarre, welche Akkorde und
Rhythmus zugleich übernimmt, und ruhiger, verträumter
Gesang, der im Refrain zweistimmig wird. Ich bin ja mal
gespannt, wie es mit dem Duo weitergeht. Diese EP ist
schön und einfach, ich hoffe bloss, dass sie in Zukunft
abwechslungsreicher werden. Trotzdem ist reinhören vor
dem Kauf empfohlen, denn nicht jeder kann sich mit
dieser eher monotonen und sinnlichen Musik anfreunden.
Sina
Punkte:
keine Wertung
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ROYAL REPUBLIC - Club Majesty
(CD) Arising Empire/Warner
Schweden und Rockmusik, das geht
eigentlich immer. Irgendwie. Manchmal aber, so scheint
es, wird die Sache doch etwas übertrieben. So wie im
vorliegenden Fall "Club Majesty" von Royal Republic.
'Disco Rock' triffts nicht schlecht, ich persönlich
fühlte mich wie in einem alten Flipperkasten eingesperrt
und zwischen bunten Lichtern und aufblitzenden
Lampenbanden hin und her geschleudert. Ernst kann man
dieses Werk nicht nehmen, aber ich denke, das wollen die
Jungs auch nicht. Ergo: wer auf seichten Rock der
unterhaltsamen Art steht, der darf sich gerne die neue
Scherbe von Royal Republic einverleiben. Rocker mit
einem Hang zu seriöserer, ernsthafterer Mucke lassen ihr
hart verdientes Geld vermutlich eher für andere Werke
liegen. Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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YAWNING MAN - Macedonian Lines
(LP) Heavy Psych Sounds Records
Meine Damen und Herren, es ist
Zeit, sich zurückzulehnen und zu entspannen. Die
einstigen Desert Rock-Pioniere Yawning Man gingen 1986
aus der Hardcore/Punk-Szene hervor, doch schon früh in
ihrer Karriere zeichnete sich die unbändige
Experimentierfreude und Vorliebe der Truppe für andere
Klänge ab. Brant Bjork (Ex- Kyuss, Ex-Fu Manchu,
Ex-Vista Chino, Ex-Mondo Generator… eigentlich Ex-alles,
was in der Desert Rock-Szene Rang und Namen hat)
schwärmt heute noch von den spontanen Jams, welche die
Band mitten im Nirgendwo mit Hilfe eines Generators
durchzog und geprägt waren von Improvisationen, in denen
Stoner bzw. Desert Rock mit Einflüssen aus dem
Freeform-Jazz, Latin, und Dark Psychedelic verschmolz.
Heute würde ich das Trio als lupenreine Psychedelic
Rock-Truppe bezeichnen, welche hundertprozentig auf sehr
angenehm anzuhörende Klanglandschaften setzt, die fernab
jeglicher pseudointellektueller Attitüde zu Gunsten der
Melodie vollkommen auf schräge Töne und technisches
Gefrickel verzichtet. Und dabei reichen Drums, Bass und
Gitarre (letztere zwei natürlich unter Zuhilfenahme
einiger Effekte) vollkommen aus, um mit verträumten,
sphärischen Klängen den Zuhörer über den Wolken schweben
zu lassen. „Macedonian Lines“ folgt der Tradition von
Künstlern respektive Bands wie Mike Oldfield, Frank
Zappa oder Camel, welche in einigen ihrer instrumental
gehaltenen Kompositionen stets ein feines Händchen für
filigrane Melodien im Spannungsfeld zwischen
hypnotisierender Wiederholung des Grundthemas und
künstlerischem Anspruch bewiesen haben. Wer es
ausschliesslich hart und laut mag, lässt tunlichst seine
Finger von dieser Scheibe, wer sich hingegen gerne hin
und wieder in flauschige, musikalische Watte einpacken
lässt, muss hier unbedingt mal reinhören. Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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ASHBRINGER – Absolution (CD)
Prosthetic Records
Melodiös, ruhig, brutal. So
beginnt der erste Song, welcher den gleichen Namen wie
das neuste Album der vierköpfigen Band aus Minnesota,
trägt. Ist ja eigentlich sonst genau mein Stil aber hier
werde ich echt nicht warm damit. Weil ein Instrument ist
so verdammt hoch und nicht genug sauber gespielt, dass
es nicht mehr mit dem Rest harmoniert. Ich könnte
heulen, denn ansonsten wäre es so toll! Im Allgemeinen
setzt die Band eher auf die Instrumentals als auf Vocals
und wenn der Schreigesang einsetzt, verleiht er dem
Ganzen einen echt verzweifelten Touch. Die Melodien des
Albus sind toll, sie haben viel Potential und Kraft
jedoch ist es mir ein grosser Dorn im Auge, dass das
Ganze einfach so `blurred` gespielt wird. Im Endeffekt
erinnert es mich aus eine Mischung aus Saor und
Insomnium, welche einfach nicht sauber gespielt wird.
