In den Anfangszeiten war Symphorce "einfach die neue
Band von Andy B. Franck, der damit seine musikalische
Vergangenheit mit Ivanhoe abschloss." Seither sind nun
ein paar Jährle und Alben ins Land gezogen. Was sich
einst noch etwas sperrig angehört hat, ist laufend
verfeinert worden und weist heute, nach der kürzlichen
Veröffentlichung von "Become Death", des mittlerweile
sechsten Albums, internationales Format auf. Die immer
wieder mal gehörten Unkenrufe, dass Symphorce das
verkappte Anhängsel von Brainstorm seien (oder
allenfalls auch umgekehrt, aber eher weniger!), konnten
nie wirklich erhärtet werden. Ein Mann, der nicht
unwesentlich zum Sound von Symphorce beiträgt, ist der
Schweizer Gitarrist Cede Dupont (Ex-Freedom Call), der
schon seit dem zweiten Album ("Sinctuary" - 2000) zum
Line-Up gehört. Wie Sänger Andy B. Franck übrigens auch,
ist Cede eine bodenständige Frohnatur, die einfach Spass
hat an dem was sie macht und sich auch immer wieder mal
an verschiedenen Konzerten in der Heimat locker als
Besucher unter die Leute mischt. Darum fiel es mir
natürlich leicht und ich freute mich echt auf diesen
Interview-Termin. Cede kam so zu einem der eher wenigen
Interviews in seiner Muttersprache und die MF-Leser
dürfen sich nun auf ehrliche wie aufrüttelnde
Business-Statements unseres Landsmannes freuen! Here we
go... (CD = Cede)

MF: Are you ready?
CD: Aber immer, immer..., ein Interview auf
Schweizerdeutsch! Ich bin mir noch gar nicht sicher, ob
ich die Fragen gleich gut beantworten kann, wie auf
Englisch!
MF: Sicher? Dann können wir das ja gleich mal testen!
CD: Das ist im Fall eine ziemliche Umstellung, weil man
bastelt sich die Antworten manchmal etwas zusammen und
gewöhnt sich an eine Version.
MF: Dann schauen wir mal, was jetzt dabei
herauskommt.., also: Das Cover der neuen Scheibe "Become
Death" sieht so düster aus wie noch nie! Welche Umstände
haben dazu geführt?
CD: Ja..., du hast schon Recht! Ich meine, man liest es
überall, dass es unser (bisher - MF) aggressivstes und
härtestes Album ist. Das sagt man ja noch vielen Bands
nach, wenn sie eine neue CD veröffentlichen, aber bei
uns ist es diesmal definitiv so. Wir haben nicht nur
gesagt, dass es aggressiv wird..., und am Schluss machen
wir doch Flower Power Musik..., so ist es ja nicht. Es
war ein ganz natürlicher Prozess, als wir angefangen
haben Songs zu schreiben. An und für sich haben wir
bemerkt, dass es teilweise schon härter ist als das, was
wir bisher gemacht haben. Und so nimmt man dann auch
einen Albumtitel und ein Cover, die entsprechend passen.
Es würde ja irgendwie keinen Sinn machen, eine
Prinzessin in einem rosa Kleid auf einer Blümchenwiese
zu präsentieren, also widerspiegelt es (das Cover - MF),
wie das Album nun klingt. Was jetzt im Endeffekt
effektiv dazu geführt hat, dass wir so aggressiv zu
Werke gehen, kann ich dir nicht hundertprozentig
beantworten. Aber es ist halt schon so..., jeder trägt,
nebst der fröhlichen, irgendwo eine dunklere Seite in
sich. Ich glaube, es ist mal Zeit geworden, dass die
Leute nun die dunklere Seite von Symphorce kennen
lernen.
MF: Die nächste Frage wurde hiermit schon fast
beantwortet: Auf wen oder was bezieht sich der
Album-Titel "Become Death"?
