Livereview: Nighthunter                                  
2. Febr. 2002. BCMC Mellingen
By Chris C.
Sicher gehen bei der Bezeichnung "Cover-Band", die Meinungen auseinander. Aber einerseits haben viele Bands als Cover-Bands angefangen, und andererseits kann der Unterhaltungsfaktor von solchen Acts sehr gross sein. Was natürlich Bedingung ist, ist ein gewisses musikalisches Können, um Songs unterschiedlicher Bands auch authentisch rüber zu bringen. Nighthunter sind bestimmt eine der besseren Cover-Bands. Musikalisch sind die fünf Jungs aus den Kantonen Zürich, Schwyz und St. Gallen, definitiv über jeden Zweifel erhaben, sind sie doch schon seit Jahren als Musiker aktiv. Sie verfügen über ein interessantes Repertoire, von Led Zeppelin und AC/DC, über Iron Maiden und Judas Priest,bis Gotthard und Metallica. Der Schwerpunkt liegt aber klar in den Achtzigern. Ebenfalls ein Pluspunkt ist, dass sie sich nicht nur auf die ganz grossen Hits und Bands versteifen, sondern auch weniger bekannte Songs oder Formationen berücksichtigen, so dass das Set jederzeit interessant bleibt. Zum Beispiel werden "Bad Crazyness" von D:A:D, "Beat To Death Like A Dog" von Rhino Bucket, "Perfect O" von Kingdom Come, "Red Hot" von Mötley Crüe oder "That's The Way I Wanna Rock'N'Roll" von AC/DC gespielt. Selbstverständlich fehlen auch nicht die grossen Hits, wie "Let There Be Rock" von AC/DC, "Detroit Rock City" von Kiss, "You've Got Another Thing Coming" von Judas Priest oder "Heatstrokes" von Krokus. Die unterschiedlichen Charaktere der Musiker ergänzen sich ideal. So steht Showman und Sänger Andy Lickford klar im Mittelpunkt, toll unterstützt durch Basser B. Easy Iselin, der des öfteren auch mal Background-Vocals beisteuert. Die ruhigeren Pole sind die beiden Gitarristen Roger Roesley und Zilti. Vor allem Roger fiel durch konzentriertes Spielen auf, und liess sich auch nicht aus der Ruhe bringen, als Andy ihm mehrmals das Mik vors Gesicht hielt, um ihm vergebens einige Worte zu entlocken. Hinter dem Drumkit sitzt Dan Hammer, der bei diesem Gig eine der besten Leistungen abgeliefert hat, die ich je von ihm gesehen habe. Die Leute im gut gefüllten Club waren auf jeden Fall begeistert, nicht nur durch starke Songs, sondern auch durch die nur teilweise geplanten Einlagen vom Frontmann. So kletterte er auf den Boxenturm, um jeweils einen Song im ersten und zweiten Set von erhöhter Position zum Besten zu geben. Der Mikrophon-Ständer fiel dann kurz vor Ende des ersten Sets auseinander, eigentlich nicht weiter erstaunlich, wurde er doch des öfteren ziemlich stark beansprucht. Als dann im zweiten Set das Publikum von Andy zum Mitsingenvon "Rebel Yell" animiert wurde, fiel das Mikrophon vom Ständer. Obwohl sich das Kabel im Fuss des Selbigen verwickelte, meisterte er auch diese Situation. Ein eigentlicher musikalischer Höhepunkt war dann das zum ersten Mal live gespielte "No More Tears". Andy spielte dabei zusätzlich Keyboards, was ebenfalls eine Premiere war, verzichten sie doch sonst ganz auf dieses Instrument. Die fetten Gitarrenriffs und die coolen Bassläufe wurden hervorragend rübergebracht. Ebenfalls erwähnenswert ist der letzte Song des regulären Sets, "The Number Of The Beast", der mit dem eingespielten, gesprochenen Intro des Originals ergänzt wurde. Nach über zwei Stunden Spielzeit, und 27 ! Songs später endete ein eindrucksvolles Konzert mit denZugaben "Terminal Velocity" und "Paradise City". Die Konzerte dieser Band machen einfach viel Spass, und davon sollte man sich bei nächster Gelegenheit einfach wieder überzeugen. Da ich bei dieser Band ein grosses Potential sehe, bin ich sehr gespannt, wann einmal ein eigener Song das Cover-Set ergänzen wird!