Obwohl die Klänge an sich gar nicht falsch sind, sie
sind einfach so komisch gestimmt, dass sie nicht mehr
miteinander harmonieren, vor allem das Keyboard und die
Gitarre. Das deprimiert, denn in den Grundsätzen wäre
ich ja eigentlich echt begeistert von dem Album.
Möglicherweise wäre jemand anders aber total fasziniert
davon, deshalb trotzdem eine Chance geben und mal
reinhören… Zoé
Punkte:
7.0 von 10
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DREAMSLAVE – Rest In Phantasy
(CD) Massacre Records/Musikvertrieb
«Rest In Phantasy» (auch RIP
genannt) ist das Debütalbum der Orchestral Metal Band
Dreamslave aus Frankreich. Phu… Dreamslave liefert ein
Werk an hoher Komplexität, an vielen epischen oder
dramatischen Konstrukten und einer grossen Vielfalt.
Gesanglich dominiert Frontwoman Elegy Emma mit ihrer
Opernstimme, während Peter Gothilainen mit gutturalen
Einlagen eine starke Abwechslung einbringt. Ihre Musik
wird durch die dominanten symphonischen Begleitungen
ausgezeichnet. Diese Kombinationen erinnern stark an den
Stil Epicas mit zusätzlichen Einflüssen von Xandria,
Leaves Eyes und Nightwish in ihren jungen Jahren. RIP
ist eine Ansammlung an mehreren Kurzgeschichten, die
sich auch in ihrer Musik stark voneinander unterscheiden
und aus diversen Bereichen inspiriert wurden. «Pirate’s
Anthem» beispielsweise hat seinen Ursprung bei «Pirates
of the Caribbean», wobei die Melodien stark an Alestorm
erinnern. Als Gegenpol steht beispielsweise «Wishes Of
Revenge», welches ein orientalisches Motiv präsentiert.
