Im Rahmen ihres neuen und recht gut gewordenen neuen Albums
"Babylon" beehrten W.A.S.P. das Zürcher Dynamo. Nach dem sehr
gelungenen letzten Konzert in der Luzerner Schüür waren die
Erwartungen natürlich entsprechend, und der grosse Saal des
Kulturhauses war sehr gut gefüllt. Ob die Kalifornier den
Erwartungen entsprachen? Lest selbst!
Im Vorfeld wurde eifrig darüber diskutiert, wer wohl den Part der
Vorband übernehmen wird. Man hörte nämlich aus diversen anderen
Städten, dass jeweils eine einheimische Band den Support Act spielen
darf. Allerdings war es so, dass in Zürich keine Band dafür bezahlen
wollte, um vor W.A.S.P. spielen zu dürfen. Richtig, es handelte sich
um "Pay
to play". Somit war die Türöffnung zwar bereits um 19.30 Uhr
angesetzt, die Band kam jedoch erst zwei Stunden später auf die
Bühne. Dies tat der Stimmung aber keinen Abbruch, da das Publikum
während der Wartezeit von DJ "Beck in Black" mit Musik versorgt
wurde. Es wurde heiter gefeiert, diskutiert und geduldig gewartet,
bis dann um 21.35 Uhr die ersten Klänge von "On Your Knees"
erklangen. Nach dem ersten Song folgte natürlich das "Switzerland,
are you ready?"- Spielchen, während dem der empfindliche Frontmann
Blackie Lawless die Stimmung des Publikums abcheckte. Der gute Mann
dreht nämlich gerne durch, wenn er lethargisch wirkende Fans vor
sich hat, doch er schien mit "Switzerland" zufrieden zu sein, denn
es ging darauf gleich weiter mit "L.O.V.E. Machine", wo die Leute
brav mitsangen, was das Eis bei Blackie endgültig brach. Mit einer
Menge Spielfreude brachte die Band vor allem alte Kracher wie "Wild
Child", "The Headless Children" oder "I Wanna Be Somebody".
Seltsamerweise wurde nicht ein einziger Song der aktuellen CD
"Babylon" gespielt, und gerade mal zwei Songs des Vorgängers "Dominator".
Optisch hatte die Band auch etwas Nettes zu bieten, denn zu jedem
Song wurde das jeweilige Video dazu auf die Leinwand im Hintergrund
projiziert. Ein besonders verspieltes Detail stellte der Schatten
von Schlagzeuger Mike Dupke inklusive Drumset dar, welcher auf die
Leinwand fiel, da er direkt davor sass. Von all den wirklich klasse
Stücken nahm das Publikum besonders die emotionsgeladene Ballade "The
Idol" entgegen, die es wirklich in sich hat. Alles in allem war es
eine gelungene Show; zwar ohne grosse Überraschungen, aber insgesamt
wirklich annehmbar! Auf ein nächstes, und dann hoffentlich wieder
mit einer so tollen Setliste und einem gut gelaunten Herrn Lawless!
Setlist: «On Your Knees» - «L.O.V.E. Machine» - «Wild Child» -
«Arena Of Pleasure» - «Chainsaw Charlie» - «The Idol» - «I Don't
Need No Doctor» - «The Headless Children» - «Take Me Up» - «I Wanna
Be Somebody» - «Heaven’s Hung In Black» - «Blind In Texas».
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