Am 24. Mai war die große Record Release Show von der neuen Cataract Scheibe „Kingdom“. Anlässlich dieses Events bot sich ein Interview ja gerade richtig an. Und da wir im VIP-Zimmer nicht die einzigen gesprächigen Menschen waren, machte ich es mir Fedi einfach in einer kleinen Abstellkammer, auf ein paar Merchandise Kisten gemütlich…(FC = Fedi Carminitana)

MF: Wieso macht ihr euch diese ganze Mühe für diese Show?

FC: Also als erstes sind wir aus der Schweiz. Folglich fühlen wir uns dazu verpflichtet, hier für unsere Schweizer Fans etwas Besonderes zu machen. Auch für diejenigen die nicht so häufig an Konzerte gehen können oder nicht so Metal begeistert sind, darum haben wir auch diese VIP-Geschichte mit eingebaut für eine gemütliche Atmosphäre. Auf diesem Weg können wir unseren Fans in der Schweiz endlich etwas zurückgeben, denn die letzten Jahre waren genial und auf diesem Weg versuchen wir Danke zu sagen.

MF: Erklär uns doch bitte was du mit deiner Stimme gemacht hast und wieso?

FC: (lacht) Also das „wieso“ ist ganz einfach. Zum zwanzig Jährigen Jubiläum von unserem Label Metalblade, sollten wir einen Coversong von Nasty Savage einspielen für eine Compilation. Da der Song aber so richtig Old School Heavy Metal mäßig gesungen wird, passte anfänglich meine normale Stimme nicht so richtig zum Track. Beim zweiten Versuch dann, growlte ich ein bisschen weniger und schrie anders. Als ich dann ins Aufnahmestudio zurückging, schauten mich alle mit offenen Mündern und großen Augen an und fanden es hammer geil. Es ist auch zum singen nicht mehr so anstrengend, ich muss nicht mehr aus voller Lunge schreien, es ist mehr so…so…

MF: Gepresst?

FC: Jaa genau, gepresst! Wir schickten die Aufnahme dann sofort zu Metalblade und für die war ab dem Zeitpunkt auch klar, das wir das neue Album mit dieser Stimme aufnehmen werden. Die Feedbacks von anderen Leuten waren auch alle positiv und auch ich bin das erste Mal so richtig zufrieden mit meiner Stimme. Jetzt klappt es für mich auch im Studio besser, obwohl ich so aufnahmen eigentlich hasse, ich bin mehr der Live-Typ.

MF: Wird es wieder einen Videoclip geben zu einem der neuen Songs?

FC: Ja am 24. Juni kommt eine Crew aus Belgien, die haben schon mit Kataklysm und anderen gröberen Metalacts gearbeitet. Die sind spezialisiert auf Metal Videos. Und zwar für den Song „Denial of life“.

MF: Habt ihr schon wieder irgendein neues Projekt / Tour in Planung?

FC: Ja da wäre mal im September die Hell on Earth Tour, ist so eine Hardcore-Geschichte, dann im Dezember die X-Mass Festivals mit Six Feet Under, Krisiun, God Dethroned, und...ehm…

MF: Gorefest…

FC: Genau Gorefest. Und für nächstes Jahr haben wir schon Anfragen aus Japan, Australien und Amerika. In Amerika waren wir allerdings schon, von daher werden wir dort sicher nicht alleine Touren, das bestimmt nicht.

MF: Hast du irgendein Ziel, das du mit deiner Band erreichen willst?

FC: Also mein Ziel ist es immer, vor möglichst vielen Leuten zu spielen. Musik ist ein sehr wichtiger Teil…

Ein Verirrter: Wo ist denn hier das Klo?

FC: (lacht) das ist da vorne um die Ecke, hier ist der Backstage Bereich (lacht). Wo waren wir stehen geblieben? Ahja, also Musik ist ein sehr wichtiger Teil in meinem Leben, ich verarbeite damit meine Probleme, Gefühle und Ängste – einfach alles was mich beschäftigt. Das ist eigentlich mein primäres Ziel. Und genau diese Emotionen will ich vor möglichst vielen Leuten verbreiten können. Dank Metalblade können wir jetzt auch bei größeren Touren spielen und größere Konzerte veranstalten.

MF: Hast du irgendwelche Idole?

FC: Idole habe ich keine, jedoch gibt es Menschen die ich wahnsinnig respektiere und bewundere, weil sie es zum Beispiel schaffen, zwanzig Jahre auf der Bühne zu stehen, und immer noch die gleiche Energie wie damals rüber zu bringen und ihnen der Erfolg nicht zu Kopf gestiegen ist.

MF: Wie wichtig ist dir der Erfolg mit Cataract?

FC: Mir geht es in erster Linie überhaupt nicht ums Geld. Denn wenn ich die Band nicht hätte, würde ich wohl in ein Loch von Frustration fallen aus dem ich dann nicht raus komme. Ich würde sehr wahrscheinlich an Fußballspiele gehen und mich Prügeln (lacht). Die Band ist einfach ein Ventil für mich um alles raus zu lassen, alles andere ist nur Sekundär.

MF: Du hast gesagt ihr hättet schon in den USA gespielt. Wie bekannt seid ihr dort bis jetzt?

FC: hmm… also wir bekommen sehr viele E-Mails von Leuten aus Amerika, die motzen das wir nicht bei ihnen spielen (lacht). Weißt du, Amerika ist sehr speziell. Wenn eine Band aus Europa kommt, dann interessiert das dort eigentlich Niemanden, da kannst du noch so gut sein. So denken die halt, alles was Ami ist, ist super, alles andere ist erst einmal Dreck. Wir sind von Europa, Europa ist groß genug, darum konzentrieren wir uns auch erstmal darauf.

MF: Hier die letzte Frage, die du hoffentlich mit einem Ja beantwortest: Spielt ihr heute endlich mal „With triumph comes loss“?

FC: (lacht laut) Ich wusste dass das noch kommt. Nein leider nicht. Ich würde es wirklich sofort spielen, hab es meinen Jungs versucht einzutrichtern, bin aber leider auf taube Ohren gestoßen. Vielleicht solltest du es mal den Jungs sagen.

MF: Hab ich schon 100 mal versucht…

FC: Ich hab echt alles versucht, von mir aus nur an der Plattentauffe, den es gibt sehr viele Fans die es endlich mal hören wollen live. Die Antwort lautete dass wir es erst einmal live gespielt haben, da passte es nicht rein und so weiter.

MF: Dabei ist es echt das Lieblingslied von den meisten Cataract Fans. Das haben mir schon massenhaft Leute bestätigt.

FC: Echt? Ja sag das mal Simon oder Greg!

MF: Ja hab ich schon, doch es hieß nur „ja könnten wir mal anschauen“

FC: (lacht) also ich würde es auf jeden Fall sofort spielen. Aber alleine geht das schlecht…

MF: Willst du den Metal Factory Lesern noch irgendetwas mitteilen?

FC: Ja ich find es eigentlich ziemlich cool was ihr hier macht, es sollte mehr solcher Seiten geben. Und das es so viele Menschen gibt die so was unterstützen… und Danke noch für das Interview, hat Spaß gemacht!

MF: Danke gleichfalls, wünsch euch noch eine geile Show.