Die Songs variieren in sich und zeigen ein weites
musikalisches Spektrum auf – von schleppenden Rhythmen
bis zu Blastbeats, von sinnlichen, praktisch nur
orchestralen Parts bis hin zu harten Gitarrenriffen und
dumpfen, düsteren Melodien ist alles vorhanden. Emma
variiert zwischen rockigen, eher tiefen und sehr hohen,
dramatischen Gesangparts, welche jedoch mit der Zeit
auch ziemlich nerven können… Allgemein muss hier gesagt
werden, dass sie eine spezielle, durchaus starke, aber
gewöhnungsbedürftige Stimme präsentiert. Dreamslave
überrascht und empört zugleich mit einer bzw. zwei
Überraschungen auf Rest In Phantasy. An fünfter Stelle
wird ein kurzes Intro «Voices Of The Depth», welches in
«Torments» an sechster Stelle überführt, geliefert,
welches Mozarts «Dies Irae» aus seinem «Requiem in D»
aufgreift, im Metal verarbeitet und weiterführt. Die
noch grössere Überraschung steht an Platz neun mit
«Angel Requiem», welches die «Königin der Nacht» von
Mozarts «Zauberflöte» aufgreift. Somit versuchen sich
Dreamslave an dem praktisch am schwierigsten zu
singenden Stück überhaupt. Emma singt die höchsten Töne
– nicht falsch, aber evtl. ist es doch eine Nummer zu
gross für sie. Und meiner Meinung nach ist es schade,
Mozarts Werke in einem solch grossen Ausmass aufzunehmen
und zu verarbeiten, denn die Stücke sind im Originalen
eine reine Perfektion. Im Allgemeinen ist es ein gutes,
abwechslungsreiches Debutalbum, welches am Können der
Franzosen definitiv nicht zweifeln lässt. Jedoch denke
ich, dass die Band noch im Findungsprozess ist und würde
wärmstens davon abraten, sich an grossen Klassikern zu
versuchen, sondern lieber ihre eigenen Kompositionen zu
fördern, denn diese sind fesselnd und qualitativ
hochstehend. Sina
Punkte:
7.0 von 10
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HEAT OF DAMAGE – Cataclysm
Sliptrick Records
“It’s a Long Way to Tipperary”,
ein während des Ersten Weltkrieges bei den britischen
Soldaten sehr populäres Lied (in der Schweiz bekannt
unter dem Titel „’s isch e länge Wäg uf ds
Guggershörnli“), eröffnet die zweite Veröffentlichung
der Amis aus Sacramento, treffend begleitet vom
charakteristischen Geräusch, das marschierende Soldaten
erzeugen. Und schon bin ich in die Falle getappt, denn
bei der offensichtlichen Kriegsthematik des Intros
erwartete ich unweigerlich ein martialisches Thrash –
oder Death Metal-Gewitter, das gnadenlos einem
Trommelfeuer gleich alles in Grund und Boden hämmert,
doch das war ein Trugschluss. In der darauf folgenden
knappen Stunde wird man mit Modern Metal berieselt, der
sich sehr deutlich im Trivium-Fahrwasser bewegt, tödlich
präzise und sauber gespielt, kristallklar produziert und
trotz aller Härte sehr emotionsbeladen. Aber immerhin
verfügen Heat Of Damage noch über einen Bassisten, der
mit seinen Growls und Screams den Härtefaktor ein
Bisschen nach oben schraubt. Das ist auch bitter nötig,
denn der hauptamtliche Sänger David Haug singt zwar
absolut sauber und treffsicher, aber auch relativ brav.
Was ich hier aber auch unbedingt erwähnen muss, ist das
beinahe noch jugendliche Alter der Akteure, und
spätestens da muss ich den vier Jungs ein Kränzchen
winden. Tracks wie das eröffnende „Siegfrieds Last Bow“
oder das überlange „Voyage To The Highlands“, ein
Instrumental in bester Metallica-Tradition, zeugen von
einer erstaunlichen musikalischen Reife, welche Punkto
Arrangement, Groove und technischer Umsetzung
unbedingten Respekt verdient. Wer die heutigen In Flames
besser findet als die alten und bei Trivium, Stone Sour,
Sonic Syndicate oder Bullet For My Valentine regelmässig
Adrenalinschübe erlebt, sollte eigentlich gefahrlos in
diese Combo investieren können. Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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1782 – 1782 (LP)
Heavy Psych Sounds Records Sardinien ist
eigentlich eher bekannt für seine urige, schroffe
Landschaft, für wunderschöne Strände, die noch nicht
vollends von der Tourismusindustrie verschandelt worden
sind, für die vielen Schafe und für eine Bevölkerung,
deren lange Geschichte immer noch nicht ganz
entschlüsselt worden ist, und die als sehr eigen gilt.
