Livereview: Winger - Fatal Smile
18. Oktober 2006, Alpenrock House, Zürich-Airport
By Maiya R.B. - Pics by Roxx
Lange ist es her, seit Kultrocker Kip Winger und Combo sich zuletzt in der Schweiz sehen liessen. Nach der grossen Trennung und der Wiedervereinigung durfte man gespannt sein, wie die Songs des am 21.10.2006 erscheinenden neuen Albums "IV" klingen würden. Eins vorweg: die Achtziger liegen nicht nur auf dem Kalender schon weit zurück, sondern auch musikalisch. Das neue Material klingt nämlich verdächtig nach den Songs der gefloppten 1993er Schreibe "Pull". Kip Winger sagte einst, dass "Pull" genau die Art von Musik sei, die er schon immer gerne gemacht hätte. Nun scheint er sich den Wunsch nach etwas moderneren Klängen wieder mal erfüllt zu haben, aber ob es den Fans genauso gut gefiel? Wir werden sehen...

Fatal Smile
Die sympathischen Stockholmer eröffneten diesen Abend gekonnt, und wurden vom Publikum sehr gut aufgenommen. Die zuvor auf der offiziellen Bandpage www.fatalsmile.com angehörten Songs machten einen sehr guten Eindruck, fielen auf der Bühne dann doch etwas flach raus. Das Schlagzeug dominierte eindeutig, der Bass vibrierte einem zu stark unter den Füssen, wodurch die Gitarre regelrecht in einem Soundbrei ersoff. Punkte gibt es für die vier Schweden trotzdem, denn ihre Bühnenpräsenz konnte sich wirklich sehen lassen, und sie hatten das Publikum hervorragend im Griff.


Winger

An die zweihundert Leute erwarteten nun Winger, welche ihre Show mit "Blind Revolution Mad" eröffneten. Sie zelebrierten einen sehr guten Mix aus alten Hits und neuen Songs. Stücke wie "Seventeen" und "Can't get enough" wurden gnadenlos abgefeiert, während neue Sachen wie "Generica" und "Right up ahead" eher mit Zurückhaltung zur Kenntnis genommen wurden. Zugegeben, der neue Stil ist schon reichlich ungewohnt. Es klang sicher toll - für jede andere Band, aber nicht für Winger. Legende Kip Winger lümmelte recht lustlos auf der Bühne herum, mehr als deutlich darum bemüht, seine merkwürdige Stimmung zu verbergen, wodurch seine Laune aber noch mehr auffiel. Die restlichen Bandmitglieder dagegen wirkten schon etwas lockerer. Besonders Frauenliebling und Gitarrero Reb Beach schien sich pudelwohl zu fühlen, und entlockte seinem Saiteninstrument einschmeichelnde Klänge. Den Abschluss der Show machten die ultimative Powerballade "Miles away" und "Madalaine". Sah man den Leuten nach dem Konzert ins Gesicht, so schien der grösste Teil zufrieden zu sein. Beide Bands rührten nachher noch ordentlich die Werbetrommel, indem sie sich für Autogramme, Photos und Schwätzchen an ihren Verkaufsständen zur Verfügung stellten. Fazit: ja, die Fahrt nach Kloten hat sich gelohnt!

Setliste Winger: Blind revolution mad, Loosen up, Seventeen, The great escape, Down incognito, Rainbow in the rose, Generica, Junkyard dog, Right up ahead, "Reb Beach Gitarrensolo", You are the saint - I am the sinner, "Rod Morgenstein Drumsolo", Headed for a heartbreak, Can´t get enough, Easy come,easy go, Who´s the one, Miles away, Madalaine.