CD: Nun, es ist ja nicht so, dass auf dem Cover ein
Bandmitglied zu sehen ist. Darum hoffe ich nicht, dass
es schon bald der Fall sein wird. Es ist halt..., ich
meine..., du musst dich nur mal nach links und rechts
drehen und schauen, was aktuell so alles auf der Welt
passiert. Es ist nun mal nicht alles fröhlich und im
Lot..., ich meine, es passiert viel Scheisse heutzutage.
Man kann das nicht ignorieren und wir haben gedacht,
dass wir uns dem mal widmen und den Tatsachen ins Auge
sehen. Die Frage über den Tod beschäftigt sowieso jeden
irgendwie und man hat Angst vor dem Sterben. Wie fühlt
es sich an, wenn man weiss, dass man sterben wird?! Über
diese Themen liest man dann auch in den Lyrics.
MF: Musikalisch seid ihr euch treu geblieben (man
höre dazu den Opener "Darkness Fills The Sky"):
Thrashiger Power Metal mit den typischen Melody-Lines
von Andy.
CD: Stimmt!
MF: Trotzdem hat man nicht das Gefühl, dass ihr euch
laufend kopiert. Woran liegt das?
CD: Ja! es ist schon so..., wir setzen uns mit jedem
Album wieder neue Grenzen. Wir wollen eigentlich auch
nicht immer das Gleiche machen. Symphorce waren noch nie
eine Band, die ein Album kopiert, weil wir wussten, dass
es bei der Presse gut ankommt und wir deshalb das
gleiche Muster anwenden. Irgendwo haben wir unsere
Trademarks..., und jeder, der in der Band Songs
schreibt, hat so seine Linie im Songwriting. Deswegen
hört man auch..., obwohl es wahrscheinlich härter und
aggressiver ist als das, was wir bisher gemacht
haben..., trotzdem heraus, dass es Symphorce ist. Auch
gerade auf die Melodien bezogen. Es ist uns aber auch
ganz wichtig: Wir wollen nie das Gleiche machen von
Album zu Album und trotzdem hast du deine Linie..., das
ist klar.
MF: Etwa in der Mitte des Album finden sich Songs wie
"Inside The Cast" oder "Non Final Words To Say". Wenn
Andy hier nicht singen würde, könnte man glatt meinen,
sie würden von HIM stammen oder es ist mindestens ein
gewisser Gothic-Touch auszumachen. Ist das spontan
entstanden oder war da etwas Kalkül im Sinne von wegen
trendy Sound mit im Spiel?
CD: Mmmh..., nein, absolut nicht! Also gerade diese zwei
Songs unter anderem sind von mir geschrieben worden, was
die Musik anbelangt, aber es ist, glaube ich, noch
irgendwo einleuchtend, dass das, was man sich im Moment
gerade privat anhört, einen beeinflusst. Gerade "Inside
The Cast" ist ein Song, den ich relativ schnell nach "Godspeed"
geschrieben habe..., war eigentlich der erste Song für
die neue Symphorce und hat durchaus etwas Charakter von
HIM oder Sentenced..., absolut! Bei "Non Final Words To
Say" haben wir auch schon Type O'Negative gehört und...,
mir ist klar, man erfindet heutzutage nichts mehr Neues,
aber das, was du selber hörst, beeinflusst dich beim
Songwriting. Mir war schon immer sehr wichtig, das auch
Melodien in einem Song vorhanden sind und dass man sich
an was erinnern kann. "Inside The Cast" ist in meinen
Augen ein ziemlicher Ohrwurm und einer meiner
Lieblingstrack..., wenn ich das mal so bescheiden sagen
darf! (lacht)
MF: Gehe ich aber richtig in der Annahme, dass so ein
klasse Sänger, wie es Andy nun mal ist, die Arbeit an
den Songs durch seine enorm vielseitige Stimme
erleichtert wird?