In diesem Zusammenhang sollte ich vielleicht noch den
Casu Marzu erwähnen, jenen überreifen, mit Fliegenmaden
versetzten Schafskäse, der auf der Mittelmeerinsel seit
jeher als Delikatesse gilt und dessen Produktion und
Vertrieb 2005 nach dem EU-Lebensmittelrecht eigentlich
verboten ist, was die sardischen Schafshirten und Käser
natürlich nicht die Bohne interessiert. Passend zu
diesem Mischprodukt aus Fermentierung und Verwesung
(irgendwie muss ich die Kurve zur Musik ja noch kriegen)
erreicht uns diesen Monat ein musikalischer Erguss aus
Sardinien, der aus dem selben tiefschwarzen Loch
gekrochen zu sein scheint, aus dem dereinst Truppen wie
Saint Vitus, Pentagram, Electric Wizard und Sleep
emporgestiegen sind. Hinter der Band mit dem ominösen
Namen (im Jahr 1782 wurde Anna Göldi als angebliche Hexe
in Glarus hingerichtet, europaweit eine der letzten
legalen Hinrichtungen einer Hexe. Mit ihrer
vollständigen Rehabilitation liessen sich die Glarner
Behörden danach ganze 226 Jahre Zeit) stecken Marco
Nieddu (Gesang, Gitarre, Bass) und Gabriele Fancellu
(Schlagzeug, Backing Vocals). Ihren Doom würde ich eher
als einen der einfacheren Sorte bezeichnen. Sehr
rifflastig, auf jegliche Soli verzichtend aber dafür
glücklicherweise nicht allzu schleppend gehen die beiden
ans Tageswerk und schlagen sich dabei mal gut („Night Of
Draculia“, „Black Sunday“), mal weniger gut („Oh Mary“).
Für kurze Überraschungsmomente sorgen hingegen Tracks
wie „The Spell Maleficium Vitae“ mit dem schön
gespenstischen Chor an dessen Ende oder das instrumental
gehaltene „1782“ mit dem plötzlichen, völlig
überraschenden Einsatz von Orgelklängen. Für den
obligatorischen Iommi – Moment sorgt schlussendlich
Gabriele Fiori (Black Rainbows, Killer Boogie und ganz
nebenbei noch Heavy Psych Sounds Records Labelchef) mit
einem charakteristischen Gitarrensolo am Ende von „She
Was A Witch“. Polarisieren wird zweifellos der durch
Effekte völlig verfremdete Schiefgesang von Marco
Nieddu. Da sind mir die Gastbeiträge von Raikinas
Frontmann Alfredo Carboni (im bereits erwähnten Chor von
„The Spell Maleficium Vitae“ und im abschliessenden Pink
Floyd-Cover „Celestial Voices“ zu hören) dann doch
lieber, diesbezüglich sollte das Duo definitiv nochmal
über die Bücher. Fürs erste rettet sich die Band nicht
schlecht aus der Affäre, aber dass da noch viel Luft
nach oben ist, ist indiskutabel. Mirko B.
