Livereview: The Order - Grey Monday
08.12.2007 Rockpalast Biberist (SO)
By Roger W.
Es war für mich ein absolutes Traumbilling, welches an diesem Samstag im Rockpalast Biberist angekündigt war. Hier der süffige moderne Hard Rock von The Order, da der am ehesten als Stoner Rock zu beschreibende Sound von Grey Monday. Umso erstaunter war ich, als es bereits im Vorfeld hiess, dass das Konzert nicht im Saal, sondern im viel kleineren Club stattfinden würde. Zu Recht, denn mit ca. 60 Besuchern waren wirklich keine allzu grossen Sprünge möglich. Schade, denn wer da war, erlebte zwei Bands, welche wirklich alles gaben.

Grey Monday
Passend zum Titel füllten Grey Monday den Platz vor der kleinen Bühne in Windeseile, als sie die ersten Takte von „Come Closer“ anspielten. Und sofort waren drei Dinge klar: 1. Die Band ist jung, klingt aber vor allem aufgrund der rauchigen Stimme von Patrik Pfister um etliche Jahre älter. 2. Hier sind absolut keine Anfänger am Werk und 3.: Der raue, schwer einzuordnende Hard Rock/Stoner Rock/Heavy Metal passt ideal in enge Räume. Dem Quartett schien der Auftritt richtig Spass zu machen, wobei sich besonders die beiden Brüder Dominik und Patrik Pfister in Szene setzten, posten und sich im Falle von Patrick auch schon mal die Arme verwerfend vors Schlagzeug knieten. Dagegen nahmen sich Bassist Philipp Stöckli und Schlagzeuger Adrian Moser optisch eher zurück und legten dafür einen tighten Sound-Teppich. Die Live-Permonance der Rhythmus-Sektion ist auch der einzige Punkt, wo noch Verbesserungspotential vorhanden ist. Ansonsten gibt es nichts zu meckern sondern nur zu loben. Lieder wie „Mrs. Madness“ oder „Twilight Girl“ des bereits aufgenommenen aber noch nicht erschienen Albums 13 klingen einfach gestrickt und sind trotzdem schon fast progressiv. Mit Grey Monday hat die Schweiz eine junge Band am Start, die hoffentlich auch bald im Ausland ihre Chance bekommt.

Setlist Grey Monday: Come Closer, Murdertruck, Dealermen, Born To Be Wild, Headhunters, Mrs. Madness, Twilight Girl, Nonetheless, The Vicious Circle

The Order
Es war geil! Mit diesen drei einfachen Worten ist schon alles über den Auftritt von The Order gesagt und weitere Kommentare erübrigen sich. Das ist euch zu wenig? Na, was soll man denn schon viel über diese Gruppe schreiben, die dieses Jahr mit „Welcome To The Fabulous Metal-Casino“ ein traditionelles Hard Rock/Metal-Album aufgenommen hat, vor welchem sich selbst alt gediente Haudegen wie Shakra und Gotthard warm anziehen müssen? Vielleicht wollt ihr wissen, dass es sich bei Schlagzeuger Mauro „Tschibu“ Casciero, Bassist Andrej Abplanalp und Gitarrist Bruno Spring um drei Musiker handelt, welche zusammen seit 20 Jahren in diversen Bands zusammen spielen und welche mit Gianni Pontillo (auch bei Pure Inc.) ein Goldkelchen an die Front schicken. Und dieses Quartett reagiert wie Dynamit: Einmal auf der Bühne, explodiert sofort ein Feuerwerk an Spielfreude, genialen Melodien, treibenden Rhythmen, sägenden Riffs und eingängigen Soli. Dies war auch an diesem Abend in Biberist der Fall. Da wurde schnörkellos durchgerockt und auch das als Whitesnake -Cover angekündigte eigene Stück „In The Heat Of The Lonely Night“ wirkte trotz ruhigeren Parts insgesamt sehr hart. Da ging definitiv die Post ab. Wobei sich dies leider nur auf die ersten Reihen beschränkte. Nicht weit dahinter genoss der Schweizer die Band lieber im Stillen. Mit „One Man“ und „Son Of Armaggeddon“ des gleichnamigen Erstwerks verabschiedeten sich The Order aus Bern, Basel und Solothurn mit Vollgas. Es war definitiv geil!

Setlist The Order: Madmen With Loaded Guns, As One Tonight, Mama I Love Rock’N’Roll, Satisfaction, On The Radio, In The Heat Of The Lonely Night, Let The Good Times Roll, Love Died, Bridges Burning, Down With The Rain, Broken Days, One Man, Son Of Armageddon, Ain’t Got Satisfied