CD: Du..., auf jeden Fall! Ich denke, es ist allgemein
wichtig, dass man vielschichtig ist. Das ist nicht nur
bei einem Sänger der Fall. Auch bei mir als
Gitarrist..., teilweise merke ich schon auch, wie ich
spielerisch an meine Grenzen stosse. Man verfolgt seine
Linie im Spiel..., aber ich höre ja nicht nur Metal,
sondern auch viel Pop, viel Blues, Rock und so..., es
ist trotzdem wichtig, dass man eine gewisse
Vielschichtigkeit in einem Song präsentieren kann, sonst
würde es einem ja langweilig werden. Zudem war es bei
Symphorce schon immer so, dass jeder sein eigenes
Süppchen gekocht hat, sprich ich, Dennis und der Markus
haben ihre Songs jeweils zu Hause geschrieben und sobald
die Musik fertig war und den andern gezeigt wurde, ob
alles passt..., erst dann fängt der Andy eigentlich an,
seine Gesangslinien auszuarbeiten und den Text zu
schreiben. Mit den Jahren lernt man auch ein Stück weit,
was der Andy benötigt. Du kannst als Gitarrist nicht
einfach Riffs aneinander reihen und meinen, es werde
dann ein Song daraus. Du musst dem Sänger immer genug
Raum lassen, dass er etwas Gescheites dazu singen kann.
Das lernt man mit der Zeit und jeder der zehn Songs auf
"Become Death" hat einen eigenen Charakter. Meiner
Meinung nach hat er das ganz grossartig gemacht, sich in
jeden Charakter quasi eingelebt und das hört man auch.
MF: Charakter, wenn man so will, haben auch die
Covers eurer sechs Scheiben. Während "Twice Second" zum
Beispiel etwas Ästhetisches hat, wirkt "Godspeed" auf
eine Art künstlerisch und "Become Death" eben düster.
Stammen diese Werke allesamt vom gleichen Künstler?
CD: Öhmm..., nein..., wir haben oft mit Travis Smith
zusammen gearbeitet..., gerade für "Twice Second", was
du gerade angesprochen hast. "Godspeed" gehörte auch
dazu..., aber diesmal haben wir mit Scott Everhard
gearbeitet, der die Booklets der letzten Alben gemacht
hat. Es ist uns auch sehr wichtig, dass wir vom
Visuellen her eine gute Qualität abliefern und nicht nur
gute Songs schreiben sowie diese vom Sound her gut
produzieren. Wir wollen auch optisch etwas Schönes
bieten..., für "Become Death" hat er uns ein paar
Vorschläge unterbreitet und das war jetzt das Cover, das
uns schon böse und brachial, aber gleichzeitig auch
ästhetisch gedünkt hat.
MF: Die ersten zwei Alben kamen auf "Noise" raus.
Seither seid ihr bei "Metal Blade". Steht diese
Zusammenarbeit offensichtlich unter einem guten Stern?
(Ich hatte ja keine Ahnung, in was für ein Wespennest
ich da gerade gestochen hatte! MF)
CD: Ja..., jetzt muss ich da ja fast zustimmen...
(seufzt und lacht darauf) - Ich meine, irgendwie ist es
ja nachvollziehbar, wenn du als Band bei einem Label
bist..., du kannst nie genug Support haben! Ähhh, wie
soll ich sagen..., du willst natürlich immer, dass du
beim Label Top-Priorität geniesst, was aber
logischerweise nicht immer möglich ist. Deswegen haben
wir unsere Erwartungen mit der Zeit auch etwas nach
unten geschraubt, weil je höher deine Erwartungen sind,
desto kannst du fallen..., sag ich mal. Wir sind mit
Metal Blade ein paar Mal auf die Schnauze geflogen! Es
ist unser letztes Album für "Metal Blade".
MF: Aha...
CD: ...und wir werden sehen, was uns die Zukunft bringen
wird. Ich meine, sie haben uns sicher viel Support
geboten..., also was Tourneen betrifft und so weiter,
aber es kann natürlich immer mehr sein. Im Endeffekt,
was willst du gross von einem Label erwarten, das sagt,
dass deine neue CD einfach scheisse klingt! Das ist das,
was sie uns gesagt haben...