Punkte:
6.9 von 10
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NEBULA - Holy Shit (Re-Release LP)
Heavy Psych Sounds Records Seit Anfang des
letzten Jahres hat das LA – Powertrio dermassen viele
Outtakes, Demoversionen und Re-Releases auf den Markt
geworfen, dass man trotz der guten bis sehr guten
Qualität der dargebotenen Heavy Psych / Stoner
Rock-Schoten schon fast den Eindruck einer schleichenden
Nebula – Übersättigung empfand. Jetzt, satte zehn Jahre
nach ihrer letzten regulären Langrille „Heavy Psych“,
rücken die Herren endlich wieder mal neues Material
heraus. Nach dieser langen Auszeit stellt sich
naturgemäss die Frage: Haben sie es noch drauf? Jein
würde ich sagen. Die Trademarks, reichlich verdrogter,
fuzzlastiger Desert Rock, kombiniert mit dem
charakteristischen Schiefgesang von Mastermind Eddie
Glass, sind noch da und sorgen für echte Highlight auf
der Scheibe („Man’s Best Friend“, „Witching Hour“,
„Let’s Get Lost“), aber insgesamt beschleicht mich die
Befürchtung, dass bei der Truppe allmählich die Luft
raus ist. Verglichen mit den Knallern auf den älteren
Scheiben planscht die Band auf „Holy Shit“ des Öfteren
in weitaus seichteren Gewässern, was den Kickass-Faktor
immer wieder runterschraubt und der Energiebilanz des
gesamten Albums nicht gerade zuträglich ist. Sicher, es
wird Genrespezialisten geben, die mein eher
zurückhaltendes Votum nicht im Geringsten werden
nachvollziehen können, „Holy Shit“ hat an anderen
Stellen bereits die ersten Lorbeerkränze verliehen
bekommen. Und es wird in der Stoner / Desert-Community
mehr als genug Fans geben, die sich auch für die etwas
ruhigeren Gangart des sechsten Nebula-Albums werden
begeistern können. Trotzdem hätte sich die Band
wenigstens das eher dämliche Spaghetti-Western, Surf
Guitar - Dings „Fistful Of Pills“ mit seinem
verstörendem Dschingis Khan – Erinnerungsmoment („Hu!
Ha!“) verkneifen können. Ich habe echt keine Ahnung, was
uns eine Truppe dieses Formats damit sagen will.
Mirko B.
Punkte:
6.7 von 10
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WORSHIPPER - Light In The Wire (CD) Tee Pee
Records Irgendwie erinnert mich der Sound von
Worshipper an gewisse verdrogte Filme, welche
prinzipiell einen künstlerischen Aspekt beinhalten,
sonst aber nicht viel hergeben. Da würde diese Mucke
sehr gut dazu passen. Oder eine Doku über bestimmte
Bands in den 60ern... Anyway: Man spielt eine Art Retro
Rock, mal etwas härter, mal etwas sanfter, aber ständig
mit dieser 'zugedröhnten' Atmosphäre (besser kann ich es
beim besten Willen nicht erklären), während der Sänger
sich durch die Tracks säuselt, natürlich in den eher
höheren stimmlichen Lagen. Gibt mir persönlich jetzt
eher wenig, aber ich könnte mir vorstellen, dass es da
draussen genug Leute gibt, die mit und durch die Mucke
schweben wollen. Für Fans und Kenner. Toby S.
Punkte: 6.5 von 10
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SIAMESE – Super Human (CD) Long Branch
Records/Musikvertrieb Pop/Metalcore-Crossover aus
Dänemark: Poppige Melodien und metallige Gitarrenriffs
werden hier zu einem durchwegs radiotauglichen
Klangteppich verwoben. Die Skandinavier feierten mit
ihrem Debüt «Shameless» weltweit grosse Erfolge und
«Super Human» schlägt in die selbe Kerbe wie schon sein
Vorgänger. Siamese haben sich nach eigenen Angaben
hauptsächlich vom Pop und R‘n’B aus den Jahren 1998-2005
inspirieren lassen und wollten das mit Sound kombinieren
der mehr «heavy» und tiefgängig ist. Das Ergebnis ist
ziemlich aalglatter Metalcore, gepanscht mit dem
typischen Kaugummi-Charakter moderner Popmusik. Sänger
Mirza Radonjica-Bang hat eigentlich eine sehr angenehme,
ansprechende Stimme - doch leider wird sie gnadenlos
elektronisch «verbessert», bis sie kaum mehr zu
unterscheiden ist von all den andern Popsternchen, die
sich so in den Amerikanischen Charts tummeln… Kann man
machen, muss man aber nicht. Alle Ecken und Kanten, alle
Individualität die den Sound potentiell interessant
machen könnte, wurde durch elektronische Filter fast bis
zur Unkenntlichkeit abgeschliffen damit sie ins Schema X
der Mainstream-Musik passt. Die Dänen recyclen munter
bekannte und altvertraute Melodien und verpacken sie in
ein fest geschnürtes Pop-Paket, dem sie zum Schluss noch
den Stempel «heavy» aufdrücken. Ich finde es schade,
dass so viel Fokus auf den Pop-Charakter gelegt wird,
denn die Dänen haben durchaus ein paar spannende Ideen
zu bieten. Auch enttäuschend ist die knappe Spielzeit
des Silberlings: Die zehn Tracks kommen gemeinsam gerade
mal auf 30 Minuten. Fazit: Schade, schade, schade. Die
Dänen zeigen auf «Super Human» durchaus Talent und ein
paar sehr interessante Ansätze, aber weil alles offenbar
unbedingt radiotauglich und mainstreamkonform sein muss,
kriegt das Gesamtpaket einen doch sehr generischen
Charakter… Ich würde mir etwas mehr Mut zur
Individualität wünschen! Patricia H.
