Livereview: Orden Ogan - Rhapsody Of Fire - Unleash The Archers

03. November 2017, Pratteln - Z7
By Mona M.
Erneut lockt unser Metal-Mekka mit einem musikalischen Dreier und – wie immer – kann man da kaum widerstehen. Die dreifache Ladung Power wird diesmal durch die leider immer noch etwas unterschätzten Orden Ogan, die symphonische Rhapsody Of Fire und die kanadische Grösse Unleash The Archers sichergestellt.

Unleash The Archers
Meiner Meinung nach zunächst ein wenig unsicher auf der Bühne tritt die kanadische Formation um Powerkehle (vier Oktaven Mezzosopran!) Brittney Slayes‘ auf, doch nach einer kurzen, nennen wir es „Aufwärmphase“, ist dieses Gefühl vorbei, und die Truppe heizt nur noch ein. Gute Laune macht sich breit, und die Musiker geben sichtbar alles, was sie können, um die Menge zum Toben zu bringen. Leider habe ich das Gefühl, dass ein Teil des Publikums nicht sehr viel mit der Band anfangen kann, denn obschon es energisch mitmacht, wirkt es für mich für die von der Band geschaffenen Atmosphäre recht zurückhaltend. Im Grossen und Ganzen jedoch gehen alle ab, und das Set scheint extrem kurz zu sein, dafür aber solid, und es bleibt auch im Nachhinein noch etwas haften. Ein gelungener Auftakt eines fantastischen Abends.


Rhapsody Of Fire
Die von Luca Turilli gegründete Band bringt wieder etwas Ruhe in die Halle, denn die symphonische Musik mit wunderschöner Stimme Giacomo Voli's lässt den Saal wörtlich dahinschmelzen. Auch wenn das Set der Italiener gut klingt und Spass macht, werden alle plötzlich noch zurückhaltender und es scheint, als wären alle plötzlich etwas ernster geworden. Nicht markant, aber im Vergleich zum Toben bei der ersten Band merkt man es schon ein bisschen. Das schöne Set kann auch mich nicht gross mitreissen und etwas „chillout“ ist angesagt. Ein Relax-Act, wenn man so will, alle scheinen etwas in Gedanken verloren zu sein und die Darbietung "still" zu geniessen. Selbstverständlich ist dies eine Metalshow, es ist keineswegs still, jedoch erscheint es verhältnismässig ruhig. Das ebenfalls gut gewählte Set, welches eher relaxed war, ist aber trotzdem ein gutes Vorspiel zum Hauptact des Abends.


Orden Ogan
Endlich tritt der Headliner auf und eine neue Ladung Power erschüttert die legendäre Konzerthalle. Verglichen mit ihrem Mini-Z7 Konzert vom März 2016 ist diese Show eine gigantische Veränderung, viel majestätischer, grösser und voller unbekannter Stärke treten die sympathischen und talentierten Herren aus NRW auf und zeigen allen, wem es jetzt zuzuhören gilt. Trotz der Power verzaubert der Headliner mit einer gewissen Sanftmut die Zuschauer und die Party kann steigen. Ein Song nach dem anderen, das Publikum spielt verrückt - zurecht. Die heutige Show ist ein Wahnsinnserlebnis, welches man nie missen sollte. Alles tanzt und singt und die Band versprüht den Charme und die wohltuenden Töne umgarnen die vielen Ohren - welch ein Fest! Mit tollen Lichtern und kleinen Schwätzchen richtung Publikum ist der Abend schon fast familiär, und kaum hat alles angefangen, schon ist es zu Ende. Auch dieser Auftritt bleibt länger haften und zählt für mich persönlich zu den gelungeneren des Jahres. Auf baldiges Wiedersehen, Orden Ogan!