MF:...ist nicht wahr?!!
CD: Das war schon ein zünftiger Bremser...
MF: ...sicher??
CD: Ja..., ist so! Das ist leider so..., also zu 100%
stehen sie nicht hinter uns denke ich, aber sie machen
einfach das, was sie für eine Band machen müssen. Damit
können wir schon zufrieden sein, aber du willst
natürlich immer mehr.
MF: Eine seltsame Wendung...
CD: Ja..., du..., sicher, aber weisst du, viele Bands
sind auch nicht ehrlich, aber irgendwie..., wir räumen
langsam auch ein wenig auf..., vielleicht, ganz ehrlich,
klingt "Become Death" gerade deswegen so aggressiv, weil
wir einfach..., es kackt uns teilweise einfach an in
diesem Music-Business. Du wirst irgendwie verarscht...,
und diesmal war es wirklich an der Zeit, dass wir auf
den Tisch gehauen und gesagt haben, dass sie uns mal
können und wir unser Ding jetzt durchziehen. Und auch
die ganze Downloaderei..., das sind alles Sachen, die
einen als Musiker, der Songs schreibt, auch
beeinflussen. Ein wenig das Negative, das das ansich
positive Umfeld der Musik und dem Business mit sich
bringt. Und was die Erwartungen angeht..., wir sind in
erster Linie extrem dankbar, dass wir überhaupt ein
Label haben, das uns veröffentlicht. Ich denke, das ist
das Wichtigste..., und was sonst noch alles dazu
kommt..., auf das können wir noch mehr stolz sein.
MF: Du bist 2005 bei Freedom Call ausgestiegen. Keine
Lust oder auch keine Zeit (mehr), noch ein Engagement in
einer anderen Band wahr zu nehmen?
CD: Nun..., an der Lust hat es sicher nicht gelegen. Es
liegt an der Zeit..., ich meine, ich habe sonst schon
einiges zu tun. Jeder von uns bei Symphorce arbeitet
noch nebenbei..., von morgens um 7 Uhr bis 16 oder 17
Uhr..., wie auch immer. Dann haste Familie..., ich habe
noch eine Freundin..., und im Prinzip liegt es aber auch
an der Distanz, was das Ganze auch nicht einfach macht.
Freedcom Call sind natürlich noch weiter voneinander
angesiedelt als Symphorce gewesen und ich hatte keine
Lust, mein zukünftiges Leben nur noch auf deutschen
Autobahnen zu verbringen oder in Raststätten meine Songs
zu schreiben. Im Endeffekt ist es mir einfach zuviel
geworden, aber ich hatte eine extrem gute Zeit bei
Freedom Call..., ich möchte sie keinesfalls missen! Was
die Zukunft angeht, so bin ich immer offen für Neues.
MF: Gitarristen sind oft auf der Suche nach "ihrem
ultimativen Sound". Hast du ihn gefunden..., den
perfekten Sound?
CD: Das ist so eine Sache..., ist extrem
stimmungsabhängig. Manchmal denke ich..., also ich
spiele jetzt auch schon fünfzehn Jahre..., von der
Gitarre her habe ich sicher das gefunden, was ich
will..., mit ESP und Gibson. Ich bin wirklich sehr
zufrieden damit..., es sind die besten Instrumente, die
ich für mich vorstellen kann. Was jedoch den Sound
angeht, so bist du nie zu 100% zufrieden. Also im
Proberaum üben..., das klingt meistens eh nach Scheisse.
Dann bei einem Konzert kommt es auf die Halle..., auf
die Bühne an und in welcher Verfassung du gerade bist.
Von da her ist es immer sehr unterschiedlich.