Punkte: 6.3 von 10
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VULTURE INDUSTRIES - Deeper (7" Single) Dark
Essence Records Da könnte vielleicht etwas
Grösseres nachkommen - diese EP lässt erahnen, zu was
die Norweger fähig wären. Man müsste nur ein paar
Kleinigkeiten abändern: Der Sänger müsste aufhören, so
übertrieben theatralisch zu singen (das kriegt nur einer
richtig hin: Allen B. Konstanz von The Vision Bleak),
der Sound müsste etwas abwechslungsreicher sein, und
bitte: Wenn man schon Bläser einbaut, welche an alte
mexikanische Western erinnern, dann bitte konsequent
durchziehen und das gesamte Thema anpassen. Das hat
bisher leider auch nur eine Band geschafft: Ghoultown.
Leider kann ich aus dieser EP (ein 'richtiger' Song plus
eine Live-Aufnahme) nur erahnen, zu was die Band fähig
wäre - schade, hoffen wir, dass ein nachfolgender
LP-Release deutlicher zeigt, was Vulture Industries
können. Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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LETHÜRBITCH – Into The Night (CD) High
Roller Records/Musikvertrieb Aus Amerika kommt
Lethürbitch, welche sich selber als eine musikalische
Schnittmengen aus Glam- und Speed-Metal sieht. Damit
liegt der Fünfer gar nicht so falsch. Zumindest lässt es
das Gitarrenduo Patrick Sandiford und Sebastian Silva
bei «L.U.S.T.» gewaltig krachen. Wie auch Sänger Joel
Stair der mit seinem sirenenartigen Gesang dem Hörer
einiges abfordert. Mit einer kleinen Schlagseite zu
Helstars James Rivera, ohne dessen Qualität zu
erreichen, schreit sich der Shouter durch die sieben
Tracks. Gute Ansätze («I Want What You Got») werden
durch einen mittelmässigen Refrain torpediert, so dass
Lethürbitch nie über ein gewisses Level kommt. Okay,
wenn man Bitch (USA) als Einfluss nennt, wird man auch
nicht über eine gewisse Qualität steigen… Es gibt viele
jüngere Bands, die versuchen den alten, noch bestehenden
Truppen am Stuhl zu sagen. Kaum eine schafft dies aber,
weil einerseits das Musikbusiness keine Bands mehr
aufbaut und andererseits die Combos selber keine Songs
mehr schreiben, wie dies zum Beispiel W.A.S.P., Lizzy
Borden oder Armored Saint mit ihren Debüt-Werken
vollbrachten. So ein paar Stunden mehr im Proberaum und
ein paar schlaflose Nächte zusätzlich, um an den
Songideen zu basteln, das hätte auch Lethürbitch gut
getan. Tinu
Punkte: 6.0 von 10
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EMBRACE OF DISHARMONY - De Rervm Natvra (CD)
My Kingdom Music Alle guten Dinge sind drei, in
den meisten Fälle auf jeden Fall, und so ist die
italienische Band Embrace Of Disharmony mit ihrem
dritten Album am Start. Als Intro kommt ein wirres
Geschwafel aus den Boxen, das nachher in einen wilden
Strudel von wirrer Musik übergeht. Schon jetzt ist mir
klar, dass dieses Album alles andere als leichte Kost
ist. "De Primordiis Rervm" geht es zügig ab und es
folgt, wie aus dem Nichts, ein gefühlvoller Part, der
von einer Sängerin gesungen wird. Hier werden so viele
