Auf der HIM-Tour
haben Zeraphine den begehrten Platz als Vorgruppe ergattert. Waren sie doch vorher noch
nicht unbedingt allen Konzertbesuchern bekannt, so waren die Publikumsreaktionen auf die
Deutschen eindeutig. Mit ihren elf Songs konnten sie sich in die Herzen der Fans spielen.
Entstanden sind Zeraphine aus den ehemaligen Dreadful Shadows, die in der Szene eine feste
Grösse waren, aber auch Zeraphine haben viel zu bieten. Der nette Sänger Sven Friedrich
stand uns Rede und Antwort!
MF: Empfandet ihr es als grosse Chance, auf die HIM-Tour zu kommen? Wie sind denn
die Publikumsreaktionen?

SF: Wir finden es natürlich ganz grossartig, dass wir auf der HIM-Tour dabei sein
können. Das freut uns extrem und natürlich wissen wir auch, dass wir uns damit einem
relativ grossen Publikum vorstellen können, das uns wahrscheinlich grösstenteils noch
nicht kennt. Wir haben bisher erst zwei Konzerte gespielt, beide in Österreich, da waren
wir mit Zeraphine noch nie. Wir waren extrem überrascht von der Reaktion. Wir hatten eher
damit gerechnet, dass der Grossteil der Leute sagt "nun macht mal hin, damit wir
endlich HIM sehen können", aber das war erstaunlicherweise überhaupt nicht so und
wir wurden sehr gut aufgenommen. Mal schauen, was heute in Zürich dann passiert (lacht).
Das ist jeden Tag neu. Schaun' wir einfach mal. Bis jetzt sind wir überwältigt von den
Reaktionen der Leute. Man hat eben auch gemerkt, dass sie teilweise wirklich unsere Songs
kennen und auch mitsingen! Das ist schon toll!
MF: Hast du schon über euer Gästebuch zum Beispiel Fanreaktionen mitbekommen?
SF: Nein, bisher noch nicht. Wir haben nur mit Leuten daheim telefoniert und die haben uns
gesagt, dass die Einträge sehr positiv waren.
MF: Haltet ihr denn auch Kontakt zu euren Fans via Internet oder bleibt dafür
keine Zeit mehr?
SF: Doch schon! Wir haben eine Zeraphine-Community, die zwar von jemand anderem betreut
wird, aber wir sind dort auch immer mit dabei, bei den Chats oder so. Insofern haben wir
wirklich die Möglichkeit zu einer sehr direkten Kommunikation.
MF: Habt ihr bei den Konzerten jetzt mehr eure älteren, deutschsprachigen Songs
im Repertoire oder grösstenteils neue Stücke?
SF: Ziemlich gleich und gemischt. Natürlich spielen wir unsere Singles, die neue Single
natürlich ebenso! Dazu noch einen Song, der auch auf der Single mit drauf ist. Es war
halt unsere Priorität die Songs zu spielen, die die Leute eher kennen, aus einem Club
oder so.
MF: Seht ihr denn eure Zukunft eher im englischsprachigen Bereich oder lasst ihr
das noch ganz offen?
SF: Ja, das ist noch nicht festgelegt. Momentan schwebt mir eigentlich vor, das noch
besser zu durchmischen, ein besseres Gleichgewicht rein zu bringen, aber das hängt halt
immer von den Kompositionen ab. Was passt besser? Das ist eben immer eine schwierige
Frage. Zu den Songs vom letzen Album hat die englische Sprache für uns einfach besser
gepasst, beim ersten Album hingegen war es die deutsche. Jetzt müssen wir einfach mal
gucken, wie's weitergeht.
MF: Also läuft euer Prozess so, dass ihr erst die Musik schreibt, die Songs
anhört und dann entscheidet, welche Sprache dazu passt?
SF: Genau!
MF: Hältst du deutsche Texte international eher für einen Vor- oder Nachteil?
SF: International gesehen ist das sicher eher ein Nachteil, aber darum kümmern wir uns
nicht doll. Letztendlich müssen wir hinter den Songs stehen und mit dem Leben, was dabei
rausgekommen ist. Da ist es uns eigentlich wichtig, dass es für uns tolle Musik ist.
Natürlich hoffen wir dann auch, dass es den Leuten auch noch gefällt!
MF: Zu guter Letzt darfst du all denjenigen, die euch bisher noch nicht kennen,
euren Bandnamen erklären.
SF: Wir hatten bei der Suche nach einem Bandnamen die Prämisse gehabt, dass der Name
keiner Sprache direkt zugeordnet werden kann und dass der Name eine Bedeutung haben
sollte. Dabei fallen ja die meisten Wörter schon einmal weg. Wir hiessen vorher Helix,
aber nur ganz kurz, da wir feststellen mussten, dass es schon eine Band mit genau diesem
Namen gibt. Jetzt haben wir ein ähnliches Problem, aber die andere Band wird ganz anders
geschrieben und macht auch andere Musik, da kommen wir uns nicht so sehr in die Quere. Mit
Zeraphine sind eben diese alttestamentarischen Kreaturen gemeint und es klingt einfach
gut! Das ist die Hauptsache!
MF: Gab es denn bei euch schon lustige Erlebnisse auf der Tour?
SF: Oh ja..., zum Beispiel die typische Einreise in die Schweiz. Das hat wieder zwei
Stunden gebraucht. Aber es war ja zum Glück schönes Wetter und wir konnten die Zeit
draussen verbringen. Dank der EU gibt es ja sonst kaum noch Grenzkontrollen, da geht das
alles reibungsloser. Aber es ist immer lustig in die Schweiz ein zu reisen, da man Zeit
hat, raus zu gehen.
MF: Seid ihr nach der Tour schon wieder dran, neues Material zu schreiben?
SF: Auf jeden Fall! Wir haben über den Jahreswechsel schon angefangen Songs zu schreiben,
da sind auch die beiden Neuen dabei, die auf der "New year`s day"-Single drauf
sind. Dabei ist auch ein Haufen anderes Zeug entstanden und wenn wir zurück kommen,
werden wir weiter machen und Ideen sammeln. Und hoffentlich dann bald ein neues Album
schreiben können.
Keine Ruhe gönnen sie sich, sondern beglücken uns bald wieder mit neuer Musik!
Da wünschen wir doch viel Erfolg bei und warten gespannt auf das Resultat!
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