Grundlegend kann man bei einem Gitarristen sowieso
sagen, dass der Sound an und für sich aus den Fingern
kommt. Wenn du dir jetzt einen Gitarren-Amp kaufst, der
20'000 Franken kostet..., mal übertrieben formuliert,
heisst das noch lange nicht, dass du gut klingst! Das
ist vielleicht auch der Fehler, den viele junge
Gitarristen machen, die gar noch nicht so lange spielen.
Die haben irgendwie das Gefühl, sie kaufen jetzt eine
Gitarre für 4'000 Franken, den besten Amp , den es gibt
und dann klinge es gut. Diese sind danach bloss
enttäuscht, wenn es nicht so wie nach Zakk Wylde tönt.
Das ist halt schwierig..., in erster Linie kannst du nur
an deinem Sound arbeiten, wenn du viel übst. Aber für "Become
Death" gefällt mir der Gitarren-Sound sehr gut..., das
passt mir also schon!
MF: Dich sieht man in der Schweiz immer wieder mal an
einem Konzert, ohne von Star-Rummel umgeben zu sein.
Gibt es Orte, wo das nicht mehr so ist?
CD: (stösst einen tiefen Seufzer aus) - Ja gut.., also
ich mein'..., ich betrachte mich sowieso nicht als Star!
(lacht laut drauf los) - Letztendlich bin ich auch nur
eine kleine Hanswurst, die Gitarre spielt und das Glück
hatte, mit einer deutschen Band zusammen weltweit CDs
veröffentlichen zu können. Ich betrachte mich selber
eher als Fan, anstatt irgend etwas Besseres als andere
Fans..., nur weil ich jetzt in einer Band spiele oder
so. Es ist mir nach wie vor sehr wichtig..., wie gesagt,
auch an Konzerte zu gehen, Leute zu treffen, die ich
kenne und es einfach lustig zu haben. Das ist für mich
sicherlich das Wichtigste, aber ich war zum Beispiel mal
in Brasilien vor etwa drei Jahren oder so: Da hatte mich
eine Band eingeladen, um Demos zu machen. Danach gingen
wir auch an Konzerte und teilweise hat es da schon
anders ausgehen. Das macht einen dann schon ein wenig
stolz, oder?!! Ich meine, jeder Musiker, der dir
erzählt, es mache ihm nichts aus oder es sei immer
völlig egal, ob er erkannt wird oder nicht, ist ein
Lügner. Es ist natürlich immer schön, wenn einer zu dir
kommt und sagt: "Ahh..., du spielst in einer geilen
Band..., Hammer-CD gewesen und so weiter..., das macht
dich sicher stolz..., auf jeden Fall.
MF: Zurück zur Musik..., wer hatte die Idee zum
Hidden-Track am Schluss der CD und fällt dir was ein,
das du an dieser Stelle, auch etwas völlig Abgedrehtes,
gerne mal machen würdest?
CD: Ziemlich genau so das, was jetzt auf "Become Death"
zu hören ist! Ich meine..., es ist ein aggressives und
hartes Album..., düster..., ein Stück weit gar
depressiv, aber mit diesem Track sieht man, dass wir
fünf Chaoten sind, die ganz viel Spass am Leben haben!
Darum ist er auch drauf..., ich meine, das "Kings Of
Queen"-Ding war eh etwas Bandinternes..., Spezielles...,
wir sind alle riesige Fans und wir können uns mit dem
Dennis (Ward - MF) stundenlang kaputt lachen über "KOQ".
Als am Schreiben der Songs dran war, hatte ich
irgendwann mal diese Melodie im Kopf. Da dachte ich mir:
"Nimm es doch schnell auf und schicke es den anderen...,
als Gag!" Da ging es erst recht los und keine Stunde
später hatte ich von allen eine Antwort erhalten. Andy
meinte dann, es sei ok, gebongt und das gebe einen "Hidden
Bonus-Track". Es ist mehr ein Fun-Ding..., man hört es
ja auch und ist nicht 100%ig ernst gemeint!
MF: Viele Bands packen bewusst Cover-Versionen auf
ihre Alben..., bessere und schlechtere. Wie stehen
Symphorce dazu?