Zutaten verarbeitet, dass man nie genau weiss, wohin der
Song noch führen soll. Gewisse Ähnlichkeiten mit den
Landsleuten von Fleshgod Apocalypse sind natürlich rein
zufällig! Disharmonisch geht es mit "De Motv
Primordiorvm Rervm" weiter und die Sängerin singt leider
so schief, dass es zu diesem konfusen Konstrukt
irgendwie passt! Der elektronische Part macht die ganze
Sache noch ungeniessbarer! Raumschiff Enterprise-mässig
startet "De Infinitate Orbivm", bis das Klavier und die
Gitarren das Zepter übernehmen. An Ideen mangelt es
Embrace Of Disharmony keineswegs, aber hier wäre weniger
definitiv mehr! Klassisch mit Klavier kommt "De
Mortalitate Animae" aus den Boxen, und selten habe ich
eine Sängerin so falsch singen gehört! Bekomme ich fürs
Anhören und Aushalten Schmerzensgeld, Boss?! Dass Latein
keine Metalsprache ist, beweist auch "De Pavore
Mortiis", das sehr gemütlich anfängt und wieder vom
Katzengejammer der Sängerin zerstört wird! Elektronisch
und kombiniert mit schrecklichem Gejaule sind die
Eckpfeiler von "De Captionibvs Amoris". Zum Schluss gibt
es nochmal wirklich Schräges auf die Ohren mit "De
Formatione Orbis"! Und nicht immer sind alle guten Dinge
drei! Roolf
Punkte:
5.5 von 10
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CAROUSEL KINGS - Plus Ultra Victory Records
Pop-Punk mit Potential, aber ohne genügend Substanz
erhalten wir von den Carousel Kings und, es tut mir
leid, dies so sagen zu müssen, aber es ist wohl die
Enttäuschung des Monats. Alle Ansätze stimmen, man
könnte Vieles machen, denn man hört die Hingabe der
Musiker, die leider zurückhaltend eingebauten Riffs
lassen mich ahnen, dass da sehr viel mehr drinsteckt.
Der Sound ist catchy und macht gute Laune, das möchte
ich fairerweise betonen. Aber es klingt leider nicht
nach einem energiegeladenen Konzert und schon gar nicht
kann ich mich hineinfühlen. Diese Scheibe klingt für
mich eher nach einer gesülzten Konzert-Szene an einem LA
Strand in einem dieser billigen Teenie-Liebesfilme, die
in der Traumfabrik am Laufband produziert werden. Der
Sound qualifiziert sich fast in ein Guilty
Pleasure-Repertoire, was aber leider nicht als
Kompliment zu verstehen sein dürfte. Pluspunkte gibt es
von mir aber dank der überzeugend vermittelten Gefühle.
Die Jungs scheinen zu fühlen, was sie da spielen, auch
wenn es nur gekonnt gespielt ist. Auch ist der Klang
nicht unschön. Ein paar Lieder lassen mich gut gelaunt
lächeln. Die Stimme des David Alexander hilft dem Album,
ein paar Sympathiepunkte zu gewinnen. Als Gesamtes ist
das Album aber sehr fade. Für Fans der ganz leichten
Kost, vielleicht auch Rock-Neulinge könnte ich mir
dieses Album als Probier-Material vorstellen. Leider
nicht viel mehr. 38 Minuten Feelgood ohne Substanz.
Schade! Aber vielleicht ist es auch der Fluch dieses
Genres... Mona
Punkte:
4.5 von 10
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CD Reviews Archiv
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