CD: Jaa..., nun..., ich weiss nicht recht. Wenn man
schon ein neues Album macht, dann sollte man auch die
Gelegenheit nutzen und eigenes Material veröffentlichen.
Wir haben bisher mehr oder weniger immer zehn Songs auf
einem Album gehabt. Und wenn du nun noch ein Cover dazu
nimmst, dann ist uns das zu wenig. Wir möchten ja
eigentlich uns vorstellen und nicht unbedingt unsere
Version...., die meistens eh schlechter als das Original
ist. Live sieht das dann freilich ganz anders aus, da
kann man sowas schon mal machen. Es ist halt immer
schwierig..., du wirst immer Leute haben, die sagen,
dass das Original viel geiler ist, darum Finger weg! Wir
haben es einmal gemacht mit Powermad..., da ist die
Rechnung aufgegangen auf der "Sinctuary"! Da waren alle
davon begeistert und viele haben gar nicht erst gewusst,
dass es ein Cover und der Song nicht so bekannt ist.
MF: Was hältst du von der aktuellen Szene, das heisst
Heavy Metal im Jahre 2007? Was fällt dir spontan dazu
ein und nenne ein paar Umschreibungen.
CD: Aufpassen... - ob 2008 immer noch so eine grosse
Metal-Gemeinde existiert. Weil das Download-Problem gibt
es nicht nur bei Pop und Rock, sondern vermehrt auch
beim Metal. Ich habe bisher in Interviews immer gesagt,
dass Metal noch so die einzige Sparte sei, die nicht
davon betroffen ist, weil die Leute noch einen sehr
grossen Wert auf die Booklets und Texte legen. Also mit
einer Art Ehrenkodex lieber die ganze CD im Laden
kaufen. Das hat sich mittlerweile aber schon geändert.
Gerade bei "Become Death" musste ich mit Erschrecken
feststellen, dass das Album schon im Netz war, bevor es
die Band zu Hause hatte! Leider..., muss ich ganz
ehrlich sagen, geht das viele Leute der Presse an...,
weil sie haben halt die Möglichkeit, das Album vorher
kostenlos zu erhalten, bevor es sonst jemand hat. Und
dann fällt denen nichts Besseres ein, als es auch noch
ins Internet zu stellen. Das ist natürlich eine
Riesensauerei..., sonst würde ich Metal auch im Jahr
2007 als grosse Familie ansehen. Er (der Metal - MF) ist
nachwievor Underground und..., es gibt doch nichts
Schöneres, als an einem Konzert ein Bierchen zu trinken,
eine Zigarette zu rauchen und dich inmitten von
langhaarigen Leuten aufzuhalten!
MF: Wie wahr...
CD: ...da fühle ich mich wohl..., in diesem dreckigen,
stinkigen und verrauchten Loch! (Gelächter)
MF: Thema Ticket-Preise und Merchandise: Wieviel
Mitsprache-Recht als Band hat man da wirklich, sofern
der Wille vorhanden ist?
CD: Ja gut..., sagen wir es mal so: Symphorce sind jetzt
nicht gerade grossartig die Headliner, die riesige
Hallen füllen und dann wirklich auch selber bestimmen
können, wie es laufen soll. Deswegen..., also bei den
Ticket-Preisen haben wir sicher kein Mitsprache-Recht
und bei der Merchandise ist es eigentlich so, dass man
sich als Vorband sowieso immer an den Preisen des
Headliners orientieren muss. Da haben wir bisher immer
Glück gehabt, da unsere Headliner stets fair waren...,
auch ihren Fans gegenüber. Denen muss du dich dann
logischerweise anpassen. Wenn du Vorband von Iron Maiden
bist, dann bist auch du verpflichtet, dein T-Shirt für
60 Franken zu verkaufen, das heisst du darfst es gar
nicht billiger anbieten. So sagen sie sich die Fans "hey,
das Maiden-Shirt ist zu teuer, da kaufe ich mir dafür
zwei der Vorband". Das wird natürlich kontrolliert, das
ist klar. Im Endeffekt finde ich, gibt es faire Bands,
aber viele Bands, gerade im grösseren Bereich, die schon
etwas Lust haben, ihre Taschen noch voller zu machen.
Die Leute sind ja auch bereit, für ein T-Shirt 60
Franken zu bezahlen..., meistens..., und ja..., jeder,
der sich ein Shirt für 60 Franken kauft, ist irgendwie
selber schuld. Dann muss er sich auch nicht beklagen,
dass es zu teuer ist, wenn er es trotzdem kauft.
MF: Tour-Aktivitäten von Symphorce 2007/2008? Was
können wir hier von euch erwarten?
CD: Im Moment sind wir eher an Festivals und
Einzelkonzerten dran. Ich hoffe, es klappt zum Beispiel
mit den "Metal Dayz" in der Schweiz. Unsere
Booking-Agentur ist da bereits mit dem Z7 am Schauen,
dass wir da spielen können..., auf jeden Fall. Was die
Tour betrifft, muss ich im Moment sagen, dass es eher
nichts geben wird..., nicht weil wir keine Lust
hätten..., auch hier wird es auf den mangelnden
Label-Support zurück zu führen sein. Sie werden
wahrscheinlich nicht bereit sein, uns eine weitere Tour
zu finanzieren..., leider Gottes! Das ist letztendlich
auch das Frustrierende am allgemeinen Musikmachen. Unter
dem Strich musst du echt aufpassen, dass du wegen der
geschäftlichen Seite nicht auf der Strecke bleibst...,
das ist leider so.
MF: By the way: Warst ihr auch schon mal in Russland,
respektive generell in östlichen Ländern?
CD: Mit Symphorce nicht..., mit Freedom Call habe ich
mal in Moskau gespielt. Das war eine sehr interessante
Gelegenheit, weil man schon merkt..., gut es kommt
mittlerweile, gerade in Russland, immer mehr. Als wir
dort 2002 gespielt haben, bemerkte man schon, dass es
etwas ganz Anderes ist. Wie eine andere Welt und die
Leute sind total hungrig auf Bands, die dort spielen.
Das war schon was ganz Spezielles. Mit Symphorce schauen
wir erst einmal..., vielleicht irgendwann mal auf dem
roten Platz..., unplugged..., mit Vodka in der Hand!
MF: Was ich noch sagen wollte ist: ...
CD: ...ich wollte noch sagen: Ich hoffe, dass uns die
Schweizer ihre Treue leisten und in diesem Unterfangen
mit "Become Death" Gotthard vom Nr. 1 Platz in der
Schweiz zu verdrängen! (lacht) - Wir haben uns grosse
Ziele vorgenommen..., ich hoffe, dass viele Leute die
Möglichkeit haben werden, uns anzuchecken und auf
unserer Homepage (symphorce.net) zu besuchen sowie uns
bald wieder live zu sehen. Es ist immer wieder schön, im
Heimatland zu spielen und an dieser Stelle auch ein
Kompliment an metalfactory.ch! ich finde, ihr macht das
genial...
MF: ...ohh, danke!
CD: Ich komme ja wiegesagt immer wieder auf eure
Homepage, um zu sehen, was wo gerade läuft.
MF: Das hört man gerne!
CD: Schön, habt ihr das gemacht und ich bin gespannt,
was ihr das mit dem TV anstellt. Da habt ihr ja auch
irgendwelche Projekte am Laufen...
MF: Genau! Da sind wir dran und bleiben am Ball!
CD: Das ist gut! Ich hoffe da mal auf eine Möglichkeit
mit Symphorce..., dass wir irgendwann mal auch ins
Fernsehen kommen. (lacht)
MF: Ok Cede..., vielen Dank...
CD: ...alles klar.
MF: All the best and cu soon!
CD: Wünsche ich dir auch und habt Spass mit dem Album!
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